[589⇒] Flensburg, Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Schleswig, am Südende der Flensburger Föhrde (Busen der Ostsee), (1900) 48.922 E., Garnison, Land-, Amtsgericht, Reichsbankstelle, Handelskammer, Gymnasium, Oberreal-, Landwirtschafts-, Navigations-, Schnitzereischule. [⇐589]
[688⇒] Flensburg, Stadt und Stadtkreis im preuß. Regbez. Schleswig, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Neumünster-Vamdrup und der Eisenbahnlinien Kiel-Eckernförde-F. und F.-Kappeln, liegt hufeisenförmig um das Westende der Flensburger Föhrde, eines 30 km langen Meerbusens der Ostsee, hat 4 evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, ein Denkmal Kaiser Wilhelms I. und einen Bismarckbrunnen.
Die Bevölkerung zählt (1900) mit der Garnison (2 Infanteriebataillone Nr. 86) 48,922 Seelen, davon 1251 Katholiken und 89 Juden. F. besitzt eine Schiffswerft für den Bau eiserner Dampf- und Segelschiffe mit großer Dockanlage und ca. 2500 Arbeitern, 3 Eisengießereien und Maschinenfabriken, eine Zement- und Kalkfabrik, Ziegeleien, eine Glashütte, Palmöl-, Spiritus-, Tabak-, Zündwaren-, Papier- und Möbelfabrikation, eine große Reis- und eine Dampfmahlmühle, Bierbrauerei, Fischräucherei etc. Der Handel, unterstützt durch eine Handelskammer, eine Reichsbankstelle (Umsatz 1902: 794,6 Mill. Mk.) und andre öffentliche Bankinstitute, bezieht sich auf Kolonialwaren, Chemikalien, Steinkohlen, Holz, Getreide, Sämereien, Petroleum, Vieh etc. Die Reederei der Stadt F. zählt (1902) 88 Schiffe zu 60,277 Register-Ton., darunter 79 Dampfschiffe. In den Hafen liefen 1901 ein: 1746 Seeschiffe zu 186,239 Register-Ton. [⇐688][689⇒] Eine Pferdebahn vermittelt den Verkehr in der Stadt. An Bildungs- und ähnlichen Anstalten besitzt die Stadt ein Gymnasium, Realgymnasium, Oberrealschule mit Landwirtschaftsschule, Navigations- und Handelsschule, Fachschulen für Seemaschinisten und Kunsttischler, ein Kunstgewerbemuseum, Theater, eine Diakonissenanstalt etc. Von Behörden haben dort ihren Sitz: ein Landgericht, Hauptsteueramt, Landratsamt für den Landkreis F., Stab der 18. Division und der 35. Infanteriebrigade, Oberförsterei, Strandamt und Seeamt. Die städtischen Behörden zählen 7 Magistratsmitglieder und 24 Stadtverordnete. In der Nähe liegt der Kupfer- und Messinghammer Krusau. Zum Landgerichtsbezirk F. gehören die 21 Amtsgerichte zu Apenrade, Bredstedt, F., Feiedrichstadt, Garding, Hadersleben, Husum, Kappeln, Leck, Lügumkloster, Niebüll, Norburg, Nordstrand, Rödding, Schleswig, Sonderburg, Tinnum auf Sylt, Tönning, Toftlund, Tondern und Wyck. F. ist wahrscheinlich im 12. Jahrh. gebaut, erhielt 1284 von Herzog Waldemar IV. Stadtrechte. 1627 eroberten es die Kaiserlichen, seit 1643 mehrmals die Schweden, die es auch 1713 brandschatzten. Nach 1848 ward es unter dänischer Herrschaft die Hauptstadt von Schleswig. In seiner Nähe fanden zwischen 1848 und 1864 mehrere heftige Gefechte statt, namentlich bei Bau 9. April 1848, bei Översee 6. Febr. 1864. In F. starb 1412 die Königin Margarete, die Begründerin der Kalmarischen Union von 1397. Vgl. Holdt, F. früher und jetzt (Flensb. 1884). [⇐689]
[350⇒] Flensburg, 1) Amt im Herzogthum Schleswig, 17 QM., 27.000 Ew.; begreift den größten Theil von Angeln, zerfällt in die Wies-, Uggel-, Husbye-, Nie- u. Munkbrarupharde; 2) größte Stadt des Herzogthums Schleswig, an einem Meerbusen der Ostsee (Flensburger Hafen); Sitz des Appellationsgerichts für Schleswig u. des Amts F.; 4 Kirchen, öffentliche Schule, zugleich Gelehrte u. Realschule; F. hat den besten Hafen u. den bedeutendsten Handel in Schleswig (130 Schiffe); Branntweinbrennereien, Brauereien, Tabak- u. Tuchfabriken, Zuckersiedereien; 14,000 Ew. In der Nähe von F. die Ruinen des Schlosses Duburg, wo die Königin Margarethe starb. F. wurde im Kriege zwischen Erich dem Heiligen u. seinem Bruder Abel im 13. Jahrh. von Ersterem erobert u. verbrannt; in dem Kriege des Grafen Niklas von Holstein gegen seinen Bruder Heinrich befestigt; nach der Mitte des 13. Jahrh. von dem Grafen Heinrich an Erich VII. als Unterpfand gegeben u. nach geleisteter Zahlung nicht verlassen, bis die Dänen bei Eggebeck geschlagen waren. Dann nahmen es die Dänen wieder; 1427 wurde es von Heinrich von Schleswig erobert; 1431 von den Holsteinern wieder erobert; 1627 u. 1628 von den Kaiserlichen genommen; seit 1643 öfter von den Schweden erobert; im März 1848 wurde die Stadt von preußisch-hannöverschen Truppen genommen, 1849 aber geräumt u. von Schweden besetzt, bis 1850 die Dänen wieder davon Besitz nahmen. O. H. Möller, Historischer Bericht von F., Flensb. 1767. [⇐350]
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