O – raison d'esclave »Krücken, Krücken! gebt uns Krücken! Ach, wie geht die Menschheit lahm, seit man, neu sie zu beglücken, ihr die alten Stützen nahm. Brillen, Brillen! gebt uns Brillen! grün und blau und gelb und rot! Volles Licht ...
O bete gern! O bete gern! Du brauchst dich nicht zu scheun; Sei nicht von Sorge um das Wort bethört. Der Vater wird sich immer, immer freun, Wenn er die Stimme seines Kindes hört. O bete oft! Du hast ja ...
O bitt' euch, liebe Vögelein Liebessingsang, Trinkgejuchze, Läppische Poeterei! Nicht dies Nachtigallgeschluchze O, nur einen Adlerschrei! O, nur einen vollen, wahren Ton aus tiefster Brust, davor Wir erschreckt zusammenfahren, Nicht den zahmen Gimpelchor. Doch das zwitschert wie im Bauer Blöde ...
O bleibe treu den Toten O bleibe treu den Toten, Die lebend du betrübt; O bleibe treu den Toten, Die lebend dich geliebt! Sie starben; doch sie blieben Auf Erden wesenlos, Bis allen ihren Lieben Der Tod die Augen ...
O Brust, gäbst du den Atem her! O Brust, gäbst du den Atem her, Du hebst doch nicht das bange Meer, Darauf sich schwer mein Heimweh wiegt. Zu Hause sind die Städte leer, Und viele deckt die Erde schwer ...
O du allersüß'ste Freude, o du allerschönstes Licht 1. O du allersüß'ste Freude! O du allerschönstes Licht! Der du uns in Lieb und Leide Unbesuchet lässest nicht, Geist des Höchsten! höchster Fürst, Der du hältst und halten wirst ...
O du, vor dem die Stürme schweigen O du, vor dem die Stürme schweigen, Vor dem das Meer versinkt in Ruh', Dies wilde Herz nimm hin zu eigen Und führ' es deinem Frieden zu: Dies Herz, das, ewig umgetrieben, Entlodert ...
O einmal noch! O einmal noch den Goldpokal an meine Lippen setzen, in hast'gem Zug zum letztenmal mit sprüh'ndem Schaum sie netzen! O einmal nur in jäher Lust auflodern und – verderben, – dann mag verwehn der Rosenblust, dann schmettert ...
O frage nicht! Warum, im Innersten zerrissen, Mein gramerbleichtes Angesicht Ich von dir wende, willst du wissen? O frage nicht! Ob deiner Stimme Zaubergrüße, Die Schönheit, die dein Haupt umflicht, Für mich verloren ihre Süße? O frage nicht! Ob unsre ...
O gieb O gieb mir deine Hände, Der Frühling brennt im Hag, Verschwende dich, verschwende Diesen Tag. Ich liege dir im Schoße Und suche deinen Blick. Er wirft gedämpft den Himmel, Der Himmel dich zurück. O glutend über Borden Verrinnt ...
O Glück! O Schmerz! O Glück, so in den Tag hineinzusprühn, Ich lasse mich bald hier- bald dorthin glühn Von einem Mädchenblick, von einer Hand, Die, weiß nicht wie, die meine fand Und mich nun einen Augenblick umspannt, Vielleicht auch ...
O Gott, mein Gott! O Gott, mein Gott! Wie viele gellten Den Schrei empor, Der sich verlor, Der Woge gleich, der felszerschellten. O Gott, mein Gott! Wie viele rangen Die Hände wund In Qualen, und Sind weinend wieder fortgegangen.
Sirachs Gebet um fleckenlosen Wandel (Sirach 23, 1-6) O Gott, mein Schöpfer, edler Fürst 1. O Gott, mein Schöpfer, edler Fürst Und Vater meines Lebens, Wo du mein Leben nicht regierst, So leb ich hier vergebens. Ja lebendig bin ...
O göttliche Benommenheit Verstreute Menschen gehen Im feuchten Regenwehen, Vorstadtgärten rauschen, Wolken sinken, bauschen Sich. Ein Karren rollt am Zaune hin – Ich kann nicht anders: ich muß sehen, muß lauschen, Ich weiß nicht, wie ich bin In diesem Allen – Mein ...
O grüner Baum des Lebens O grüner Baum des Lebens, In meiner Brust versteckt, Laß mich nicht flehn vergebens! Ich habe dich entdeckt. O zeige mir die Wege Durch diesen tiefen Schnee, Wenn ich den Fuß bewege, So gleit' ich von ...
O Heimat! Mit Sehnsucht schau ich nach Westen gewandt, Es stirbt mein Seufzen im fremden Land, Wie eine Welle verläuft im Sand. Kein Weg, o Heimat, führt zu dir! Nur deine Sprache lebt bei mir. Sonst aber bin ich ...
O Herrscher in dem Himmelszelt »Buß- und Betgesang bei unzeitiger Nässe und betrübtem Gewitter« 1. O Herrscher in dem Himmelszelt, Was ist es doch, das unser Feld Und was es uns hervorgebracht, So ungestalt und traurig macht? 2. Nichts anders ...
O Herz, noch eine Weile halt aus Mein Herz, wird sie noch reichen, die Kraft, Die in dir schafft? Das Haar will mir schon bleichen. O Herz, noch eine Weile halt aus! Bald glänzt das Ziel, Dann deine Sorgen ...
O Himmel, was hab ich gethan Das Klosterleben ist eine harte Pein, Weil ich ohn mein Liebchen muß seyn; Ich habe mich drein ergeben zur Zeit, Den Orden ertrag ich mit Schmerz und mit Leid. O Himmel, was hab ich ...
O Hoffmann, deutscher Brutus O Hoffmann, deutscher Brutus, Wie bist du mutig und kühn, Du setzest Läuse den Fürsten In den Pelz, in den Hermelin. Und wen es juckt, der kratzt sich, Sie kratzen sich endlich tot, Die sechsunddreißig Tyrannen ...
Buchempfehlung
Aristophanes hielt die Wolken für sein gelungenstes Werk und war entsprechend enttäuscht als sie bei den Dionysien des Jahres 423 v. Chr. nur den dritten Platz belegten. Ein Spottstück auf das damals neumodische, vermeintliche Wissen derer, die »die schlechtere Sache zur besseren« machen.
68 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro