Vorwort zu der ersten Auflage 1815 Lieder sind wir, unser Vater Schickt uns in die offne Welt, Auf dem kritischen Theater Hat er uns zur Schau gestellt. Nennt es denn kein frech Erkühnen, Leiht uns ein geneigtes Ohr, Wenn wir gern ...
Vorwurf Ich seh' Euch mit den Fingern nach mir zeigen, Die Achseln zucken, lächeln dann und schweigen. Ihr rechnet mich seit jeher zu den Tollen, Und Mitleid nur vermögt Ihr mir zu zollen; Doch würdet Ihr in meine Seele schauen ...
Vorwurf Du klagst, daß bange Wehmut dich beschleicht, Weil sich der Wald entlaubt Und über deinem Haupt Dahin der Wanderzug der Vögel streicht. O klage nicht, bist selber wandelhaft; Denkst du der Liebesglut? Wie nun so traurig ruht In deiner ...
Vorwurf An Laura Mädchen, halt – wohin mit mir, du Lose? Bin ich noch der stolze Mann? der große? Mädchen, war das schön? Sieh! Der Riese schrumpft durch dich zum Zwerge, Weggehaucht die aufgewälzten Berge Zu des Ruhmes Sonnenhöhn. Abgepflücket ...
Vorzeichen Augen! meiner Hoffnung Sterne, Dioskuren meiner Fahrt! Schimmert nicht so hell und feurig! Denn, das kündet, sagt man, Sturm – Und so ist es auch: – Er naht schon! – Denn ich fühls an meinem Beben, Meinem Schwindeln, meinem Wanken, Daß die ...
Vorzeichen Oft, wenn ich einen langen Tag verloren, Mit sehnsuchtsvollem Harren, eitlem Hoffen, Nicht auf den trauten Wegen Sie getroffen Und Liebe, Götter, Glück umsonst beschworen: Tritt Nachts der Traum still zu dem armen Thoren Und giebt ihm, was er ...
Vorzeit, und neue Zeit Ein schmahler rauher Pfad schien sonst die Erde. Und auf den Bergen glänzt der Himmel über ihr, Ein Abgrund ihr zur Seite war die Hölle, Und Pfade führten in den Himmel und zur Hölle. Doch alles ...
Vorzug der Schweitz Ein junger Zürcher kam Voll Stolz und Politik jüngsthin nach Amsterdam, Und sahe Käse zubereiten. Er kostet' ihn mit eklem Zahn und rief: was will man lange streiten, Daß unser Land an Witz und Wissenschaft nicht jedes ...
Vorzug des Adels Ein köstlich Ding ist's um den Adel! Mit Recht traf Minna mancher Tadel; Seitdem das Wörtchen von sie schmückt, Ist man von ihrem Witz' entzückt!
Vorzug dieses Jahres (1752.) Was nimmt jetzt ab? Das Silber und die Treue. Was nimmt jetzt zu? Das Gold und der Verstand. Nichts ist so wahr: nichts ist so sehr bekannt, Und jeder Tag beweiset es aufs neue. Unzählbar sind ...
Vossens Almanach Immer zu, du redlicher Voß! Beim neuen Kalender Nenne der Deutsche dich doch, der dich im Jahre vergißt.
Votivtafel Mit kümmernden Gedanken schlief Ich ein auf meinem Krankenbett, Da kam sie, da erschien sie mir In einem wunderklaren Traum. Sie war ein Mädchen groß und schlank Mit feurig blauem Augenlicht, Sie kam und nahm mich bei der Hand ...
Vox Dei Vox Populi Mit euren siebzig Stimmen habet Ihr uns gar manchen Sang gemacht, Doch hat der Sang uns nie gelabet, Nie gute Stimmung uns gebracht. Und wenn ihr auch in allen Dingen Die siebzig Stimmen richtig zählt, Was ...
Vox Populi Nach Beifall der Fürsten und ihrer Berater Hab ich gefragt und getrachtet nimmer. Mir galten drei Schneider im Theater Mehr, als ein König in seinem Zimmer.
Vraltes Bildnus eines fränkischen Krigsmans in seiner Rüstung Faksimile des Originalmanuskripts, Vers 1-16. Faksimile des Originalmanuskripts, Vers 17-30. Wolkomen seist du, Edler Frank, Dir wais das gantze Teutschland dank, Vnd fürnamlich wir, die am Rain, Die von dir frankfrei ...
Vulkan Jetzt komm und hülle, freundlicher Feuergeist, Den zarten Sinn der Frauen in Wolken ein, In goldne Träum und schütze sie, die Blühende Ruhe der Immerguten. Dem Manne laß sein Sinnen, und sein Geschäft, Und seiner Kerze Schein, und den ...
Vun de erschröckliche Springflot Christnacht 1717. Sieben Tage hats gedauert, Sieben Nächte blieb das Wasser, Bis der große Länderhasser, Der stets vor den Deichen lauert, Sich verlaufen hat, verloren, Und sein altes Bett erkoren. Tage, Nächte, düster, dunkel: Wer wird ...
VVahre buß eines recht zerknirschten hertzens 1. Wan abends vnß die braune nacht Im schatten schwartz verkleidet/ Vnd ich dan meine sünd betracht/ Groß noth mein hertz erleidet. Von lauter leyd/ von trawrigkeit/ Mein augen mir fast rinnen Zun Sternen ...
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