Die Rüststange , plur. die -n, bey den Werkleuten, starke Stangen, welche an die Rüstbäume eines Gerüstes horizontal befestiget werden, die Rüstbreter darauf zu legen.
Der Rüsttag , des -es, plur. die -e, ein nur in der Deutschen Bibel befindliches Wort, den Tag vor dem Sabbathe oder vor einem Feste zu bezeichnen, an welchem sich die ältern Juden auf den folgenden Tag zu rüsten, d.i ...
Die Rüstung , plur. die -en, von dem Zeitworte rüsten. 1. Die Handlung des Rüstens, besonders die Rüstung zum Kriege. Die Rüstung der Rosse, Zach. 14, 20. Alle die zur Rüstung alt genug waren, 2 Kön. 3, 21. Die Kriegsrüstung, Seerüstung ...
Der Rüstwagen , des -s, plur. ut nom. sing. eigentlich ein großer starker Wagen, worauf die ehemahligen Kriegs-Maschinen oder Rüstzeuge, ingleichen alles schwere Gepäck den Armeen nachgeführet wurde. In weiterer Bedeutung pflegt man jetzt einen jeden großen und starken Leiterwagen ...
Das Rüstzeug , des -es, plur. die -e. 1) Eine Maschine, d.i. ein jedes zusammen gesetztes Werkzeug, eine vortheilhafte Bewegung hervor zu bringen; in welchem Verstande eine jede Maschine diesen Nahmen führen kann, und ihn zuweilen noch führet. In ...
Die Ruthe , plur. die -n, Diminut. das Rüthchen, Oberd. Rüthlein, ein Wort, welches eigentlich einen jeden langen, dünnen und gemeiniglich schwanken oder biegsamen Körper bedeutet. 1. Überhaupt, wo es doch nur auf einige einzelne Fälle eingeschränket worden, ob man gleich ...
Ruthen , verb. reg. act. visiren, S. Ruthe 1.
Der Rūthenfíscher , des -s, plur. ut nom. sing. derjenige, welcher mit der Ruthe oder Angel fischet; der Angelfischer. Daher die Ruthenfischerey, der Fang der Fische mit der Ruthe; die Angelfischerey.
Der Ruthengänger , des -s, plur. ut nom. sing. im Bergbaue, ein Bergmann, welcher mit der Wünschelruthe umzugehen weiß; der Ruthenmann, Ruthenschläger.
Die Ruthenkappe , plur. die -n, in der Landwirthschaft, eine lederne Kappe an der Handruthe eines Dreschflegels, welche mit der Flegelkappe verbunden ist.
Das Ruthenkraut , des -es, plur. inus. ein ausländisches Gewächs, welches an vielen den Ruthen ähnlichen Zweigen große zerschnittene Blätter, wie der Feuchel, treibt; Ferula L. Gertenkraut.
Der Ruthenmann , des -es, plur. die -männer, S. Ruthengänger.
Der Ruthenschläger , des -s, plur. ut nom. sing. S, eben daselbst.
Rutschen , verb. reg. neutr. welches das Hülfswort seyn bekommt, aber nur in der niedrigen Sprechart üblich ist. 1) Für gleiten, in allen Fällen wo dieses Statt findet. Das Holz von einem Berge hinunter rutschen lassen. Daher man denn auch eine ...
Das Rutscherrêcht , des -es, plur. die -e, in einigen Gegenden, ein Recht des Zins- oder Grundherren, nach welchem eine ihm schuldige Abgabe, wenn sie nicht an dem bestimmten Tage entrichtet wird, mit jedem Tage rutscher, d.i. um die schuldige ...
Der Rutscherzins , des -es, plur. die -en, Zinsen, welche nach Rutscherrecht bezahlet werden müssen; in einigen Gegenden Werthzins, weil sie immer um den ganzen Werth steigen, ingleichen Frohnzins, Fahrzins, Maigassenzins, welches von magis abstammen soll.
Die Rutte , plur. die -n, der Oberdeutsche Nahme der Aalraupe, S. dieses Wort.
Der Rüttelgeyer , des -s, plur. ut nom. sing. S. Wannenweher.
Rütteln , verb. reg. act. einen Körper oft und schnell hin und her bewegen. Jemanden rütteln und schütteln, um ihn aufzuwecken. Das Getreide in dem Scheffel, in dem Sacke rütteln, damit es sich näher zusammen gebe. Ein gerütteltes Maß, wo man ...
Das Rüttstroh , des -es, plur. car. in der Landwirthschaft, zerrüttetes Stroh, dessen Halme zerdrückt und zerrüttet sind, Krummstroh, Wirrstroh; zum Unterschiede von dem Schüttenstroh, dessen Halme noch unverletzt sind. In einigen Gegenden Rittstroh, welches aber die Abstammung von rütten (S ...
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