Chinarinde

[32] Chinarinde (Cortex chinae, Cort. peruvian us), eins der berühmtesten u. bewährtesten Heilmittel unserer Zeit, wurde zuerst 1638 durch die Gemahlin des Vicekönigs von Peru, Grafen del Cinchon bekannt, welche durch dieselbe von einem hartnäckigen Wechselfieber geheilt wurde, u. erhielt, da es von ihr auch andere Kranke erhielten u. mit gutem Erfolg brauchten, den Namen: Pulver der Gräfin (Pulvis Comitissae). Später von den Jesuiten häufig vertheilt, nannte man es Jesuitenpulver (Pulvis Jesuitarum), u. da diese 1649 durch ihren Generalprocurator eine Partie nach Rom an den Cardinal Lugo sendeten, welcher es an die Armen unentgeltlich vertheilte, von Reichen aber mit Silber od. Gold aufwiegen ließ, erhielt es den Namen Cardinalspulver (Pulvis Cardinalis de Lugo). Es kam in großen Ruf in ganz Europa, bes. in England. Nach der Rückkehr des Grafen Cinchon wurde der Name Quinquina (Kina bedeutet in Peru Rinde), in Spanien allgemein, die Rinde selbst kam, da dieselbe an ihrem ersten Fundort seltener u. daher mit ähnlichen Rinden verfälscht wurde, um ihren Ruf. 1679 brachte sie ein englischer Arzt, Rob. Tabor, als Geheimmittel wieder in Ruf, u. da sein Arcanum ihm von Ludwig XIV. für 2000 Louisdor abgekauft u. veröffentlicht wurde, von Neuem in den europäischen Handel. Sydenham, Fr. Hoffmann, Boerhaave u. m. A. erkannten sie für ein sehr wichtiges Heilmittel u. führten sie in den Apotheken ein. Die Mutterpflanze blieb jedoch noch lange Zeit zweifelhaft, bis 1737 la Condamine den Baum, von dem man die Ch. durch Abschälen erhält, durch eigene Untersuchungen in Peru ausmittelte. Er wurde später im System als Cinchona condaminea bezeichnet. Neuerdings haben Mutis, Humboldt, Bonpland, Pöppig u. A. die Gattung Cinchona genauer untersucht, u. die Arten, welche China liefern, bestimmt. Die getrocknete Ch., gewöhnlich von mehreren Arten vermengt, kommt theils in Thierhäute genäht, in Ballen (Zeronon, Suronon), 100–150 Pfd., theils in Kisten verpackt in den Handel u. wird erst in Europa theils als grobe, mittlere, seine Ch., theils nach ihren wesentlichen Verschiedenheiten (s. u.) sortirt. Man unterscheidet jetzt folgende Chinasorten: a) Graue China, (Huauaco-China, Cascarilla negrilla Poepp.), von Cinchona gladulifera R. et. P., außen weißlich, mit bläulichen od. dunkelgrauen Flecken, mit vorherrschenden Läugzsurchen u. kleinen Querrissen, auf der innern Fläche rostfarben, splitterig, die Rindensubstanz ist dünn u. fest, der Geschmack thonartig, säuerlich zusammenziehend, aromatisch, angenehm bitter; sie kommt in 3–18 Zoll langen, theils sederkielsdicken, theils 1/2 – 1 Zoll dicken, gerollten Stücken vor u. enthält vorwaltend Cinchonin. b) Silbergraue Ch. (Lima-China, Cascarilla provinciana. Poepp.). von Cinch. micrantila besteht aus geraden gestreckten, weißgrauen Röhren, wird oft mit der Vorigen verwechselt. c) Braune China (Huamalies, Cascarilla boba colorata. Poepp., Quinquina rouge orangé verruqueux Guibourt), von Cinch. pubescena Vahl. var. hirsuta R. et P, hat dünne schwammige Rindensubstanz, Längsrunzeln, Warzen, die in den faserigen Bestandtheil eingreifen, ebne Bastfläche, rostbraune Farbe, mäßig bitteren, wenig adstringirenden Geschmack, gibt ein zimmtbraunes Pulver, hat dieselben Bestandtheile wie die Vorigen, ist aber weniger gehaltreich. d) Blasse Ch. (Jaen- od. Ten-China), von Cinch. pubescens Vahl. var. ovata R. et P., dünne, leicht zerbrechliche, aus schiefen Röhren bestehende, zimmtbraune Rinde, außen weich, gleichsam schwammig anzufühlen, mit blaßgrauer, schmutziggelber, wellenförmig, der Länge nach runzlicher, meist aber abgeriebener Oberhaut; das Pulver ist zimmtbraun, der