1. Beginne dein Gewebe nur, Gott wird dir schon Garn dazu geben.
2. Beginnen ist halb gewinnen.
3. Begunnen is halff gewunnen. – Tappius, 9b; Siebenkees, 2; Eiselein, 63.
Holl.: Is er een begin, dan komt er ook een einde aan. (Harrebomée, I, 43.)
4. Besser nicht beginnen, als nicht beenden.
Dän.: Bedre er u-begyndt eud u-endt. (Prov. dan.)
Frz.: Il vaut mieux ne pas commencer que de ne pas finir.
5. Frisch begonnen, halb gewonnen. – Simrock, 2801; Sailer, 68.
Frz.: Affaire rondement entamée, quasi terminée. (Cahier, 3889.)
6. Früh begonnen, bald gesponnen.
7. Leicht begonnen, leicht zerronnen.
8. Schlecht begonnen, endet schlecht.
Lat.: Male parta male dilabuntur. (Plautus.) (Wiegand, 1069.)
9. Schlecht begonnen, ist manchmal auch gewonnen.
Lat.: Flebile principium melior fortuna secuta est.
10. Uebel begonnen – Unheil gewonnen.
Holl.: Kwade beginselen hebben zelden een goed einde. (Harrebomée, I, 43.) – Kwalijk begonnen, kwalijk geluk. (Cahier, 3856.)
11. Vorm Beginnen sich besinnen macht gewinnen. – Simrock, 878; Körte, 475.
12. Was beginnt mit Lügen, hört auf mit Betrügen.
13. Was nur beginnt jeder ein, da will der Münch der zweyte sein. – Lehmann, II, 866, 84.
14. Wer viel beginnt, endet wenig.
Frz.: Qui entreprend beaucoup, vient à bout de peu. – Qui trop embrasse, mal étreint.
Lat.: Plurima qui aggreditur nihil apte perficit unquam.
15. Wer vielerlei beginnt, gar wenig Dank gewinnt. – Gaal, 73.
Frz.: Qui commence plusieurs choses, en achève peu.
Ung.: Ki sokban foglalatoskodik, keveset hajt végre.
16. Wer vil begint, lebt nit ohn sünd. – Henisch, 247.
17. Wohl (frisch, gut) begonnen, ist halb gesponnen (gewonnen). – Körte, 476.
Wer eine Sache bedachtsam anfängt, endet sie gut.
Altfries.: Wol beguwen, is hast spuwn. (Sprenger I, 21.)
Engl.: A good beginning makes a good ending. – Well begun, half ended.
Frz.: Affaire bien enfilée, est à demi terminée. (Cahier, 4384.) – Bien commencer, mène à bien terminer. (Cahier, 4385.) – Quand on a bien commencé, on a demi fait.
Holl.: Het hangt alles aan een goed begin. – Wel begonnen is hast gesponnen. (Harrebomée, I, 43.)
It.: Barba bagnata, è mezza rasa. – Chi ben comincia, ha la metà dell' opra.
Lat.: Dimidium facti, qui bene coepit, habet.
zu5.
Span.: El commenzar las cosas es tenerlas medio acubados. (Don Quixote.)
zu9.
Dän.: Ilde böriet (begyndt) galt endt. (Prov. dan., 86.)
zu10.
It.: Chi mal comincia, peggio finisce. (Bohn I, 82.)
zu14.
Bei Tunnicius (576): De vele beginnen, endigen weinich. (Omnia qui tentat, nihil apte perficit unquam.)
Engl.: He that hath many irons in the fire, some of them will cool.
It.: Chi troppo abbraccia, nulla strigne.
Lat.: Pluribus intentus, minor est ad singula sensus.
Schwed.: Den som har för många jem i el den tränner nůgra. (Marin, 8.)
zu17.
It.: Una cosa ben cominciata è mezzo finita. (Giani, 373.)
Lat.: Bene incepisse est fere absolvisse. (Egeria, 26.) – Non de ponte cadit, qui cum prudentia vadit. (Binder II, 2150; Schreger, 36.)
18. Beginnen und Vollenden.
Dieser Sinnspruch findet sich im Latein: Suscipere et finire als Inschrift auf einem Vereinsthaler Georgs V. von Hannover vom Jahre 1861.
19. Die viel beginnen, enden wenig. – Henisch, 885, 58.
Lat.: Plurimo qui aggreditur nihil apte percidit unquam. (Henisch, 885, 59.)
20. Gut begonnen gewinnt gern ein gut Ende.
Bei Tunnicius (190): Wol begunnen kricht gêrne ein gût ende. (Accipit optatum finem, qui coeperit apte.)
21. Mit muthigem Beginnen ist Ehre zu gewinnen.
Böhm.: Za hrdinskou správu vždy získáš slávu. (Čelakovský, 118.)
22. Was du beginnst, beginn gescheidt und bedenke das Ende.
Lat.: Quidquid agis, prudenter agas et resp e finem. (Egeria, 249.)
23. Wer beginnt und nicht beendet, hat seine Arbeit (Kraft) verschwendet.
Frz.: Qui commence et ne parfait, sa peine perd. (Bohn I, 49.)
24. Wohl begonnen ist gut, wohl enden besser.
Engl.: Good to begin well, better to end well. (Bohn II, 6; Gaal, 358.)
Buchempfehlung
Schnitzlers erster Roman galt seinen Zeitgenossen als skandalöse Indiskretion über das Wiener Gesellschaftsleben. Die Geschichte des Baron Georg von Wergenthin und der aus kleinbürgerlichem Milieu stammenden Anna Rosner zeichnet ein differenziertes, beziehungsreich gespiegeltes Bild der Belle Époque. Der Weg ins Freie ist einerseits Georgs zielloser Wunsch nach Freiheit von Verantwortung gegenüber Anna und andererseits die Frage des gesellschaftlichen Aufbruchs in das 20. Jahrhundert.
286 Seiten, 12.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.
456 Seiten, 16.80 Euro