Artikel in der Wikipedia: Arnsberg
Faksimile

[101⇒] Arnsberg, Hauptstadt des preuß. Reg.-Bez. A. (7697 qkm, 1.851.319 E., 5 Stadt-, 19 Landkreise), Prov. Westfalen, an der Ruhr, (1900) 8490 E., Land- und Amtsgericht, Handels-, Handwerkerkammer; Eisenbahnhauptwerkstätte; ehemal. Hauptfreistuhl der westfäl. Femgerichte. – Vgl. Féaux de la Croix (1895). [⇐101]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 101.
Lizenz: Gemeinfrei
Faksimile

[805⇒] Arnsberg, Hauptstadt der ehemaligen Grafschaft, jetzt des preuß. Regierungsbezirks A. in der Provinz Westfalen, auk einem Bergrücken, der auf drei Seiten von der Ruhr umflossen wird und die Ruinen des alten Stammschlosses der Grafen von A. trägt, und an der Staatsbahnlinie Fröndenberg-Kassel, 208 m ü. M., ist Sitz der Regierung, eines Land- und eines Amtsgerichts, einer Handelskammer etc. und hat 2 katholische und eine evang. Kirche, Synagoge, Gymnasium, Eisenbahnhauptreparaturwerkstätte, Papier- und Papierstoffabriken, eine Dampfsägemühle u. (1900) 8490 Einw., darunter 1622 Evangelische. – A. erhielt 1237 Stadtrecht und wurde später Mitglied der Hausa; auch war hier ein »Oberfreistuhl« der Femgerichte. Nach der Besitznahme durch Köln (1368) wurde A. häufig Residenz der Kölner Kurfürsten sowie Sitz der westfälischen Kanzlei und der Landtage. Die ehemalige Grafschaft A. wurde im 11. Jahrh. von den Grafen von Werl verwaltet, die sich seit 1082 nach A. benannten. Unter ihnen ist am bedeutendsten Friedrich der Streitbare (gest. 1124), ein Enkel Ottos von Nordheim; er begleitete 1110 Heinrich V. nach Italien, empörte sich 1114 im Bunde mit Kurköln gegen denselben, unterwarf sich dann aber. Mit seinem Schwiegervater Graf Gottfried von Cuyk folgte die weibliche Linie in der Grafschaft; Gottfried IV. verkaufte sie 1369, da er kinderlos war, an Kurköln.

Wappen der Stadt Arnsberg.
Wappen der Stadt Arnsberg.

Während die Hauptlinie 1371 erlosch, blühte der Zweig Rietberg (s. d.) bis 1564. Die Grafschaft gehörte fortan zum Kölner Herzogtum Westfalen, wurde 1802 an Hessen abgetreten und kam 1815 an Preußen. Vgl. Féaux de Lacroix, Geschichte Arnsbergs (Arnsberg 1895) und Führer durch A. und Umgebung (2. Aufl., das. 1902). – Der Landgerichtsbezirk A. umfaßt die 20 Amtsgerichte zu A., Attendorn, Balve, Berleburg. Bigge, Brilon, Burbach, Förde, Fredeburg, Hilchenbach, Kirchhundem, Laasphe, Marsberg, Medebach, Meschede, Neheim, Olpe, Siegen, Warstein und Werl. – Der Regierungsbezirk A. (s. Karte »Westfalen«) zählt (1900) auf 7696 qkm (139,77 OM.) 1,851,319 Einw. (darunter 1,017,560 Evangelische, 810,882 Katholiken und 11,802 Juden). 241 auf 1 qkm, und besteht aus den 24 Kreisen:

Tabelle

Über die acht Reichstagswahlkreise des Regierungsbezirks s. Karte »Reichstagswahlen«. [⇐805] [⇐806]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 805-806.
Lizenz: Gemeinfrei
Faksimile

[753⇒] Arnsberg, 1) Regierungsbezirk der preußischen Provinz Westfalen, zusammengesetzt aus dem ehemaligen Herzogthum Westfalen, der Grafschaft Mark mit Dortmund, der Stadt Lippstadt, dem Fürstenthum Siegen, den Standesherrschaften Wittgenstein-Berleburg u. Wittgenstein, u. Hohen-Limburg; 136 QM.; 548,700 Ew., mehr als die Hälfte Protestanten. Kreise: Altena, Arnsberg, Bochum, Brilon, Dortmund, Hagen, Hamm, Iserlohn, Lippstadt, Meschede, Olpe, Sieg, Soest, Wittgenstein; 2) Kreis hier; 3) Stadt hier, an der Ruhr, mit Schloßruinen, Sitz der Regierung, des Appellationsgerichts, neue evangelische Kirche, Gymnasium, evangelisches Schullehrerseminar, Bier-, Branntwein-, Tuch-, Leinwandbereitung; Freimaurerloge: Westphalia zur Eintracht; 4500 Ew. Nahe dabei der Arnsberger Wald, s. u. Sauerländisches Gebirge. – A. war in alter Zeit Sitz eines Dynastengeschlechts; Otto kommt zur Zeit des Kaisers Heinrich I. vor; 1002 hatte Friedrich, Graf von A., Fehde mit dem Erzbischof von Köln u. gerieth deshalb in die Reichsacht, u. A. ward zerstört. Diese Fehden wurden bis ins 14. Jahrh. fortgesetzt, wo 1368 Graf Gottfried, 1349–63 Erzbischof von Bremen, sein Besitzthum an Köln verkaufte u. 1371 st. Mit ihm erlosch sein Geschlecht. A. ward nun Theil des Herzogthums Westfalen u. Sitz eines Landmarschalls, der seit 1441 Landdrost hieß, u. das Schloß A. oft temporäre Residenz der Kurfürsten von Köln. 1802 ward es hessisch u. blieb Sitz der Landesbehörden, seit 1815 ist es preußisch. Früher war A. Hansestadt u. Hauptsitz des Arnsberger Fehmgerichts, das hier unter dem Schloß, im Baumgarten, seinen Hauptfreistuhl hatte, der über Kaiser u. Könige richtete. [⇐753]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 753.
Lizenz: Gemeinfrei
Faksimile

[267⇒] Arnsberg, Reg.-Bez. im preuß. Westfalen, 140 QM. groß mit 580000 E., meist gebirgig, von der Diemel, Eder, Lippe, Ruhr, Möne, Lenne, Lahn und Sieg bewässert; über ein Drittheil der Oberfläche ist mit Waldung bedeckt, durch Fruchtbarkeit ausgezeichnet sind nur die südl. Gebirgsthäler und der nordwestl. Hellweg; dagegen Bergbau auf Eisen Steinkohlen, Blei, Kupfer, Marmor, Schiefer und Salz. Die Industrie in Stahl-, Eisen- und andern Metallwaaren ist sehr bedeutend. Hauptst. A. an der Ruhr, 4651 E., Tuch- und Leinwandwebereien, Branntweinbrennereien. [⇐267]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 267.
Lizenz: Gemeinfrei

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt

Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt

In Paris ergötzt sich am 14. Juli 1789 ein adeliges Publikum an einer primitiven Schaupielinszenierung, die ihm suggeriert, »unter dem gefährlichsten Gesindel von Paris zu sitzen«. Als der reale Aufruhr der Revolution die Straßen von Paris erfasst, verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit. Für Schnitzler ungewöhnlich montiert der Autor im »grünen Kakadu« die Ebenen von Illusion und Wiklichkeit vor einer historischen Kulisse.

38 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.

444 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon