Ille et Vilaine

[820] Ille et Vilaine (spr. Ill eh Willähn), Departement in Nordwestfrankreich; 122,54 QM.; grenzt an die Departements Manche, Mayenne, Loireinscr., Morbihan, Côtes du Nord u. an den Meerbusen von St. Michel am Kanal; das Departement ist ein Plateau von Granit, mit Schiefer od. Thon u. Sandadern überlagert, hügelig, an den Küsten klippenreich u. hier durch hohe Dämme geschützt, wenig fruchtbar, waldig, haidig u. zum Theil morastig; Flüsse sind die Vilaine mit Ille, Meu, Oust, Seiche, Samnon u. Cher zum Atlantischen Ocean, der Couesnon u. die Rance zum Kanal, letztere ist durch den Canal d'Ille et Rance mit[820] dem Vilaine verbunden; das Klima ist gemäßigt, Producte: Buchweizen, Weizen, Korn, Gerste, Hafer, Hanf, Flachs, Rübsen, Tabak, Kastanien, Äpfel, Mais, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, im Süden etwas Wein, Holz; vorzügliche Pferde u. Rinder, Schafe, Geflügel, Schweine, Bienen, vorzügliche Butter (von Rennes, la Prévalaye); Eisen, Granit, Schiefer, Feuerstein, Sand- u. Kalkstein, Kiesel (Renneskiesel), der sich schön schleifen läßt, Mineralquellen bes. zu Guichen; die Industrie betreibt Eisen- u. Stahlhämmer, Hohöfen, Gerberei, Hanf- u. Flachsspinnerei, Weberei von Leinwand u. Segeltuch, Töpferei, Fayencefabriken; an der Küste Fischerei u. Austernfang. Den Verkehr begünstigen außer den Flüssen u. Kanälen die Seehäfen St. Malo, St. Servan u.a., die Eisenbahn von Rennes nach Paris; Bildungsanstalten sind außer den Primär- u. Realschulen. noch 5 Collèges u. die Universitätsakademie zu Rennes. Eintheilung in 6 Arrondissements: Rennes, Fougères, Montfort, Redon, St. Malo u. Vitré mit 580,900 Ew. Das Departement gehört zur 16. Militärdivision (Rennes) u. zum fünften der 1858 gebildeten Militärobercommandos (Tours); Hauptstadt ist Rennes.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 820-821.
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