*1. Die ist veränderlich wie 's ( April -) Wetter . – Klix, 114. Lat. : Modo palliatus, modo togatus. ( Cicero . ) ( Hanzely, 138; Philippi, I, 253. ) *2. Er ist so veränderlich wie der Mond . Holl. : Variabel zijn als de maan. ( Harrebomée, II, 47 b . ) *3. Et ...
1. Man verändert sich oft, aber verbessert sich selten. – Körte, 4028; Schottel, 1134 b; Braun, I, 2498. 2. So oft verändert, so dick (oft) empfangen. – Graf, 51, 183. Vom Ehrschatz, der Abgabe , die bei jeder Veräusserung, bei jedem Besitzwechsel eines unfreien ...
1. Alle gehlinge Veränderung sind fehrlich. – Henisch, 1041, 9. 2. Bei Veränderung stehet fahr. – Henisch, 977, 13; Petri, II, 41. 3. De Verännerunge ist oft gräut, de Verbätterung schlecht. ( Sauerland. ) 4. Die veränderungen der Speiss macht vnnd erfrischt den appetit ...
1. Wer alles verantworten sollte, der müsste vil zu schaffen haben. – Agricola II, 15. 2. Wer sich nicht verantwortet, ist ein schuldiger Mann . (S. ⇒ Entschuldigen 1 und Schweigen ⇒ 189, ⇒ 191 u. ⇒ 194.) – Graf, 443, 377. Mhd. : Verantworte he sich nicht, so ...
Jedermann ist seiner Verantwortung werth. – Graf, 426, 220. Es soll niemand seine Vertheidigung erschwert oder verkümmert werden. Isl. : Vidr maelis er huerr madhr verdhr. ( Jarnsida, 112, 3. )
Wer will verarmen und weiss nicht wie, der halte sich viel Federvieh. – E. von Dincklage, Tolle Geschichten .
Nur wer der Verarmung nahe ist, hofft auf Erlösung. – Tendlau, 915. Es ist merkwürdig, dass trotz der Messiashoffnungen unter den Juden ein solches Sprichwort entstehen konnte.
1. Du hast wol in verbalibus, doch fehlt es in realibus. *2. Er ist ein anomales (unregelmässiges) Verb. So pflegte Luther die Männer zu nennen, welche das Regiment in ihren Häusern nicht führen. ( Einfälle , 300. )
* Es ist verballhornt. – Büchmann, 8. Aufl., S. 99. Joh. Ballhorn war ein lübeckischer Buchdrucker , der im 16. Jahrhundert lebte und ein hohes Alter erreichte, oder einen Sohn gleichen Namens hatte, der des Vaters Geschäft fortsetzte; denn schon im Jahre 1531 ging ...
* Etwas verbalmunden (veruntreuen). (S. ⇒ Balmund .) – Eiselein, 623.
* Dat is 'n ewig Verband, as Jan Elers sin Kattblock 1 , mit vêr (vier) îsern Hörnbande 2 . – Frommann, II, 538, 170; Bueren, 356; Eichwald, 491 b; Kern , 141. 1 ) Katzblock, Ramme . 2 ) Eckband, ein über die Ecken gezogenes Band .
Besser verbauert als versauert. ( Nassau. )
* Verbaint vnd wol geniet sein. – Franck, I, 161 b . Verbeinen heisst eigentlich zu Bein , zu Knochen werden. Uneigentlich nennt man aber im Oesterreichischen einen verbeinten Menschen einen festen, wie auch einen verstockten. (Vgl. Campe, Wb., V, 265 b . )
*1. Einem etwas zu verbeissen geben. ( Preussen . ) Bedeutet dort so viel, als dem Gaste vor der ordentlichen Mahlzeit etwas vorsetzen, damit er nicht zu lange hungern dürfe. Die preussischen Bauern sollen oft so viel zu verbeissen auftragen, dass sich der Gast ...
1. Alles lässt sich verbergen, nur nöt de Lungl 1 im Häherl und die Lieb im Hûs. ( Rott - Thal . ) 1 ) Die Lunge bläht sich im Sieden auf. 2. Niemand kan sich für jhm selbst verbergen. – Petri, II, 495. 3. Wer ...
1. Wer meint, sich zu verbessern, der kriegt offt humeln für fliegen vnd zuletzt Horneten für humelen. – Henisch, 1147, 5; Petri, II, 853. 2. Wer verbessern will, muss beim Kopfe anfangen. *3. Dat is verbetert dör Jan Balhorn. – Kern , 136; Eichwald ...
Verbesserung ist keine Sünde . Holl. : Verbetering is geene zonde. ( Harrebomée, III, 369 b . )
* Er macht seine Verbeugung aufwärts. Von einem Menschen , der mit vornehmer Manier einen Gruss erwidert.
* Er ist verbiestert wie Krischen Fuchs im Hafer . ( Samland. ) – Frischbier 2 , 3887.
1. Es ist überall verboten zu sündigen, aber nirgends, sich zu bessern. Schwed. : Allom är förbjudet att bryta, men ingen att bättra sig. ( Wensell, 7. ) 2. Ist es nicht verboten, so ist es auch nicht unrecht. – Graf, 286, 10. Mhd. : Ist ...
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