Geruch schwach, lohartig, süßlich, der Geschmack säuerlich, wenig zusammenziehend, schwach bitter, enthält wenig Chinaalkaloide. e) Dunkle Jaen Ch. (Ten-China, Pseudoloxa, kommt wohl von demselben, nur an feuchten Standorten erwachsenen Baume; bildet schiefe Röhren mit dünner Rindensubstanz, unregelmäßigen Längsrunzeln u. Querrissen, unebner Unterfläche u. rostbrauner, auch schwärzlichgrauer Farbe, ist meist sehr reichlich mit den unten zu erwähnenden Flechten besetzt u. enthält wenig wirksame Bestandtheile. f) Braune Ch. (Graue Ch., Loxa- od. Kron-China, in Lora u. Umgegend Cascarilla fina od. Casc. fina de Uritusinga u. Quinquina de Loxa) von Cinch. condominca, besteht in 1/2–1 Linie dicken, leicht zerbrechlichen, theils zusammen-, theils eingerollten Stücken von 1/61/3 Zoll im Querdurchmesser, ist außen längsrunzlich, mit kurzen Querriffen u. warzenähnliche Höckerchen, ungleich braun, die Oberhaut ist steingrau, die innere Fläche eben, gestreift, zimmtbraun, der Bruch meist eben, wenig faserig, nach Außen unter der Oberhaut einen harzigen Ring bildend; der Geschmack ist eigenthümlich zusammenziehend, etwas säuerlich, wenig bitter, enthält die gewöhnlichen Alkaloide mit mehr Cinchonin als Chinin, kommt selten im Handel echt vor. g) Gemeine Loxarind (Braune, Peruvianische, auch Kron-China, Cort. chinae loxae ordinarius), von Cinch. scrobiculata, mit dünnem, festem Rindenmark, Ringe bildenden Querriffen, glatter Unterfläche, zimmtbrauner Farbe; die Oberhaut ist grau in verschiedenen Nuancen; die Rinden sind stark, auch doppelt gerollt, von verschiedener Dicke u. Länge; sie ist der Vorigen sehr ähnlich, auch in ihren Bestandtheilen, nur geringhaltiger; die dickeren Stücken sind gehaltreicher als die dünnen. Cascarilla hoja de Oliva Poepp., von Cinch. pubescens Vahl var. heterophylla, mit den feinsten Sorten der Loxarinde übereinkommend, sie aber an Harzgehalt u. Bitterkeit übertreffend, kommt nicht im Handel vor. Auch von C. lancifolia var. nitida R et P. kommt eine Art Loxarinde. Desgleichen kommt die Rinde von Cinch. lambertiana Mart. der Loxa nahe, doch hat die graue Epidermis derselben keine Querfurchen u. die Rindensubstanz ist röther. Der Geschmack ist manchen Personen weniger unangenehm als der der echten. Cinch. bergeniana Mart., gibt ebenfalls eine sehr ähnliche Rinde, so wie auch Cinch. macrocnemia. Mart., die sehr harzreich u.[32] nachhaltend bitter ist. Guibourt führt eine weiße Loxarinde auf, von der er 2 Spielarten unterscheidet, die eine in dünnen gerollten Röhren, mit weißer, weißgrauer od. röthlichgrauer Oberhaut, röthlicher, glatter od. feingestrichelter Innenfläche, blasser Rindensubstanz, von bitterem, adstringirendem, fadem, unangeuchnem Geschmack; die andere in fast flachen 1–2 Linien dicken Stücken, hart, faserig auf dem Bruch, mit ungleicher, rauher, ganz weißer Oberfläche, innen glatt u. röther als die Rindensubstanz, beide kommen unter andern Loxarinden vor. Die englischen Droguisten unterscheiden die Loxarinden als: Cortex cinchonae coronae superf. elect., die feinsten u. dünnsten Röhren mit kurzem Bruch; Silberkronenrinde (Silver Crownbark), etwas stärkere Röhren mit silberfarbener Epidermis, u. von Flechten befreit; Leopardenkronenrinde (Leopard Crownpark), der vorigen ähnlich, von etwas gesprenkeltem Ansehen; Rostige Kronenrinde (Rusty Crownbark), die ganz von Flechten frei ist, wohl aber zu den jungen Huamaliesrinden gehören dürfte. h) Königs-Ch. (Calisaya-Ch., C inaregia), von C. lancifolia Mutis od. C. angustifolia R. et P., kommt in flachen, theils in gerollten Stücken vor, von verschiedener Länge u. Dicke, die Rindensubstanz ist dick u. spröde, die