1. Es kommt nicht darauf an, wie lange, sondern wie gut man lebt. Reinsberg II, 149.
2. Es wird je länger, je ärger.
3. Hat as laang, iar an âram Mân, diar bat, wat hê. (Amrum.) – Haupt, VIII, 355, 72.
Es dauert lange, ehe ein armer Mann, der bettelt, etwas hat.
4. Hat es loong iar alle Heede önner aan Höödsen. (Nordmarschen.) – Haupt, VIII, 375, 9.
Es dauert lange, ehe alle Köpfe unter Einem Hute sind.
5. Hat is loong iar a Buum iin dê Hemmel wakset. (Nordmarschen.) – Haupt, VIII, 376, 26.
6. Je länger, je ärger (böser), je älter, je kärger. – Lehmann, 11, 98; Theatrum Diabolorum, 526b; Luther, 247; Pistor., II, 97; Simrock, 260.
Böhm.: Čím dále, vždy hůře, jak ona bába řĕkla. (Čelakovsky, 181.)
Lat.: Annus superior, semper melior. (Philippi, I, 33; Seybold, 29.)
Poln.: Dawno tak baba rzekla, co daléj, to gorzéj. – Baba lecąc se wschodu wołała: Co daléj, to gorzéj. (Čelakovsky, 181.)
Schwed.: Iw längre, iw wärre. (Grubb, 402.)
Ung.: Mennél hoszszabb; annál roszszalb. (Gaal, 1066.)
7. Je länger, je lieber, je dicker, je stîwer (steifer). (Lehrte bei Braunschweig.)
8. Lang ist nich ewig. – Franck, II, 156b; Eyering, I, 22; Petri, II, 431; Henisch, 960, 5; Gruter, III, 61; Lehmann, II, 376, 5; Luther's Ms., 10; Latendorf II, 21; Mayer, II, 215; Körte, 3689; Venedey, 67; Simrock, 6181; Graf, 11, 124; Braun, I, 2159; Reinsberg II, 37.
Später mit dem Zusatz: aber ewig ist lang. In Luzern: Lang ist nid ewig. (Schweiz, II, 243, 20.)
Dän.: Længe er ikke ævig. (Prov. dan., 15.)
Frz.: Cent ans n'est guère, mais jamais c'est beaucoup. (Bohn I, 10.)
9. Lang und gut ist angenehm. – Eiselein, 404.
10. Lange macht dem Hertzen bange. – Herberger, I, 832.
11. Wer lang macht, cha es nid wohl. (Luzern.)
*12. Dat as so lung üüs môren a hial Dêi. (Amrum.) – Haupt, VIII, 367, 272.
Es ist so lange, als morgen der Tag steht.
*13. Er macht lang daran, es wirt gut werden. – Agricola I, 658; Schottel, 1138b.
*14. Er macht's (trîbt's) nümma lang'. – Sutermeister, 106.
Von jemand, dessen Leben oder Geschäft am Ende ist.
*15. Et äs esi lang här, dat et schîn nemi wôr äs. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 328, 11.
Es ist schon so lange her, dass es nicht mehr wahr ist. (S. ⇒ Taback und ⇒ Tékli.)
*16. He wart nich lang mer schiete fer 't Padegöld. – Frischbier2, 2293.
*17. Kaum so lanng, alss du ain hâlb ay magest essen. – Geiler, Schiff der penitentz.
*18. Nit so lange as en Haun (Huhn) en Koarn oppikked. (Iserlohn.) – Frommann, V, 161, 102.
*19. So lang' als Grund und Grat steht. – Eiselein, 260.
*20. So lang biss einer ein Pater noster bet. – Franck, Zeytbuch, CCXXIa.
*21. So lange dann und wann und Spinde (Schrank) märkisch ist.
*22. 'T is all so lang her as de Düfel noch ên lütke Junge was. – Hauskalender, II; Bueren, 1094.
*23. Viel zu lange (langsam) für einen Meister. (Köthen.)
24. Wer will lange bleiben gesund, so überfülle nicht den Mund und lauf nicht wie ein Hund.
Holl.: Biet weynig aen den mont, oeffent nit aller stont, en loopt niet als een hont, soo blyfje lang gesont. (Cats, 313.)
[1537] *25. Dat is schon lange höä, doa wêr de olle Fritze no' Feldwöäwel. – Schlingmann, 454.
*26. Es ist schon lange her.
Aus Lortzing's Czar und Zimmermann.
Adelung-1793: Länge (2), die · Länge (1), die · Lange
Brockhaus-1809: Maria Antonia Lange
Brockhaus-1837: Länge und Breite
Brockhaus-1911: Lange [4] · Lange [3] · Lange [6] · Lange [5] · Länge · Lange · Lange [2] · Lange Nacht
DamenConvLex-1834: Länge, geographische · Lange Nacht
Eisler-1912: Lange, Karl · Lange, Konrad · Lange, Ludwig · Lange, Carl Georg · Lange, Friedrich Albert · Lange, Johann Joachim
Herder-1854: Lange [2] · Lange [3] · Lange [1] · Länge · Lange Nacht
Lueger-1904: Länge am Himmel · Länge · Breite und Länge
Meyers-1905: Lange Nacht · Länge [1] · Länge [2] · Abgefahrene Länge u. Breite · Angekommene Länge und Breite · Lange
Pagel-1901: Lange, Wilhelm · Lange, Karl Georg · Lange, Karl Georg · Lange, Victor
Pataky-1898: Lange, Mathilde · Lange, Frau Valerie · Lange, Helene · Lange, Helene · Lange, Frau Hildegard · Lange, Frau Valerie · Lange, Frl. Helene
Pierer-1857: Lange · Geographische Breite u. Länge · Astronomische Länge
Buchempfehlung
»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
72 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro