K. W. Wir seligen! die gottentsandten sprecher Nur wagen diesen laut · auf deinen fähren Erklang er täglich aus umkränztem becher Und dennoch fühl ich reue in mir gären: Dein leben ehrend muss ich es vermeiden · Dein lächeln und das glück ...
K.-Jammer Diese graue Wolkenschar Stieg aus einem Meer von Freuden; Heute muß ich dafür leiden, Daß ich gestern glücklich war. Ach, in Wermut hat verkehrt Sich der Nektar! Ach, wie quälend, Katzenjammer, Hundeelend Herz und Magen mir beschwert!
Käferlied Maiker, Maiker, surr, bleib nur sitzen, burr! Breite deine Fühler aus, mach zwei kleine Fächer draus, schwing sie kreuz und quer, zähle mir was her! Zähle, ich will mit dir zählen, wieviel noch Minuten fehlen, bis Herr Heuschreck wuppt ...
Käferlied Maikäfer, surr, bleib du sitzen nur! Breite deine Fühler aus, mach zwei kleine Fächer draus, schwing sie hin und her, zähle mi wat vör! Zähle: ich will mit dir zählen, wieviel noch Minuten fehlen, bis die Liebste mein
Kaffee und Thee Es fragten mich einst Mädchen Mit braunen Augenbraunen: Freund, warum trinkst du Kaffee? Da sprach ich zu dem Mädchen: Zur Ehre der Brunetten! Dis rühmten sich die Braunen Heut in der Kaffeestunde, Als sie den blonden Mädchen ...
Kahnfahrt Sacht von Baum zu Baum die lauen Wellen meinen Nachen schaukeln, Traumesblüten gleich die blauen Schilf libellen mich umgaukeln, Schatten küssen die schlummernde Flut. Durch die dunkeln Locken der Erlen, welch ein funkelndes Verschwenden, streut die Sonne aus ...
Kain Eure geballten Fäuste schrecken mich nicht, noch eure strengen, satzunggebundenen Ruten. Ihr – ich erkenn es – seid die Gerechten und Guten, und nur euch strahlt lächelnd das Sonnenlicht. Speit mich an! Verachtet mich! Werft mich mit Steinen! Zeigt euern Kindern ...
Kaiser Blanchebart (Am 16. Juni 1871) Vor seinem Heergefolge ritt, Von seinem Volk umschart, Inmitten von Helden und Prinzen, An der Spitze seiner Provinzen, Der Kaiser Blanchebart. Er grüßt und sitzt auf hohem Roß Und sinnet das und dies: Er ...
Kaiser Decius »Der Imperator hat's geboten, der Herr der Erde, Decius: Ihr sollt zurück, ihr kecken Goten, vom Ufer des Danubius. Am Purpur Romas, ihr Barbaren, habt ihr gezerrt zu lange schon, Es kömmt der Erbe der Cäsaren, es ...
Kaiser Franz Was wollt ihr ihm ein Monument errichten? Es steht schon lange, wo ihrs alle kennt, Am Josephsplatz, wo sich die Straßen lichten, Steht schon seit lange Franzens Monument. Als er, bedrängt von stürmenden Gewalten Des mächtgen Korsen, der ...
Kaiser Friedrich † Auch du dahin! – Verstummt nun, ihr Gedichte! Euch überdröhnt der Gang der Weltgeschichte. Er schreitet schnell! – Wir müssen's stumm ertragen. Denn dieses Weh zu singen und zu sagen Vermag kein Mund! – Greift fester Schild und Schwert, Und ...
Kaiser Friedrich der Zweite In den Armen seines Jüngsten Phantasiert der sieche Kaiser, An dem treuen Herzen Manfreds Kämpft er seinen Todeskampf. Mit den geisterhaften blauen Augen starrt er in die Weite, Während seine fieberheiße Rechte preßt des Sohnes Hand ...
Kaiser Friedrichs des Zweiten Sarg So je im Tempel Ernstes und Heiliges Das Herz mir traf in großen Entfaltungen, Des Gottes dunkle Offenbarung Schauer mir goß in des Geistes Tiefen, Und wär' es Blut und Leib des Erlösers selbst, Da ...
Kaiser Friedrichs Traum Es träumte einst ein Königskind In Purpur und in Seide, Daß alle Königskinder sind Im Schloß wie auf der Heide. Doch einsam blieb das Königskind Und barfuß blieb die Heide, Es pfiff und heulte rauh der Wind ...
Kaiser Hadrian's Sterbelied Ach, Seelchen, armes Seelchen! So lange meine gute Freundin, So lange Leibes gute Wirthin, Wohin wirst Du nun wandern? Auf welcher dunklen Straße! – Nackt und bleich und blaß und zitternd! – Wirst nimmermehr nun, wie Du pflegtest ...
Kaiser Heinrich Lass unsre Fürsten schlummern in weichem Stuhl, Vom Höfling rings umräuchert, und unberühmt, So jetzo, und im Marmorsarge Einst noch vergessner, und unberühmter! Frag nicht des Tempels Halle; sie nennte dir Mit goldnem Munde Namen, die keiner kent ...
Kaiser Heinrich Herzog Heinrich war's von Baiern, Der sich in der Mitternacht, Wo die frömmsten Brüder feiern, Hin zur Kirchen aufgemacht. Ernste Bilder nach ihm fassen, Treiben ihn zum Beten an, Durch die Regenspurger Gassen Geht er nach Sankt ...
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Die beiden betuchten Wiener Studenten Theodor und Fritz hegen klare Absichten, als sie mit Mizi und Christine einen Abend bei Kerzenlicht und Klaviermusik inszenieren. »Der Augenblich ist die einzige Ewigkeit, die wir verstehen können, die einzige, die uns gehört.« Das 1895 uraufgeführte Schauspiel ist Schnitzlers erster und größter Bühnenerfolg.
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
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