1. Alte Geigen vberzeucht man auch mit newen saiten. – Gruter, III, 5; Lehmann, II, 34, 32; Simrock, 3177; Reinsberg I, 118.
Von ungleichen Heirathen. (S. 24.)
2. Auf einer alten Geige ist der Tanz gemacht, ehe die neue gestimmt ist. – Eiselein, 216.
3. Auf einer verstimmten Geige bringt auch ein guter Spieler keine reinen Töne.
4. Die Geige ist gut, wann sie nur ein streich helt. – Gruter, III, 21; Lehmann, II, 84, 155.
5. Die Geige, wonach der Advocat tanzt, ist ein Schinken. – Illustrirtes Familien-Journal, 1859, 112a.
6. Die Geigen sind gestimmt, der Tanz kann losgehen.
7. Ein kleine Geig ist mit Einem Fiedelbogen offt nicht zufrieden. – Lehmann, 401, 52; Eiselein, 216; Simrock, 3187.
Um Geilheit zu bezeichnen.
8. Eine alte Geige klingt besser als eine neue. – Parömiakon, 1552.
Vorzug des Alters vor der unerfahrenen, noch nicht von den mancherlei Schicksalen des Lebens rein gestimmten Jugend.
9. Eine Geige wirkt mehr als eine Feige. – Parömiakon, 1525.
Nämlich Ohrfeige. Vorzug der Milde vor der Strenge. Mit einem freundlichen Worte setzt man oft mehr durch als mit einem Faustschlage.
10. Einer gestimmten Geige zwei Jahre trauen ist besser als einem Mädchen zwei Minuten.
11. Lange Geige, übler Ton.
12. Man muss offt ein ander Geig nehmen vnd spielen wie die Geig will. – Lehmann, 77, 45.
13. Mancher will nicht nach der Teutschen noch Welschen Geigen tantzen. – Lehmann, 768, 14.
14. Mann muss ein andere Geig nemen, wenn mann die erst nit gern hört. – Lehmann, 176, 17.
15. Ohne Geige tanzt man nicht.
Die Franzosen sagen: Le parlement n'a presque jamais dansé sans viole –, weil seit den Jahren 1506-1642 elf Mitglieder der Familie Violle einen Sitz im Parlament gehabt haben. (Leroux, II, 55.)
16. Wenn die Geige nährt den Mann, nimmt sie ihn zum Fiedler an. – Eiselein, 216.
17. Wenn die Geige stimmt, muss man nicht an den Wirbeln drehen.
*18. Alles soll zu seiner Geige stimmen.
*19. Doat äs în (eine) wä en Gêch. – Frommann, V, 35, 63.
Sie ist immer lustig.
[1444] *20. Du muesch noh myr Gyge tanze. (Solothurn.) – Schild, 78, 241.
*21. Einen ohne Geige tanzen lassen.
*22. Er bleibt bei seiner Geige.
*23. Er hält seine Geige für die beste.
*24. Er weiss mit der Geige umzugehen, wenn er sie am (unterm) Arm hat. – Eiselein, 216.
Unter Geige versteht man auch Weib; so bedeutet Pfeifel auch einen Mann.
*25. Er wollte die Geige stimmen und zersprengte die Saiten.
*26. Es stimmt nicht zu seiner Geige.
*27. Ihre Geigen stimmen nicht zusammen.
Frz.: Ils ne sauraient accorder leurs flûtes. (Lendroy, 761.)
*28. Immerzu auf Einer Geige liegen. – Eiselein, 216; Körte, 1857a.
Lat.: Eadem operare chorda. (Eiselein, 216.)
*29. Nach der Römischen Geigen tantzen. – Fischart, Bkb. (1581), 67b.
30. Die Geige will gestrichen sein, sonst gibt sie keinen Ton.
Die Russen: Wollte der Geiger die Hand nicht rühren, wie könnte er sein Fideln hören. (Altmann VI, 429.)
31. Eine Geige überschreit hundert Harfen.
32. Je länger eine gute Geige gespielt wird, desto schöner wird ihr Ton.
33. Jede Geige hat ihren eignen Ton, und jede Kuh ihre Art. – Gotthelf, Erzählungen, V, 63.
34. Wer nimmt noch die Geige, wenn Paganini gespielt hat.
Nach dem Meister tritt der Schüler zurück.
35. Wer sich zur Geige macht, der wird gestrichen. – Altmann VI, 485.
*36. Das geht über alle Geigen.
»Dieser Gehorsam ist dem N. ein göttlicher, guldiner und über alle Geigen lieblicher und annemblicher Gehorsam.« (Vgl. Birlinger, Alemannia, III, 294.)
*37. Das ist die alte Geyge. – Schütz, Serp. Antiq., 38b.
*38. Das ist eine alte Geige, darauf neue Saiten gezogen. – Nigrinus, Vorr. Bl. 17a.
*39. Die erste Geige spielen.
Von Leuten, die sich gern tonangebend geberden.
*40. Er spielt eine schöne Geige.
D.h. er spielt die Geige meisterlich.
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