Kraft [2]

[753] Kraft, 1) Georg Wolfgang, geb. 1701 in [753] Tuttlingen; wurde 1725 Professor der Mathematik u. Physiologie zu Petersburg, 1744 Professor in Tübingen u. st. 1755. Er schr: Institutiones geometriae sublimioris, Tübingen 1752; Praelectiones acad. in physicam theoreticam, ebd. 1761, 2 Bde. 2) Karl Milan v. K., geb. 1765, trat 1779 in die preußische Armee, wurde 1786 Lieutenant u. machte als Adjutant die Feldzüge von 1793 u. 94 in Polen mit. 1800 zum Major befördert, commandirte er 1806 bei Auerstädt ein Grenadierbataillon, erhielt 1809 das 4. ostpreußische Infanterieregiment, wurde 1810 Oberstlieutenant u. 1812 Oberst. Nach dem Waffenstillstande führte er eine Brigade des 3. Armeecorps, stürmte Großbeeren, focht bei Arnheim, Laon etc., wurde Generalmajor, vertheidigte am 16. Juni 1815 Ligny, stürmte Namur u. wohnte den Belagerungen der französischen Festungen unter dem Prinzen August von Preußen bei. 1817 wurde er Generallieutenant, 1825 commandirender General des 1. Armeecorps, nahm im März 1832 seinen Abschied, lebte dann auf seinem Gute Aweyden bei Königsberg u. st. als General der Infanterie am 18. April 1840. 3) Jens Edward, geb. 1784 in Christiansand; wurde 1832 Landrichter zu Mandal in Norwegen; er schr.: Dansk-Norsk-Literatur Lexikon, Kopenh. 1816–17, 2 Bde.; Topographisch-statistische Beschreibung Norwegens, Christiania 1820–35, 6 Bde.; gab mit Berg die Zeitschrift Budstikker heraus u. übersetzte Christ. Smiths Reise. 4) Friedrich Karl, geb. 1786 in Niedertrebra bei Eckardtsberge; war erst Lehrer am Gymnasium zu Schlensingen, dann an der Domschule in Naumburg, wurde 1820 Director des Gymnasiums in Nordhausen u. 1827 Director des Johanneums in Hamburg. Er schr.: Handbuch der Geschichte von Altgriechenland, Lpz. 1815, 3. Aufl. 1825; Deutsch-lateinisches Lexikon, ebd. 1818_–21, 4. Aufl. Stuttg. 1843_–44; mit Alb. Forbiger: Neues deutschlateinisches Handwörterbuch, ebd. 1826; Vita C. D. Ilgenii, Altenb. 1837; Narratio de Ansgario aquilonarium gentium apostolo, Hamb. 1840; mit C. Müller, Realschullexikon, Altona 1846–48, 2. Aufl. Hamb. 1853. 5) so v.w. Crato.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 753-754.
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