1. An Margarethen (13. Juli) Regen bringt den Nüssen keinen Segen. – Orakel, 644.
2. Auf Margarethe Regen und Sturm bringt der Haselnuss den Wurm. – Boebel, 36.
3. Bringt Margarethe Regen statt Sonnenschein, so kommt das Heu schlecht ein. (Görlitz.) – Boebel, 36.
4. Bringt Margarethe Regenzeit, so verdirbt Most und Nuss weit und breit. – Boebel, 35.
5. Bumms di, Magreth, Bûr, magst ôk Kohföt? – Bueren, 83; Hauskalender, III.
6. Drei (drehe) di, Margrêt, dat Kind will süfen. (Ostfries.) – Bueren, 257; Eichwald, 1276; Frommann, IV, 286, 404; Hauskalender, II.
7. Gegen Margarethen und Jakoben (25. Juli) die stärksten Gewitter toben. – Boebel, 36.
8. Margareth, die Wetterfrau.
So nennt man diese Heilige im Pusterthal, und in einem andern, weil, wenn es an diesem Tage regnet, anhaltender Regen folgen soll, sagt man mit wenig genug Hochachtung: Margret, die Fetzgret. (Reinsberg VIII, 146.) Auch die Esten schreiben den Margarethentag, den sie den Ofenschmiertag nennen, die Entscheidung über die Witterung des Herbstes zu und glauben, wenn Margarethentag trocken ist, so gibt Gott einen guten Herbst.
9. Margarethe bringt den Flachs auf Beete. – Boebel, 36.
10. Margarethe nass gibt für die Backen nur hohle (Hasel-)Nüsse zu knacken. (Koblenz.) – Boebel, 36.
11. Margarethe und Jakobi bringen starke Gewitter. – Schnabel.
12. Margarethen's Regen bring wenig Segen. – Boebel, 35.
13. Margreite lätt us de Nüette (Nüsse) geneiten, Magdeleine (22. Juli) ietet se alleine. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 135, 40; Woeste, 61, 58.
Man meint das die an den beiden Tagen herrschende Witterung Einfluss auf die Haselnüsse haben. Die Franzosen behaupten auch, dass die Nüsse misrathen, wenn es am Tage Mariä Heimsuchung (2. Juli) regnet: Deux jours alors que Marie l'on visite, s'il fait pluie assurez- vous que les filles cueilleront bien peu de nosilles. [457] (Orakel, 636.) In der Mark hält man den ⇒ Magdalenentag (s.d.) den Nüssen für noch gefährlicher als den Margarethentag.
Dän.: St. Margarete pisser paa nøddern. (Prov. dan., 410.)
14. Margreten deit sess Wêk heten of sess Wêk gêten – Kern, 137.
Wie das Wetter am Margarethentage ist, soll es sich sechs Wochen halten; wenn es an diesem Tage heiss ist, soll sechs Wochen heisses Wetter folgen, wenn es regnet, soll es ebenso lange regnen (giessen).
15. Puhê, Margareth! wat is dî 't Hemd lang. – Bueren, 970.
16. Regnet es an Sanct-Margareth, die Nuss schlecht geräth. – Orakel, 643.
17. Sanct-Margret pisst in de Nöt. (Holst.) – Schütze, III, 81; hochdeutsch bei Simrock, 6825; Orakel, 645.
Man glaubt, dass, wenn es am Margarethentage (13. Juli) regne, sich für die nächstfolgenden vier Wochen eine gleichmässige Witterung anknüpfen werde, und infolge der gerade um diese Zeit eingetretenen und fortdauernden verderblichen Nässe, vor allen die Nüsse faulen, abfallen, madig oder taub würden. (Vgl. Müllenhoff, Sagen u.s.w., S. 598; Kuhn, Westf. Sagen, II, 175; Mannhardt, Germ. Mythen, 383; Zingerle, Die Sagen von Margaretha der Maultasche, Innsbruck 1863, S. 82.)
18. Sieben Margarethen machen dem Teufel die Hölle zu eng.
»Wirft mit Schelmen und Dieben umb sich, sonderlich wenn sie Margarethe heisst, deren sieben dem Teufel die Hölle zu eng machen.«
Lat.: Margarides septem spoliare feruntur avernum. (Fac. fac., 502.)
19. Wann Margrêt pesst en de Nöss1, dann gerôden se schläeg. (Köln.)
1) Nüsse.
20. Wenn auf Margarethe Regen fallt ins Laub, so fallen die Wallnüsse ab und die Haselnüsse werden taub.
21. Wenn Margarethe pisst, misräth die welsch' und Haselnuss. – Boebel, 35; Orakel, 642.
»Dat hett up Margreten regent.« Margrete hett in de Nöte pisset, sie werden dies Jahr nicht gerathen. (Dähnert, 298a.)
*22. Fine Margrête. – Eichwald, 1275.
23. Wird Margareth zum Geburtstag nass, füllt sie vier Wochen 's Regenfass. – Payne, 27.
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