1. Ea schaud aus, as woun a Muaregg vaprennt hed. (Steiermark.) – Firmenich, II, 765, 22.
Er schaut aus, als wenn er Murek verbrannt hätte.
2. Ea schaud aus, as woun a nid fimfi zöülen kinnd. (Steiermark.) – Firmenich, II, 768, 95.
3. Sî schaud aus, as wiar a Scheglhex. (Gratz.) – Firmenich, II, 765, 23.
Sie schaut aus wie eine Schöckelhexe, d.h. eine Hexe vom Schöckelberge bei Gratz, der auch Gratzaschegl heisst.
*4. A schaut aus, als wan ma 'n arschling during Zaun zogen hät. (Oberösterr.)
Ist sehr herabgekommen, sieht schlecht aus.
*5. Ausschauen wie der Floh in der Milchsuppe. (Oberösterr.)
Häufig von einem Mädchen mit brauner, dunkler Hautfarbe, die sich weiss kleidet.
*6. Ausschauen wie ein brinada Lew. (Oberösterr.)
Wie ein brennender Löwe, d.h. vor Erhitzung, Zorn u.s.w. sehr roth sein.
*7. Ausschaun wie d' Hen hintern Schwoaf. (Oberösterreich.) – Bauernzeitung, 93.
*8. Ausschaun wie ein g'spie'nes Aepfelkoch. (Oberösterreich.)
*9. Ausschaun wie a taufte Maus. (Oberösterr.)
*10. Ausschaun wier a z'raffter. (Oberösterr.)
Auch: wie eine geraufte Eule.
*11. Der schaut aus, als wenn ihm der Zimmermann mit der Breithacke ausgehackt hätte. (Rott-Thal.)
*12. Der schaut aus, als wenn ihn ein altes Ross aus der Thorsäule rausg'schlagen hätte. (Rott-Thal.)
*13. Der schaut aus wie ein Ochs.
So heisst es in Wien, wenn jemand recht dickwanstig einhergeht. (Grandjean, III, 46.)
*14. Du schaust aus, als wennst alle Tag an Grillen frasst (frässest). (Rott-Thal.)
*15. Er schaut aus, als wann er alle Tag a Grillen frass. (Oberösterr.)
D.h. wie er aussehen würde, wenn er alle Tage eine Grille ässe, nämlich schlecht, abgezehrt. Auch mit dem Zusatze: und müsstest den no hangen und am Sonntag an Schwabn. Man sagt auch von einem solchen, dass er »a rechte Spörmoas'n« (s.d.) sei.
*16. Er schaut aus, als wenn er drei Tage am Kreuz gehenkt wäre. (Oberösterr.)
*17. Er schaut aus, als wenn man ihn aus der Lacken (Lache) zog'n hätt. (Oberösterr.)
*18. Er schaut aus, wi wun a nur alle Karfreitag an Grillen krieg'n thät.
*19. Er schaut aus, wie der Deutschbroder Tod.
Sprichwort des südöstlichen Böhmens, wofür man auch hört: Du bist fett wie der Deutschbroder Tod – um damit eine äusserst krankhafte oder magere Erscheinung zu bezeichnen. (Comotovia, Anhang zum Egerboten, 1878, S. 99.)
*20. Er schaut aus, wie die sieben sparen (magern) Zeiten (ägyptischen Hungerjahre). (Steiermark.)
*21. Er schaut aus zum fressen.
Mit Bezug auf gutes körperliches Aussehen, von jemand, der sehr wohl genährt aussieht.
*22. Sie schaut aus wiera g'runnane Kassuppen. (Oberösterreich.)
Wie eine geronnene Käsesuppe. Von schlechtem körperlichen Aussehen, was die Gesichtsfarbe betrifft.
Buchempfehlung
Zwei satirische Erzählungen über menschliche Schwächen.
76 Seiten, 5.80 Euro