Das Irrlehen , des -s, plur. ut nom. sing. in dem Lehenrechte, die Anwartschaft auf eines unbestimmten Besitzers Lehen, auf ein Lehen, welches am ersten eröffnet werden wird; ein unbenanntes Expectanz-Lehen. Im Sachsenspiegel Errelehen, d.i. Eherlehen, das erste Lehen ...
Die Irrlehre , plur. die -n, eine irrige Lehre, besonders in Glaubenssachen; in der harten Sprechart eine Ketzerey.
Der Irrlehrer , des -s, plur. ut nom. sing. der vorsetzlich irrige Lehren in Glaubenssachen ausbreitet.
Das Irrlicht , des -es, plur. die -er, fettige Dünste, welche an sumpfigen Orten aufsteigen, und des Nachts durch die Kälte in schleimige Klumpen verdickt werden, welche sich entzünden und alsdann von der geringsten Bewegung der Luft hin und her getrieben ...
* Das Irrsal , des -es, plur. die -e, ein veraltetes Wort, für Irrthum. Daß er (der Narr) von dem Herrn Irrsal predige, Es. 32, 6. S. Sal.
Der Irrstêrn , des -es, plur. die -e, ein Stern, welcher wie die Erde beweglich ist, seinen Stand gegen die übrigen Sterne beständig verändert, mit einem Griechischen Kunstworte, ein Planet; im Gegensatze der Fixsterne. Es ist eine buchstäbliche Übersetzung des Griechischen ...
Der Irrthum , des -es, plur. die -thümer. 1. Als ein Concretum. 1) Eine Handlung, ein Fall, wo man auf eine unvorsetzliche Art ein Ding für das andere nimmt, ein Versehen; in welcher Bedeutung der Plural nicht üblich zu seyn scheinet ...
Die Irrung , plur. die -en, von dem Zeitworte irren. 1) * Der Zustand da man irret, d.i. von dem rechten Wege abweichet, und figürlich, da man von der Wahrheit abweicht; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung. Den treuen Weg hab ich ...
Der Irrwahn , des -es, plur. die -e, ein irriger Wahn, eine irrige Meinung, mit einem harten Ausdrucke. S. Wahn. Im Irrwahne stecken. Einen Irrwahn behaupten.
Der Irrwêg , des -es, plur. die -e, ein Weg, welcher in die Irre führet, und in weiterer Bedeutung ein jeder Weg, welcher nicht nach dem verlangten Orte führet. Den Irrweg wollen, Ps. 95, 10; figürlich, den Weg zum Verderben.
Der Irrwisch , des -es, plur. die -e, S. Irrlicht und Wisch. Figürlich, eine flüchtige unstäte Person.
* Die Irte , plur. die -n, ein nur in einigen Oberdeutschen Gegenden übliches Wort, eine Zeche zu bezeichnen, den Antheil, welchen jemand zu einer Sache, besonders zu einem gemeinschaftlichen Schmause bezahlet. Seine Irte bezahlen. Einem die Irte machen, die Zeche. Wo ...
Die Isabéll-Farbe , oder Isabêllen-Farbe, plur. doch nur von mehrern Arten, die -n, der Nahme einer bräunlich gelben Farbe, welche aus blassen Oraniengelb mit ein wenig Röthlichbraun vermischt ist. Der Nahme dieser Farbe kommt, der gemeinen Überlieferung nach, von ...
Isabelle , ein alter Vornahme weiblichen Geschlechtes. Er war schon bey den Juden üblich, wo Ahabs Gemahlinn unter dem Nahmen Isebel oder Jesabel vorkommt, welcher eine bewohnte Insel bedeuten soll, von אי eine Insel, und זבל wohnen. Der Europäische Nahme Isabelle scheinet mit ...
Isch , eine alte Ableitungssylbe, Bey- und Nebenwörter aus Haupt- und Zeitwörtern zu bilden, welche die Bedeutungen der Ableitungssylben ig und icht oder lich in sich vereiniget. Diejenigen Wörter, welche auf solche Art zu Bey- und Nebenwörtern werden können, sind ...
Isegrimm , ein besonders aus dem Reineke Fuchs bekannter Nahme des Wolfes. Dieser Nahme ist alt, und kommt seit dem zwölften Jahrhunderte so wohl im Lateinischen, als in andern Europäischen Sprachen vor. Jacob Merlin nannte ihn in seinen Gedichten Isengrin, und ...
Der Isopp , des -es, plur. inus. eine Pflanze, welche wegen ihres aromatischen Geruches und bittern Geschmackes bekannt ist; Hyssopus L. Griech. υσσωπος, bey dem Stryker Ysop, im gemeinen Leben Eisop, Söppel, Sopli. Wir haben diese Pflanze mit ihrem Nahmen aus ...
Ist , die dritte einfache Person der gegenwärtigen Zeit des Zeitwortes seyn, S. Seyn.
Die Ive , der Ivenbaum, S. Eibe.
Iven , Ivenblätter, S. Epheu.
Buchempfehlung
Als »Komischer Anhang« 1801 seinem Roman »Titan« beigegeben, beschreibt Jean Paul die vierzehn Fahrten seines Luftschiffers Giannozzos, die er mit folgenden Worten einleitet: »Trefft ihr einen Schwarzkopf in grünem Mantel einmal auf der Erde, und zwar so, daß er den Hals gebrochen: so tragt ihn in eure Kirchenbücher unter dem Namen Giannozzo ein; und gebt dieses Luft-Schiffs-Journal von ihm unter dem Titel ›Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten‹ heraus.«
72 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro