Köchin

1. De Käke on de Katt ware ömmer (oder: ware vom Löcke) satt.Frischbier2, 2093.


2. De Köksch und de Katt hefft ümmer wat, de Lüttmaid und de Hund möt töwen, bet wat kummt.Diermissen, 59.


3. Die Köchin bleibt beim Pfaffen, so lange sie kann braten.Eiselein, 387.


4. Die Köchin und den schönen Tag muss man am Abend loben, (Rott-Thal.)


5. Eine gute Köchin verdirbt nicht. (Schles.)


6. Eine Köchin muss ein Auge auf die Pfanne, das andere auf die Katze haben.

Holl.: Eene keukenmeid moet het eene oog naar de pan en het andere naar de kat hebben. (Harrebomée, I, 397b.)


7. Eine Köchin ohne Kopf, ein Henkel ohne Topf.L. Storch, Freiknecht, I, 336.


8. Einer guten Köchin wächst das Fleisch unter den Händen.


9. Verliebte Köchinnen versalzen die Suppe. Simrock, 10875.

Kann wol vorkommen, dass eine Köchin, die eben mit Herzensangelegenheiten beschäftigt ist, eine Suppe zweimal salzt.


*10. Da müsste die Köchin Hungers sterben.

Holl.: De koks vochten daar. (Harrebomée, I, 429a.)


*11. De Köksch hett en Platen verbrennt. (Holst.) – Schütze, II, 206.

Mit dieser Redensart der verbrannten Schürze erscheint bei holsteinischen Kindtauf- und andern Schmäusen die Köchin am Ende des Mahls, den Gästen einen Teller voll Salz darreichend, worin diese ein Trinkgeld legen.


*12. Der Köchin die Ehre abschneiden. (Oesterreich.)

Wenn man Dampfnudeln statt zu zerreissen, zerschneidet.


*13. Köchin von der blauen Henne. (Steiermark.)

Ironisch von einer schlechten Köchin, mit Beziehung auf das Schild eines einst sehr beliebten Speisehauses in Wien.


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14. A Köchin wett (wird) sich nit vertheilen.

Eine Köchin wird sich selber nicht vergessen.


15. As a Köchin sterbt, begrubt män sie ünter'n Koijmin (Kamin, Herd). (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Es soll jedenfalls heissen: wenn sie vor Hunger stirbt; hierin liegt der satirische Grund, sie unter den Herd zu begraben. (S. Koch 1 und 82.)


16. Es ist noch keine Köchin verhungert und noch kein Kellner verdurstet. (Böhmen.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1510.
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