äußere Fläche hat Längsfurchen u. Querrisse mit ziemlich aufgeworfenem Rand, das Oberhäutchen ist mehr od. weniger hellgrau, häufig mit Flechten besetzt, unter denen die wachsgelbe Lepra flava Ach. bes. charakteristisch ist; die Rinde selbst ist gesättigt zimmtbraun, die innere Fläche eben; sie gibt ein mehr faseriges Pulver, riecht schwach, lohartig, schmeckt anfangs schwach säuerlich, dann anhaltend stark u. rein bitter, enthält vorwaltend Chinin u. wenig Cinchonin, wird deshalb vorzugsweise zur Darstellung des Chinins benutzt. i) Harte gelbe Ch. (Harte Carthagena-, Pomeranzenfarbene China), von Cinch. lancifolia var. lanceolata u. pubescens var. cordifolia R. et P., kommt meist in flachen, rinnenförmigen Stücken von 3/4–1 Zoll Breite, selten in Röhren vor, die Oberhaut fehlt meist ganz od. zum Theil, das unter ihr liegende Parénchyma ist ebenfalls oft bis auf den fibrösen Theil abgerieben, die untere Fläche ist uneben, splitterig, ockergelb; sie enthält Chinin u. Cinchonin fast in gleichem Verhältniß. k) Gelbe, faserige od. pomeranzenfarbige China von Cinch. lancifolia Mutis, u. Cinch. purpurea R. et P., der vorigen sehr ähnlich, die Oberhaut ist schmutzig weißgrau, gelblich, aber meist abgerieben, das unter ihr liegende Parénchyma korkartig weich, auch meist abgerieben, die innere Fläche eben, scharf, der Bruch faserig; die Rinde ist fast rein ockergelb, Bestandtheile wie bei der Vorigen. I) Rothe China, von C. colorata R. et P., ebenfalls theils in Röhren, theils in flachen Stücken, das Parénchyma der Rinde ist dick, mehr schwammig, die äußere Fläche zeigt Längsrunzeln, Furchen, Warzen, ohne bedeutende Eindrücke auf den fibrösen, unter den Parénchyma liegenden Theil, die innere Fläche ist uneben, die Farbe rothbraun; sie enthält Cinchonin u. Chinin u. kommt in Kisten in den Handel. Ähnlich ist die Rinde von C. magnifolia s. caducifolia Humb. et Bonpl. m) Neue od. Surinamische China, von C. magnifolia var. oblongifolia Mutis, kommt in Röhren u. rinnenförmigen Stücken vor, ist compact, schwer, auf der Oberfläche glatt, ohne Längsrunzeln, mit seinen Querriffen, bei dickern Rinden uneben, höckerig mit tiefern Querriffen, dunkelgraubraun, von Flechten fleckig, nach abgeriebener Oberhaut zimmtbraun, mit dunkleren Flecken, auf der untern Fläche eben, meist glatt, braun, bisweilen ins Violette übergehend, der Geschmack ist zusammenziehend, unangenehm bitter; sie enthält einen eignen Stoff, Chinovabitter. n) Weiße China, von C. ovalifolia Mut, flach, auf der der Oberhaut beraubten Außenfläche eben, rauh, rostgelb, mit schwarzbraunen Stellen, die innere Fläche der Länge nach schwielig glatt, kastanienbraun, der Bruch uneben, rauh, körnig, der Geschmack, ist stark, aber angenehm bitter, kommt selten vor. o) Cornovarinde, (Rostfarbige China, Cortex coroa s. Cornova et Kuruf), kommt aus Brasilien, nach And. auch aus Ostindien, die Mutterpflanze ist nicht bekannt, ist nach außen weich, zerrissen, innen uneben, schmutzig ochergelb, schmeckt kratzend widrig, bitter. p) China rubiginosa, nach von Bergen ist der China regia, so wie auch der faserigen, gelben China ähnlich, reich an Chinabasen. q) Cort. Chinae Maracaibo, flache Stücken, innen dunkelgelb, die Epidermis glatt, sein, graulich, Geschmack sehr bitter; enthält sehr viel Chinin u. Cinchonin. r) Cuscochina (Cuscorinde, Cort. Ch. Cusco, Ecorce de Arica), so wie die beiden vorigen von unbekannter Abkunft, der Ch. rubiginosa ähnlich, enthält ein eigenes Alkaloid: Cusconin u. Aricin. s) Cort. Chinae Pitolaes. bicolorata, marmorina, Tecamez et Alcamez, die Mutterpflanze, wahrscheinlich eine Cinchona, ist noch nicht bekannt; nach Pelletier soll es jedoch