Der Fackelschuh , des -es, plur. die -e, ein langes, oben mit Blech beschlagenes und mit einer Höhlung versehenes Holz, die kurzen Stücke von Fackeln, welche nicht mehr in der Hand getragen werden können, darein zu stecken.
Der Fackeltanz , des -es, plur. die -tänze, an Höfen, ein feyerlicher ernsthafter Hochzeitstanz, mit welchem die Neuvermählten in das Brautbette geführet werden; weil die Kammerherren und Pagen mit brennenden Wachsfackeln nebenher gehen.
Der Fackelträger , des -s, plur. ut nom. sing. der bey feyerlichen Gelegenheiten die brennende Fackel trägt.
Der Factōr , des -s, plur. die -e, aus dem mittlern Latein. Factor. 1) Der von einem Eigenthümer oder dessen Stellvertreter einer Handlung oder Werkstätte vorgesetzet ist, und sonst auch ein Buchhalter, in den Apotheken aber ein Provisor heißt. 2) In ...
Die Facultǟt , plur. die -en, aus dem mittlern Latein. Facultas, auf den Universitäten, das Corpus der zu Einer Art von Wissenschaften gehörigen Professoren. Die theologische, juristische, medicinische und philosophische Facultät. Ingleichen die Versammlung dieser Professoren, und der Ort, wo sie ...
Fädeln , verb. reg. act. von dem folgenden Worte Faden, wovon aber nur die zusammen gesetzten ausfädeln und einfädeln üblich sind, w.f. Im gemeinen Leben sagt man doch an einigen Orten die Nadel fädeln, für einfädeln, das Zeug fädelt ...
Der Faden , des -s, plur. ut nom. sing. auch häufig Fäden, Diminut. das Fädchen, Oberd. das Fädlein. 1) Zusammen gedrehete Härchen des Flachses, der Wolle, Baumwolle, Seide u.s.f. zum Nähen oder Weben. Ein seidener, zwirnener, wollener Faden. Bindfaden ...
Die Fadenfliege , plur. die -n, bey den neuern Schriftstellern des Naturreiches, eine Art Fliegen, deren Fühlhörner den Fäden gleichen, mit einem kurzen walzenförmigen Saugerüssel, langen Flügeln und drey Nebenaugen. Scatopfe Eberh .
Der Fadenhalter , des -s, plur. ut nom. sing. in den Seiden-Manufacturen, ein umgebogener Draht an dem Seidenhaspel, wodurch die Fäden der Cocons versammelt und zu dem Fadenleiter geführet werden.
Das Fadenholz , des -es, plur. car. in Niedersachsen, Brennholz, welches nach Faden verkauft wird; Klafterholz.
Fädenig , adj. et adv. Faden habend, doch nur in den Zusammensetzungen grobfädenig, klarfädenig u.s.f. im gemeinen Leben auch wohl -fädenicht, -fädemig, fädemicht; wofür aber im Hochdeutschen -fädig üblicher ist. S. -Icht und -Ig. Für zweyfädig, dreyfädig, sagt man ...
Der Fadenkäfer , des -s, plur. ut nom. sing. bey den neuern Schriftstellern des Thierreiches, ein Käfer mit fadenförmigen Fühlhörnern, mit Freßzangen und Fühlspitzen, Lauffüßen, einem platten und gesäumten Brustschilde, und einem ausgestreckten Kopfe.
Das Fadenkraut , des -es, plur. inus. eine Pflanze; Filago L. Mäusekraut.
Der Fadenleiter , des -s, plur. ut nom. sing. in dem Seidenbaue, ein perpendiculäres Stück auf dem Laufstocke des Seidenhaspels, welches die zwey Fäden auf den Haspel leitet.
† Fadennackend , adj. et adv. in der niedrigen Sprechart, völlig nackend und unbekleidet, so daß man fast keinen Faden auf dem Leibe hat; auch wohl fasennackend, mutternackend, Nieders. stocknackend.
Die Fadennudel , plur. die -n, eine Art Nudeln in Gestalt langer Fäden.
Fadenrêcht , adj. et adv. dem Faden gemäß, dem Faden nach. Ein Tuch fadenrecht zerschneiden, so daß man einem und eben demselben Faden mit der Schere folge.
Fadenscheinig , adj. et adv. was den Faden durchscheinen lässet, im gemeinen Leben. Das Tuch wird fadenscheinig, wenn es abgetragen ist. Fadenscheiniges Tuch, ein fehlerhaftes Tuch, welches auf der guten Seite nicht vollhärig ist. Niedersächsisch faemscherig.
Das Fadensilber , des -s, plur. inus. zu Faden gesponnenes Silber, mit Silber überzogene Fäden. Noch mehr aber Silber, welches aus den alten Tressen oder Spitzen ausgebrennet worden.
Der Fadenwurm , des -es, plur. die -würmer, ein langer dünner fadenähnlicher Wurm, welcher sich im trüben Wasser häufig aufhält, und mit demselben, besonders in heißen Ländern, in Menschen und Thiere kommt, wo er sich in allen Theilen unter der Haut ...
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