1. Beter drêmal herût, as ênmal herin. (Holst.) – Schütze, I, 98.
Sagen die, denen die Kirchenluft nicht zusagt.
2. Du solt herauss, sprach der Teuffelsbeschwerer zu dem Besessenen, dass dir auch ein Teuffel in den leib führe. – Hocker, Bannteuffel im Theatrum Diabolorum, 169a.
3. Früh heraus, bringt Brot ins Haus; abends spät nieder, bringt 's 'n auch wieder.
4. Heraus müssen sie alle, sagte der Wurmdoctor. – Hoefer, 1147.
Auch beim Kartenspiel gebraucht mit Bezug auf Trümpfe.
5. H'rut, säd Knût, dôr rêt (riss) he sîn Fru dat Zündlok ut. (Holst.) – Hoefer, 621.
6. Immer heraus und nimmer hinein, wird man bald am Boden sein. – Frischbier2, 1571.
Böhm.: Kdĕs nepoložil, nebeř. (Haug.)
Frz.: D'où bon tire et ne met rien, bientôt l'on voit la fin. (Kritzinger, 680a.)
[521] Port.: Donde tiraõ, e não põem, cedo chegaõ ao fundo. (Bohn I, 276.)
Span.: Adó sacan y non pon, presto llegan al hondon. (Bohn I, 194 u. 211.)
7. Krich den allen 'rut, sag de Bûr tiegen sinen Knecht, da gaw et swâre Arbêt. – Hoefer, 145; Woeste, 62, 3.
8. 'Raus muss er, sagt die Wurmfrau.
9. Rût motte se, seggt de Wormdocter. – Frischbier2, 1573.
10. Was heraus ist, schwiert nicht mehr. – Eiselein, 300; Simrock, 4586; Braun, I, 1290.
11. Wo nun heraus, sprach in der Falle die Maus.
*12. Heraus damit, darfst ja keinen Zoll davon geben. – Sailer, 331; Eiselein, 300.
Zu denen, die mit der Sprache nicht heraus wollen.
*13. Heraus damit, dass's dir keinen Kropf drückt.
Wenn jemand etwas zu sagen hat.
*14. Heraus aus Pölitz. – Schmidt, Jubelschrift, 22.
In der Gegend der pommerschen Stadt Pölitz gebräuchlich, um Langschläfer zu wecken, man wendet sie aber auch an, wenn jemand aus einem Wirthshause u.s.w. hinausbefördert wird.
*15. Heraus mit der wilden Katze! (Köthen.)
Redensart beim Kartenspiel, aber auch allgemeiner.
*16. Heraus muss es und wenn's ihm (ihr) zum A(r)sch 'naus pfupferte. (Nürtingen.)
Von jemand, der nichts verschweigen kann.
*17. 'Raus dermit, su schwärt's net. (Harz.) – Lohrengel, II, 419.
*18. 'Rauss mit dem aalden, doss der noie Raum hot. – Robinson, 344.
*19. 'Raus mit d'r welle Katz. (Meiningen.)
Heraus z.B. mit dem Trumpf bei Karten.
*20. Roas mit der Ziege uf a Morth (Markt). – Gomolcke, 1184.
*21. Rôs, rôs, der Schtand îs meine. (Schles.) – Frommann, III, 416, 602.
22. Rut met, he toahlt do' kein Mêd, söä de Bû'r, un lêt einen strîken. – Schlingmann, 148.
23. Rut met, wat kein Mödh gawt, söä' Rülps, un huost'te van vöärn un van hinnen. – Schlingmann, 1198.
24. Rut möt et, kümmt 't ne ut de Läng', mött 't ut der Brêde. – Schlingmann, 920.
*25. Raus mit der Katz aus 'm Sack. (Bietigheim.)
*26. 'Raus mit der Ziege auf den Teichdamm. – Klix, 74.
*27. Zeitig heraus und mit den Hühnern zu Bette. (Böhmen.)
Buchempfehlung
Eine Reisegruppe von vier sehr unterschiedlichen Charakteren auf dem Wege nach Braunschweig, wo der Luftschiffer Blanchard einen spektakulären Ballonflug vorführen wird. Dem schwatzhaften Pfarrer, dem trotteligen Förster, dem zahlenverliebten Amtmann und dessen langsamen Sohn widerfahren allerlei Missgeschicke, die dieser »comische Roman« facettenreich nachzeichnet.
94 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro