W : I Konntest du · durftest du nicht Durch des vertrauens arm Dankbar dich tragen lassen Über die einzige schwelle Gottloses kind du der zeit? Unwissend kind du der zeit Wer gibt einst dir die kraft Dass du die türe zerbrichst ...
W : II Du hast gewählt und meinst du hast noch wahl Der leichte weg steht frei ein einzig mal Dass du den schweren gehst ist kaum zu hoffen Du spinnst dir tröste und was kommt ist qual.
W : III Wir stehn am schicksalsrand mit gleichem bangen: ›Nach vielem glück – ist dies noch zu erlangen?‹ Die hoffen · höchstes mühlos zu erwerben Wenn du DIE meinst so gibt es keine erben.
W** und J** Deine Größe, Berlin, pflegt jeder Fremde zu rühmen; Führt der Weg ihn zu uns, stutzt er, so klein uns zu sehn.
W. L. Der seltnen Einer die das loos erschüttert Verbannter herrscher · ihr erhabnes trauern Und unbemerkter tod · schon weil du bist Sei dir in dank genaht · durch deine hoheit Bestätigst du uns unser recht auf hoheit · Verwirfst und nimmst mit ...
W.R.L.K.W.I. Nelken! wie find ich euch schön! Doch alle gleicht ihr einander, Unterscheidet euch kaum, und ich entscheide mich nicht.
WACH AUF Wach auf die du mich geleitet durch einsame jahre Smaragdener stern meines lebens · wach auf! Wach auf · du leuchtende sfinx · denn es läutet Zum angelus droben vom turme der kirche – wach auf! Die kräuter der schlummernden felder duften ...
Wach auf, mein Herz, und singe! 1. Wach auf, mein Herz und singe Dem Schöpfer aller Dinge, Dem Geber aller Güter, Dem frommen Menschenhüter. 2. Heint, als die dunklen Schatten Mich ganz umgeben hatten, Hat Satan mein begehret, Gott aber ...
Wach' auf! Wach auf, mein Meer, und brause! Grell blitzt der letzte Abendschein – ich geh im weichen Sande. Es kommt die Nacht, die Nacht bricht ein, und Dunkel deckt die Lande. Wach auf, mein Meer, und treibe die Wogen über ...
Wache Nächte Tief schläft die Stadt und wieder schlägt es drei; doch eine Ewigkeit muß noch verfließen, bis aus den feucht verhangenen Verließen der alte lichtdurchtönte Tag sich frei gemacht und ihn mit ihrem Morgenschrei die schwarzen Amseln von den ...
Wachen und Schlafen Wie war ich sonst dem Wachen doch so gram, Dem Schlafe wie so gut! Wenn ungelockt er auf die Augen kam, Noch unbenetzt von süßer Thränen Fluth. Ich gähnte schon, sobald der Hesperus Am Horizonte stand, Gab ...
Wachsende Unsicherheit Ich geh' wie auf dem Meer in Dunkels Schoß, ein jeder Schritt ist schwankend wie auf Tod ... Doch immer wieder hält in höchster Not den zagen Fuß ein unsichtbares Floß.
Wachstum Ich will nun innerer Herrscher werden. Mag Inneres mich als Sklave schlau umschleichen. Es stockt der Schritt, so nur sich etwas regt. Da draußen, wo nicht reicht das Sein. Also weiter wachsen! Haben's gut die Pflanzen! Weh und ...
Wacht auf 1876. Was drängt ihr Felsen in die Wolken ein, Schon rast das Meer und rüttelt Stein von Stein. Was prahlt ihr Wälder stolz mit eurem Grün, Schon seh' im West den Wetterstrahl ich glüh'n. Was ruft ihr ...
Wacht auf! Es ist ein Kirchlein zwischen Felsenbogen So tief versteckt: wie in den alten Sagen Hat nächtens drin die Glocke angeschlagen, Weiß keiner, wer die Glocken hat gezogen. Erwache, Steuermann! hoch gehn die Wogen; Ihr Hirten auf, die Herden ...
Wacht auf mit innern Sinnen Wacht auf mit innern Sinnen, Erhebt die Augenlieder, Von denen Thränen rinnen, Von Innen strahlts hernieder: In tiefe Kerkernacht Unsichtbar Lauernden, Strahlt frei des Herren Macht, Unschuldig Trauernden. In Geistes Dämmerungen Naht euch der Unerreichte ...
Wachtelruf Es wohnt im tiefen Waizenfeld Ein Vöglein, treu gesinnt, Das eine ernste Frage stellt Jedwedem Menschenkind: Dic, cur hic ? Wenn kaum der junge Morgen graut Und frisch die Frühluft weht, Weckt dich des Vögleins muntrer Laut Zu Arbeit und ...
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Grabbe zeigt Hannibal nicht als großen Helden, der im sinnhaften Verlauf der Geschichte eine höhere Bestimmung erfüllt, sondern als einfachen Menschen, der Gegenstand der Geschehnisse ist und ihnen schließlich zum Opfer fällt. »Der Dichter ist vorzugsweise verpflichtet, den wahren Geist der Geschichte zu enträtseln. Solange er diesen nicht verletzt, kommt es bei ihm auf eine wörtliche historische Treue nicht an.« C.D.G.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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