Wiederkommen

1. Dat kumt wedder, sêd de Bûr un gew (gab) sîn Swîn – Swînflêsch (Speck). (Holstein.) – Schütze, II, 218; Hoefer, 181; Schlingmann, 227; Kern, 297.


2. Dat kümmt werrer, sär de Bûr, un gêw sin Swîn Speck. (Mecklenburg.) – Raabe, 103.

Wird da angewandt, wo die Kosten den Gewinn verschlingen oder übersteigen, weil offenbar ein Schwein mehr Speck oder Fleisch fressen würde, als es Speck gewähren möchte. (Globus, VIII, 178.)


3. Do kumm mi man wedder, söa' de Förschter, doa ha'r 'n Hoasen kricht.Schlingmann, 439.


4. Es kommt alles wieder, wenn man bergan pisst. (Köthen.)


5. Es kommt keiner so fromm wieder, als er aussgereist ist.Lehmann, 688, 17.


6. Et is man nich so: Kumm wieder un it wat und bring en Löppel nich midde. (Braunschweig.)

Wird von solchen gebraucht, welche freies Essen bekommen, aber auch nicht einmal den Löffel mitbringen.


7. Hat komt altidj wedder am tunt ual. (Amrum.) – Haupt, VIII, 361, 162.

Er kommt wieder zum Alten.


8. Se kimmt wieder, wie de boberstêner Amtsfrau. (Fischbach in Schlesien.)

Nach einer noch zu Anfang dieses Jahrhunderts in der Gegend von Fischbach umlaufenden Volkssage ist auf dem gutsherrlichen Hofe die Frau eines Amtmanns (Wirthschaftsinspectors) gestorben, die, weil sie eine sehr böse Frau gewesen ist, im Grabe keine Ruhe gefunden, sondern nachts wiedergekommen und einen argen Lärm im Schloss gemacht haben soll, bis sie endlich von einem hirschberger Geistlichen in ein [225] Wäldchen zwischen Boberstein und Fischbach, wo es später auch gescheucht hat, verbannt worden ist. – Von etwas, das nicht wiederkommt, sagen die Engländer: They'll come again as Goodyer's pigs did. (Bohn II, 154.)


9. So mut't wedderkaamen! sagte der Edelmann, as he siin Eddelgood ferspält har un 'n Swiinstroch wedderwun. – (Süderdithmarschen.)

So muss es wiederkommen, sagte der Edelmann, als er sein Rittergut verspielt hatte und den Schweintrog wiedergewann.


10. Wedderkamen deit dem Kramer Schaden. – (Holstein.) – Schütze, II, 341; Eichwald, 1121; für Altmark: Danneil, 277.


11. Wêerkômen bedrügt den Kramer.Schambach, II, 446.


12. Wenn du wedderkummst, biste better wi 'n Furz, dei kummt nich wedder, segt Rasch sîn' Frû. (Hildesheim.) – Hoefer, 337; Schlingmann, 445.


13. Wiederkommen hat den Krämer betrogen. Simrock, 11594; Körte, 6820.

Von Leuten, die beim Handeln mäkeln und wiederkommen wollen. Der Krämer darf aufs Wiederkommen nicht rechnen, er muss den Käufer auf der Stelle beim Wort und Beutel fassen. – Auch von den Käufern, die einigemal baar kaufen, dann einen Bären anbinden und nicht wiederkommen.


14. Wiederkommen macht arme Krämer.Petri, II, 786.


15. Wiederkommen macht, dass man dess scheidens nicht acht't.Lehmann, 688, 19; Körte, 6821.

Lat.: Discessum reditus non sinit esse gravem. (Binder I, 342; II, 803; Seybold, 130.)


*16. Der kommt wieder, er ist ans Brot gewöhnt.Klix, 122.


*17. Er kommt wieder, wie der böse Pfennig.Eiselein, 509.

Wie der böse Groschen, wie falsch Geld.

Dän.: Han kommer igien som en ond penge. (Prov. dan., 353.)

Holl.: Hij slacht den kwaden penning, hij komt altijd weêr t' huis. (Harrebomée, II, 178b.)


*18. Er kompt allzeit wieder, wie ein mück. Gruter, I, 29; Körte, 4318c; Braun, I, 2767.


*19. Er vergisst das Wiederkommen.

Lat.: Sotum gustavit. – Profectus ad Apaturia rediit majo. (Philippi, I, 228; II, 110.)


*20. Es ist noch niemand wiedergekommen und hat uns gesagt, wie es dort ist.

Wird oft denen als Antwort gegeben, welche viel von jenseitigen Zuständen zu wissen vorgeben. Die Finnen sagen in ähnlichem Sinne: Der Mann kehrt aus Åbo wieder zurück, aber nicht aus jener Welt. (Bertram, 69.)


*21. Es ist ums Wiederkommen zu thun.

Redensart beim Verkauf und Stellung billigen Preises. »Je nun, 's is im a wiederkummen ze thun.« (Keller, 171b.)


[Zusätze und Ergänzungen]

*22. Es kommt alles wieder. (Köthen.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 225-227,1813.
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