1. Bey vollen Zechen vnd bey Nacht wird wenig Ehr' vnd Zucht gebracht. – Petri, II, 45.
2. Bezahlt ein jeder seine Zech', so gibt's kein Schuldenpech.
3. Jeder zahle seine Zeche – Lohrengel, I, 405.
4. Kleine Zeche, grosse Freundschaft. – Chaos, 689.
5. Man muss zuweilen einem ein Zech borgen. – Henisch, 1040, 27.
»Einen einen kleinen fehl schenken vnd zu gut halten.«
6. Man sol die Zeche nicht (ohne) hinter dem Wirt machen. – Petri, II, 466; Simrock, 11997; Mayer, II, 195.
It.: Non fare il conto senza l' oste.
7. Me wird üch Zeche verlese. – Eiselein, 655.
8. Wer die Zech ohn den Wirth macht, muss zweimahl rechnen. – Lehmann, 923, 20.
9. Wer von der Zeche kommt, weiss ob er Bier oder Meth getrunken hat. – Altmann VI, 448.
10. Wer zuletzt an der Zeche sitzt, muss dem Wirthe die Zeche gar richten. – Graf, 253, 183.
Für die inzwischen fortgegangenen Mitglieder einer Gesellschaft haften die noch Anwesenden. (S. Tropfen ⇒ 21 u. ⇒ 25.)
Mhd.: Welche denne zue dem letzten an der zeche besitzen, die schölen dem Wirte dî zeche gar richten. (Zöpfl, 375.)
*11. Aus der Zeche fallen. – Frischbier, II, 2986.
In Dönhoffstädt, sich einen Rausch antrinken, aber auch in dem Sinn: aus der Ordnung kommen.
*12. Die Zeche bezahlen müssen. – Sailer, 78.
Für andere büssen müssen.
Frz.: Il a payé les pots cassés, les violons, la folle enchère.
*13. Die Zeche mit der Haut bezahlen. – Eiselein, 655.
*14. Die Zeche ohne den Wirth machen. (S. ⇒ Haut 128.) – Körte, 7068.
Frz.: Compter sans hôte.
*15. Die Zeche vor dem Eheten machen.
*16. Einem die Zeche verlesen. – Eiselein, 655.
*17. Er hat darauf nicht Zeche gegeben. – Schles. Provinzialblätter, 1866, 428.
In der Gegend von Nimptsch in dem Sinne: Er hat sich nicht daran gekehrt, hat keine Notiz von der Sache genommen, wie jemand, dem zugetrunken wird, dann keinen Bescheid thut, nicht mittrinkt.
*18. Er hat dort freie Zeche.
Holl.: Hij heeft daar vrij gelag. (Harrebomée, I, 216b.)
*19. Er hat seine Zeche gut bezahlt. – Parömiakon, 2248.
Hat das Seinige reichlich beigetragen.
Frz.: Il a bien payé son écot.
*20. Er würt einmal (die) zeche zahlen. – Franck, I, 52b; Zeytbuch, CXLa; Körte, 7068b.
*21. Ich hab' die Zeche bezahlt und will jetzt mit dir abrechnen. – Eiselein, 655.
*22. Ich kann (ihm) wol eine Zeche borgen.
Lat.: Quod differtur non aufertur. – Sero molunt deorum molae.
*23. Ich muss die zech bezahlen. – Franck, II, 51a.
[514] *24. In der Zeche leer ausgehen.
Weil für den Esel, der neben andern Lastthieren herläuft, nichts bezahlt wird, sagen die Franzosen: Passer pour bardet. (Kritzinger, 58a.)
*25. In fremde Zechen einfahren. – Mathesy, Sarepta, XXIIa.
In eines andern Gehege kommen.
*26. Jetzt kommt die Zech' an dich.
Lat.: Na tibi displiceat foex; qui bona vina bibisti. (Chaos, 1048.)
*27. Zeche geben. – Schles. Provinzialblätter, 1866, 428.
In der Gegend von Nimptsch für Bescheid sagen, Bescheid geben.
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