U , der ein und zwanzigste Buchstab des Deutschen Alphabetes, und der fünfte oder vielmehr siebente unter den Mitlautern, wenn nämlich ä und ö, wie billig, als eigene Mitlauter mitgezählet werden. Er wird aus der Kehle mit einer runden Öffnung des ...
Ü , ein einfacher Selbstlaut, welcher die achte Stelle unter den Deutschen Selbstlauten verdienet, ob er gleich, so wie seine Brüder ä und ö, von den meisten Sprachlehrern davon ausgeschlossen worden, die sie bald Halb-Vocale, bald unreine Selbstlaute, bald ...
Übel , -er, -ste, adj. et adv. überhaupt dem Willen eines vernünftigen Geistes zuwider und darin gegründet, da es denn bald dem wohl, bald auch dem gut entgegen stehet. In engerer Bedeutung. 1) Man sagt, es ist mir übel, wenn man ...
Das Übel , des -s, plur. ut nom. sing. das vorige Wort, als ein Hauptwort gebraucht. 1) Ein Leibesschaden. Ein Übel an einem Fuße haben, einen Schaden. In einigen Gegenden wird auch die Epilepsie, oder das böse Wesen, das fallende Übel ...
Die Übelkeit , plur. die -en, gleichfalls von dem Nebenworte Übel, aber nur in dessen erster Bedeutung, die Empfindung einer Neigung zum Erbrechen. Ich bin den ganzen Morgen mit gewaltigen Übelkeiten beschwert gewesen, Gell. Im gemeinen Leben oft irrig Übligkeit.
Der Übelklang , des -es, plur. die -klänge, von der R.A. Übel klingen. 1) Der üble, d.i. unangenehme Klang eines Dinges, ohne Plural, und im Gegensatze des Wohlklanges. 2) Ein übel klingender Ton, mit dem Plural.
Der Übellaut , des -es, plur. inus. der Zustand, da ein Ding übel lautet, oder auch der unangenehme Laut eines Dinges selbst; im Gegensatze des Wohllautes.
Der Übelstand , des -es, plur. die -stände, von der R.A. übel stehen, der guten Gestalt eines Dinges nachtheilig seyn, dasjenige, was übel stehet, die äußere Gestalt eines Dinges unvollkommner macht, der Mißstand; beydes im Gegensatze des Wohlstandes. Etwas saueres ...
Die Übelthat , plur. die -en, von übel in der engern Bedeutung, dem Gesetze zuwider, eine vorsetzliche oder freyentliche Übertretung der bürgerlichen oder göttlichen Gesetze, so daß übel hier und in dem folgenden einen härtern Begriff gewähret, als es in ...
Der Übelthäter , des -s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Übelthäterinn, eine Person, welche die bürgerlichen und göttlichen Gesetze, besonders, so fern die erstern die öffentliche Ruhe betreffen, vorsetzlich und freventlich übertritt; der Missethäter, Verbrecher. Im Tatian Vbilwurbto. Das Bey ...
Üben , verb. reg. act. 1) * Plagen, eigentlich, durch heftige und gewaltsame Bewegungen unangenehme Empfindungen erwecken; eine veraltete Bedeutung. Meine Tochter wird vom Teufel gefatzet, er übet sie, sie schümet u.s.f. heißt es noch bey dem Kaisersberg. 2) In ...
Über , eine der ältesten Partikeln in der Sprache, welche überhaupt den Umstand der Höhe, in Beziehung auf ein darunter befindliches Ding ausdruckt. Es ist in doppelter Gestalt üblich. I. Als ein Nebenwort, wo es doch in den meisten Fällen ...
Überáckern , verb. reg. act. in der Landwirthschaft. Ein Feld nochmals überackern, das ganze Feld noch Ein Mahl pflügen. Mittelw. überackert.
Überáll , adverb. an allen Orten, allenthalben, wo über die figürliche Bedeutung der Intension hat. Es ist überall bekannt. Gott ist überall. Überall herrschet nichts als die bitterste Armuth. Ich bin überall naß, an allen Theilen des Leibes, im gemeinen Leben ...
Überantworten , verb. regul. act. mit der vierten Endung der Sache und der dritten der Person, eines andern Besitz oder Gewahrsam anvertrauen, übergeben. Einem das Geschenk überantworten, Richt. 3, 18. Der Herr wird dich in meine Hand überantworten, 1 Sam. 17 ...
Überárbeiten , verb. regul. act. Mittelw. überárbeitet. 1. Etwas, es noch Ein Mahl bearbeiten und verbessern. 2. Sich überarbeiten, über seine Kräfte arbeiten und sich dadurch Schaden zufügen. Einen Hund überarbeiten, bey den Jägern, ihn bey der Arbeit zu stark angreiffen ...
Überaus , adverb. einen hohen Grad zu bezeichnen. Überaus sündigen, Röm. 7, 13. Jetzt ist es im Hochdeutschen vor den Zeiwörtern nicht mehr gewöhnlich, wohl aber vor den Bey- und Nebenwörtern, einen ungewöhnlich hohen Grad derselben zu bezeichnen. Überaus schön, überaus ...
Der Ǘberbau , des -es, plur. der aber ungewöhnlich ist, -baue, 1. Der obere Theil eines Gebäudes, so fern er über den untern hervor raget; dergleichen in manchen Städten an alten Häusern noch angetroffen wird. 2. Ein Gebäude über ein anderes ...
Überbáuen , verb. regul. act. Mittelw. überbauet, zu überbauen. 1. Ein Gebäude über ein anderes Ding aufführen. Einen Keller, ein Grab überbauen. 2. So bauen, daß ein Stockwerk über das andere hervor rage; Nieders. averschelken, von Schalk, ein Träger, Balkenkopf. Überbauete ...
Überbehálten , verb. irregul. act. (S. Behalten,) welches nur im gemeinen Leben üblich ist, für übrig behalten. Er behielt noch etwas über, Sir. 47, 25.
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