Salamis Stimmt nun freudige Lieder an, Allen Göttern zu Preis und Lob, Weil das Heer der Barbaren floh Vor den Söhnen von Hellas. Zahllos, wie sich ein Möwenschwarm Kreischend auf das Gestade wirft, Rauschten ihre Geschwader an, Häßlich, bunt und ...
Salamis Schmücket die Schiffe mit Persertrophä'n, Lasset die purpurnen Segel sich blähn! Efeu umflattert die Masten und fliegt, Evoe, der mächtige Feind ist besiegt! Wir zerbrachen, o Meer, wir zerbrachen das Band, Das der persische Fürst um den Nacken ...
Salem Einen festlichen Abend stieg mit dem Schimmer des Mondes Salem, der Engel der Lieb' und mein Schutzgeist, Vom Olympus herab; ich sah den Göttlichen wandeln, Und ihn gegen mich lächelnd einhergehn. Ewigblühende Rosen umkränzten sein fliessendes Haupthaar, Himlische Rosen ...
Salem und Sulamith Heiliges Liebeslied. 1782. Sulamith. Dich lieb' ich, mein Salem, dich lieb' ich vor allen. Was könnte, was möchte wol sonst mir gefallen! Dich hab' ich. Dich halt' ich. Dich will ich umfassen, Will fest dich umschlingen, will ...
Salmacis Hermes und Aphroditens spröden Knaben Hält Salmacis in Liebeswuth umschlungen, Bis sie den Leib, eh als den Sinn, durchdrungen, Und in dem Gegenstand den Wunsch begraben. Denn die Natur, die sie beleidigt haben, Sie, die als Jüngling kühn um ...
Salò Straßen, arm an Sonnenschein, Kieselpflaster, spitz und klein, In der kellerkühlen Luft Käse-, Öl- Limonenduft, Trockner Fisch, Johannisbrot Und was sonst zum Schmausen not, An den Fenstern junge Fraun, Die aus schwarzen Augen schaun, Kinder mit zerzaustem Haar, Dem ...
Salome Meines Blutes böser Reigen, Mordend, flehend. Sollst dich einem König zeigen – Mordend flehend. Sollst umschlingen, Und umzwingen Dir ein Haupt, Schwer von strengem Haar umlaubt. Dieses Haupt hat sterben müssen, Nun kann meine Inbrunst küssen Hassend heute, morgen ...
Salomo An einem großen Jubelfest, Da Salomo des Armen Thränen Zu trocknen, das Verdienst zu krönen, Gehör gab, und vom Nord und West Sich alles Volk zum König nahte, Trat auch der frömmste Mann im Staate, Ein edler Greis, vor ...
Salomo sprich Recht Es waren einmal zwei Gespielen, Sie giengen ins Feld spazieren. Die eine die war so munter und wohl auf, Die andre trauret sehre, ja sehre. Wir beide haben einen Knaben so lieb, Den können wir nicht theilen ...
Salonscene Abend ist's; die Girandolen flammen im geschmückten Saal, Im Kristall der hohen Spiegel quillt vertausendfacht ihr Strahl, In dem Glanzmeer rings bewegen, schwebend fast und feierlich, Altehrwürdige Matronen, junge schöne Damen sich. Und dazwischen zieh'n gemessen, schmuck ...
Salvator Mundi Des deutschen Kaisers Kammerknechte Sind jetzt Europas Kammerherrn. Am Himmel aller Erdenmächte, O Israel, wie glänzt dein Stern! Es ward die Zeit wohl immer böser Und immer höher stieg die Schuld, Da sproß aus dir uns der Erlöser ...
Salvator-Bier Mel. Laßt die Politiker nur sprechen. Was kümmert uns die zweite Kammer? Und was die Constitution? Nie lindert sich der Steuerjammer, Nie steigert sich der Arbeitslohn. Wir kommen niemals doch in Flor, Und müssen zahlen nach wie vor ...
Salvatorkeller Das ist der Sommer, der die Busen bauscht, Der Mummelgreise in Apollos tauscht. Im Dunkeln zittern Frauensilhouetten, Umschwankt von unsichtbaren Rosenketten. Doch ach! Schon bei den ersten Gaslaternen Spürt die Verwesung man, erstrebt den fernen Salvatorkeller, um beim Glase ...
Salziges Wäre des Salz durchaus eine Waare des freien Handels, so würde die Tonne gewiß nicht mehr als 4 – 5 – 6 Thlr. kosten; was nun jetzt an den Staat mehr dafür bezahlt werden muß, ist demnach als Steuer anzusehen, der ...
Samen-Gehäuse Abermahl ein neues Wunder der formirenden Natur! Abermahl ein neues Meer von besondern Seltenheiten, Welches alle, die es sehn, gantz auf eine neue Spur Zu der weisen Macht des Schöpfers, die gantz unerschöpflich, leiten Und zur Andacht bringen ...
Samenzeit Samen warm in tiefer Luft. Zweier Odem durchschauernder Duft. Schweigendes Sagen, Seligsein, Feuchtleuchtende Sterne Schauen drein. Glückes Röte auf träumenden Wangen Über Nacht aufgegangen. Schlummernde Seelen die Traum führen, Tauige Welten in sich spüren Besamte.
Samstag Wie funkeln hell die Sterne, Wie dunkel scheint der Grund, Und aus des Teiches Spiegel Steigt dort der Mond am Hügel Grad um die elfte Stund'. Da hebt vom Predigthefte Der müde Pfarrer sich; Wohl war er unverdrossen, Und ...
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