Yburg Ruinen – Mauersturz, Geröll, Getrümmer, Schutt und Raub; Doch allwärts spinnt der blühende Dorn, Und fröhlich sproßt das Laub. Es klafft der Fels ins weite Thal Hinab, hoch ist der Berg, Die riesigen Tannen überkrönt Das alte Menschenwerk. Dort sitzt ...
Ygels Art Aus einem Liederbuche der Ygel 1500-1600. Ygels Art ist manchem bekannt, Thut weit hin und her wandern, Singers Lied durch Stadt und Land Sich singt einer zum andern, Ygel auch hat diesen Gebrauch, Dabey Stacheln zu spitzen ...
Yorik Als Yorik starb, da flog Sein Seelchen auf gen Himmel, So leicht, wie ein Seufzerchen Der Liebe himmelan fliegt. Es standen schon in goldnen Kreisen Die Engelein um ihn herum. Auf ihren Wangen glänzte Des himmlischen Lächelns Morgenroth. »Komm ...
YOU BOLDLY CEASED TO LOVE You boldly ceased to love the God of yore · Now he appears with dark revengeful brow: »You who called servitude my precious lore And left my house too proud to make the bow · Are you ...
Young über Gedanken und Rede Fehlt Dir ein Freund zum Ausfluß Deines Geistes, So wird Dein Innres Sumpf. Verschlossene Gedanken wollen Luft oder verliegen Wie Waarenlager, denen Sonne fehlt. Wär' der Gedanke Alles, hätten wir Die süße Rede nicht, die ...
Zabern O Preußen! Großmacht! Nicht einmal imstand, Nur einen wildgeword'nen Leutenant Respekt vor dem Gesetz zu lehren! Du mußt es sehn und dulden Tag um Tag, Daß er dein Ansehn schädigt Schlag auf Schlag, Und darfst dich gegen ihn ...
Zage nicht! Der Du in dem Sturm des Unglücks Mastlos und entsegelt fährst, Zage nicht! noch ist zu hoffen; Plötzlich steht der Hafen offen, Wo Du Dich dem Sturm entwehrst. Man entwaffnet durch die Hoffnung Künft'gen Guts des ...
Zahme Xenien 1 Ich rufe dich, verrufnes Wort, Zur Ordnung auf des Tags: Denn Wichte, Schelme solchen Schlags, Die wirken immer fort. »Warum willst du dich von uns allen Und unsrer Meinung entfernen?« Ich schreibe nicht, euch zu gefallen, Ihr ...
Zahme Xenien 2 Mit Bakis' Weissagen vermischt Wir sind vielleicht zu antik gewesen, Nun wollen wir es moderner lesen. »Sonst warst du so weit vom Prahlen entfernt, Wo hast du das Prahlen so grausam gelernt?« Im Orient lernt ich das ...
Zahme Xenien 3 Gönnet immer fort und fort Bakis eure Gnade: Des Propheten tiefstes Wort, Oft ist's nur Scharade. Willst du dich als Dichter beweisen, So mußt du nicht Helden noch Hirten preisen. Hier ist Rhodus! Tanze, du Wicht ...
Zahme Xenien 4 Laßt zahme Xenien immer walten, Der Dichter nimmer gebückt ist. Ihr ließt verrückten Werther schalten, So lernt nun, wie das Alter verrückt ist. Den Vorteil hat der Dichter: Wie die Gemeinde prüft und probt, So ist sie ...
Zahme Xenien 5 Kein Stündchen schleiche dir vergebens, Benutze, was dir widerfahren. Verdruß ist auch ein Teil des Lebens, Den sollen die Xenien bewahren. Alles verdienet Reim und Fleiß, Wenn man es recht zu sondern weiß. Gott grüß euch, Brüder ...
Zahme Xenien 6 Lasset walten, lasset gelten, Was ich wunderlich verkündigt! Dürftet ihr den Guten schelten, Der mit seiner Zeit gesündigt? Nichts wird rechts und links mich kränken, Folg ich kühn dem raschen Flug; Wollte jemand anders denken, Ist der ...
Zal und sum meiner gedicht auf dise zeit In der hohen tagweis Hans Sachsen. 31. decemb. 1554. 1. Als ich, Hans Sachs, alt ware zwei monat sechzig jare wurt schwach mein gedechtnus, und auch mein sinreicher einfluß wart machtlos und ...
Zank mit dem Herzen Dem Grafen Alexander von Württemberg. Als jüngst ich ohne Schlummer In Nächten einsam lag, Fühlend des Herzens Kummer An Herzens bangem Schlag, Sprach ich: »Mein Herz! gezanket Hab' ich mit dir schon oft, Daß du im ...
Zarenlied Nach Adam Mickiewicz Wenn ich nach Sibirien trotte, Muss ich schwer in Ketten karren, Doch mit der versoffnen Rotte Will ich schuften ... für den Zaren. In den Minen will ich denken: Dieses Erz, das wir hier fahren, Dieses Eisen ...
Zarte Rücksichten Wir waren es! o Heil, daß wir es waren, Die einst erfanden vor vierhundert Jahren Dich, Pflegetochter hoher Gnad' und Gunst, Dich, weitberühmte edle Druckerkunst! Herbei aus allen deutschen Gau'n in Schaaren! Kommt, lasst uns unsern Dank ...
Zärtlichkeit Der blaue und der weiße Flieder Umduftet unsere Laubenbucht, Goldregen pendelt auf uns nieder Der blütenschweren Zweige Wucht. Viele weiße Schmetterlinge fliegen, Der Spötter singt im Rosendorn, Ganz langsam sich die Zweige wiegen. Ein warmer Wind geht über das ...
Zauberblick Die Burg, die liegt verfallen In schöner Einsamkeit, Dort saß ich vor den Hallen Bei stiller Mittagszeit. Es ruhten in der Kühle Die Rehe auf dem Wall Und tief in blauer Schwüle Die sonn'gen Täler all. Tief unten ...
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
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