1. Bei guten Zügen wischt man den Mund, bei schlimmen die Augen. – Nass. Schulblatt, XIV, 5.
2. Dat was ên Tog, säd Harm, un tog de Brut (Braut) dat Hemd ût. – Hagen, 100, 35; Schütze, IV, 252; Hoefer, 431.
Auf plumpe Gesellen, die mit der Thür ins Haus fallen.
3. Dat was 'n goden Tôg, säd' de all Frû un zoppt sich 'n Kîwît (Kiebitz) ût 'n Nôrs. – Hoefer, 310.
Zoppen = ruckweise ziehen, mit dem Nebenbegriff des Langsamen und Allmählichen.
4. Dat was 'n gôden Tog, säd' Hans, un treckt de Brût 'n Täk (Holzbock) ût 'n Nôrs. – Hoefer, 423.
5. Der erste Zug ist der beste.
Holl.: De eerste teng is de beste. (Harrebomée, I, 328b.)
6. Lange Töge halt dat Beer utr Kanne. – Eichwald, 938.
7. Viel liegen in Zügen und ziehen doch nicht. – Lehmann, 401, 6.
Sind krank, sterben aber nicht.
8. Wer den ersten Zug hat, dem können die Nachgehenden nicht abziehen. – Graf, 104, 236; Kothing, 298, 2.
Von der Ausübung des Näherrechtes; der Nächste geht vor, kein ferner Stehender kann ihn hindern. (S. ⇒ Nächster, ⇒ Sippester, ⇒ Tausch 7.)
9. Züge – lüge. – Sutermeister, 122.
*10. Ar hat 'n uf 'n Zuog. (Franken.) – Frommann, III, 353 u. VI, 327, 435.
Er hat ihn auf dem Zuge. Wenn man jemand planmässig im Ernst oder im Scherz verfolgt. (S. ⇒ Strich.)
*11. Dat wier 'n Tog, segt Klei, twê Poggen un 'n Häkt. (Mecklenburg.) – Hoefer, 608; Schlingmann, 839.
*12. Dear hot de besta (en guete) Zug im Hals. (Saalgau.) – Birlinger, 802; Sutermeister, 63.
Ist ein guter Trinker. – Wortspiel mit Zugvieh. (S. ⇒ Mass 94.)
*13. Die hat den Zug verpasst. – Klix, 124.
Hat keinen Mann bekommen.
*14. En dögde Tog don. – Eichwald, 1937.
[620] *15. Er brichtet Züg, me chönnt Râbe derbî süde. (S. ⇒ Lügen 184.) – Sutermeister, 73.
*16. Er hat einen guten Zug gethan.
Von einem, der einen Vortheil errungen, aber auch von jemand, der zuviel getrunken hat.
*17. Er hat einen guten Zug im Halse. – Frommann, III, 352.
Um die Fähigkeit, viel auf einmal oder überhaupt viel zu trinken, oder auch die Neigung zum Trinken zu bezeichnen. In Schwaben: Du hôst deine beste Züg im Hals. (Michel, 261; Steflen, 457.)
*18. Er hat gar keinen Zug. – Klix, 124.
*19. Er ist mit dem letzten Zuge gekommen. – Trachsel, 67.
Von einem beschränkten Menschen, der Ereignisse und Verhältnisse nicht kennt.
*20. Er macht fein lange Züg wie die Polnisch Geyger. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 181.
Von einem guten Trinker.
*21. Er thut keinen Zug. (Nürtingen.)
*22. Es ist ein kleiner Zug von einem grossen Manne.
*23. Etwas in Zug bringen.
*24. He hett et recht vörn Tog. – Eichwald, 1939.
*25. In den letzten Zügen liegen. – Lohrengel, I, 336.
Frz.: Avoir la mort entre les dens. (Kritzinger, 217a.) – Avoir la mort sur le bord des lèvres. (Kritzinger, 78.) – Être aux abois de la mort. – Être aux derniers abois. (Kritzinger, 2b.) – Être sur le grabat. (Kritzinger, 354b.)
*26. Sie ziehen in gleichem Zuge.
*27. Wat dat vör Töge sünt. – Eichwald, 1940.
*28. Wie der Zug, so das Kalb. – Parömiakon, 46.
*29. Zug, Zug (in die Beine). (Königsberg.) – Frischbier, 3014.
Antreibender Zuruf: vorwärts; von ziehen.
Lueger-1904: Zug · Zug, exzentrischer · Zug, Zugkraft · Planschloß, -steuerung, -zug · Angeschlossener Zug · Gangtheorien, -zug · Mittelpunkte von Zug und Druck
Meyers-1905: Zug [1] · Zug [2] · Zug [3] · Künstlicher Zug · Zug nach dem Westen · Zug um Zug
Pierer-1857: Zug [1] · Zug [2] · Gelber Zug · Zug der sieben Fürsten gegen Theben · Ganzer Zug · Polnischer Zug · Verlorner Zug
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