[1782] 1. Alle Wappen müssen Gold oder Silber haben. – Simrock, 11183.
2. Am Wappen erkennt man die Münzen.
Holl.: Aan de wapens kent men de munten. (Harrebomée, II, 436a.)
3. Je älter das Wappen, je dunkler die Schilder.
4. Wer nicht das Wappen Christi trägt, kommt nicht in den Himmel. (S. ⇒ Kreuz 12 fg.) – Parömiakon, 2578.
*5. Das Wappen an die Wand hängen.
Holl.: De wapens aan den wand hangen. (Harrebomée, II, 436a.)
*6. Dat mekelnborgsche Waop'n maok'n. (Altmark.) – Danneil, 244; Hesekiel, 10; Trachsel, 13; Deutsche Romanzeitung, III, 40, 314.
D.h. beide Arme auf den Tisch stützen und so einen Ochsenkopf, der im mecklenburger Wappen vorkommt, darstellen. In Holland nennt man diese Haltungsform das koesfeldsche Wappen: Hij gelijkt het wapen van koesfeld wel. – Hij zit als het Wapen van koesfeld. (Harrebomée, I, 436b.)
*7. Einem das Wappen ausblasoniren1. – Eiselein, 627.
1) Ein Wappen blasoniren heisst: dasselbe heraldisch oder in Kunstausdrücken beschreiben.
Holl.: Dat is het wapen van Haarlem, zei Gijsje, en hij zag het zeven gesternte. (Harrebomée, I, 270.) – Het wapen van brugge: een ezel in een' leuningstoel. (Harrebomée, I, 99a.) – Het wapen van Parijs: Vroeg groot, maar laat wijs. (Harrebomée, I, 262.)
Lat.: Explicare insignium figuras et partes. (Eiselein, 627.) – Tuis te pingam coloribus. (Binder I, 1763; II, 3359; Tappius, 133a; Philippi, II, 225; Seybold, 611.)
*8. Einem etwas ins Wappen malen.
Lat.: Convicium convicio regerere.
*9. Er führet das Wapen der Stadt Bourges. – Berckenmeyer, 53.
Bourges führt in seinem Wappen einen Esel auf dem Katheder. Die Redensart wird daher auf jemand angewandt, der sich unbehülflich oder flegelhaft benimmt. In Italien sagt man von einem, der grossen Hunger zeigt, er führe das Wappen von Siena, d.i. ein Wolf. – Mit Bezug auf die vielen Feste und Lustbarkeiten in Geldern, wobei fleissig zur Gesundheit getrunken ward, hat man in Holland das Sprichwort: Het glas in de hand was het wapen van Gelderland. (Harrebomée, I, 223.) Es scheint übrigens als habe Geldern mehr als Ein Wappen, denn ein anderes Sprichwort sagt: Hoog van moed, klein van goed, een zwaard in de hand, is de wapen van Gelderland. (Harrebomée, I, 247.)
Frz.: Représenter les armes de Bourges. (Lendroy, 109.)
*10. Er hat sein Wappen erhöht.
Hat seinen Stand gewechselt, seine Sitten geändert, ist stolz geworden.
Böhm.: Povýšil erbu. (Čelakovsky, 547.)
*11. Er trägt sein Wappen im Hemde.
Holl.: Piet is een knappe schilder, hij fabriceert landkaarten in het hemd. (Harrebomée, II, 248b.)
*12. Er will sein Wappen nicht erniedrigen (schimpfiren).
Wird gesagt, wenn ein Armer irgendwelche Arbeit, irgendeinen Dienst als mit seinem Stande oder Charakter nicht verträglich findet, und auszuführen Anstand nimmt.
Böhm.: Aby erbu neponížil. (Čelakovsky, 547.)
*13. Ich wil dir das wapen visieren. – Franck, II, 91b; Körte, 6436a.
Ein Wappen visiren heisst heraldisch, einen Schild eintheilen und die Wappenfiguren in rechter Ordnung und Stellung einreihen. Visiren heisst: das Wappen kunstmässig aufzeichnen und stückweise erklären. Sinn: Ich will deine Thorheit aufdecken; ich will dir sagen, wer du bist.
Lat.: Tuis coloribus pingam. (Sutor, 208.)
*14. Man hat ihm das französische Wappen angehängt.
Frz.: On lui a donné la fleur de lys. ( Kritzinger, 319a.)
Buchempfehlung
1889 erscheint unter dem Pseudonym Bjarne F. Holmsen diese erste gemeinsame Arbeit der beiden Freunde Arno Holz und Johannes Schlaf, die 1888 gemeinsame Wohnung bezogen hatten. Der Titelerzählung sind die kürzeren Texte »Der erste Schultag«, der den Schrecken eines Schulanfängers vor seinem gewalttätigen Lehrer beschreibt, und »Ein Tod«, der die letze Nacht eines Duellanten schildert, vorangestellt. »Papa Hamlet«, die mit Abstand wirkungsmächtigste Erzählung, beschreibt das Schiksal eines tobsüchtigen Schmierenschauspielers, der sein Kind tötet während er volltrunken in Hamletzitaten seine Jämmerlichkeit beklagt. Die Erzählung gilt als bahnbrechendes Paradebeispiel naturalistischer Dichtung.
90 Seiten, 5.80 Euro