eine Cunninghamia sein; sie kommt in gerollten harten, zerbrechlichen Stücken, mit weiß-gelber, weißgefleckter Oberhaut mit Querriffen, innen röthlichgelb vor, sie enthält außer einem eigenen Alkaloid, reichlich Chinin u. Cinchonin, als china- u. gerbsaure Salze, daher schon mit Wasser ausziehbar, was zur Darstellung eines sehr wirksamen, dem schwefelsauren Chinin analogen, weit wohlfeilern Präparates Veranlassung geben kann. Die bisher angeführten Ch-n enthalten außer Chinin, Cinchonin u. den genannten, blos einzelne Sorten eigenthümlichen Cusconin u. Chinovabitter, noch Chinasäure an Kalk gebunden rothen, harzigen Farbestoff, chlorophyllhaltiges Fett, Hartharz, Weichharz, Gummi, wenig Stärkemehl, eisengrünenden Gerbestoff, salzsauren Kalk. Die noch mit Oberhaut versehenen Rinden sind mit eigenthümlichen Flechten besetzt, solche sind: Pulvararia flava Ach. auf der Ch. Loxa u. Guanaco; P. furinosa Ach. auf Ch. rubra; Ustalia fulminatrix u. U. atrosanguinea auf der Königs-Ch.; U. haematites auf der Huanuco; Leconactis sinensigrapha Eschw. auf der Königs-, Neuen- u. Chaen-Ch.; Opegrapha globosa u. ovata auf der Loxa; O. conferta auf der harten gelben Ch.; O. subcurva u. Dumastii auf der Königs Ch.; O. elongata auf der Huanaco grisea; O. aurantiaca, auf der Huamalies-Ch.; Grophis scripta auf mehreren Ch-sorten, G. intricata auf der grauen u. Loxa-Ch., G. Balbesii auf der harten gelben Ch., G. exilis auf der Huanucorinde, G. marginata auf der Jaen. Ch., C. sculpturata auf der[33] weißen Ch.; Medusala Cinchonarum Eschw. auf Huanuco; Chiodecton sphaerale auf der Loxa, Ch. Meratii auf China regia; Thelotrema urceolare Ach. auf der gelben faserigen Ch., Th. Cinchonarum auf der Königs Ch. u.a.; Th. verrucariaeforme auf China Huanaco, Th. myriocarpum Fee auf China rubra; Verrucaria exasperata Zenk. auf der harten gelben Ch., V. socialis, pustulosa, Parasema, myriococca auf der Huanucorinde, V. fusco-pellucida, Cinchonae, annularis auf der Königs-Ch., V. stigmatella auf der Loxa, Trypethelium claudestinum Fee; Pertusaria olivacea glanca auf der gelben harten Ch., P. rufescens, auf Huanuco-Ch., P. communis Eschw., depresta; Collema diaphanum, sphadropharoides, Urceolara Cinchonarum, Lecidea rubrica, grisea, Cuticula laucoxantha auf der Loxa, L. parasema auf der Huanucorinde, grisea, sanguineo-macularis auf der harten gelben Ch., L. olivaceo-rufa Zenk., brunneo-atra Zenk., stuppea Zenk. auf der Königsrinde; Parmelia atra, atro-excipularis, melanoxantha, ruscula, punicea, apprussa, melanoleuca, Goebelii Zenk., stictoidea Zenk., Sticta aurata, Usnea barbata var. articulata auf Loxarinden; Parmelia soredifera, varia, Sticta macrophylla auf der Königsrinde. Von Pilzen finden sich: Hypochnus rubrocinctus auf der Ch. regia, rubra, flava; H. nicrocinctus, Thelephora lactea u. aurea auf der rothen, Hypochnus nigrocinctus u. Rhizomorphe Cinchonae auf der gelben China. Außer den bisher genannten Arten der Gattung Cinchona liefern noch mehr Pflanzen Rinden, die als Ch-n unter besonderen Beinamen im Handel vorkommen, aber keine Chinaalkaloide enthalten, solche sind: s) Falsche China, (Neue Brasilianische Ch.), von Buena hexandra Pohl. s. Cosmibuena R. et P., ebenfalls eine Cinchonea, sie ist dick, oft gerollt, hat tiefe Längsfurchen, die Oberhaut ist gelblichweiß, die innere Fläche ist dunkelkastanienbraun, der Geschmack bitter, wird in Brasilien gegen Fieber angewendet. t) Californische Ch., von Buena obtusifolia De C., theils gerollt, theils flach, Oberhaut schwarzbraun od. grau, mit Längs- u. Querfurchen, das Innere roth. u) Chinabrasiliensis de Minas, Cortex remigiae, von Remigia ferruginea, einer Cinchonee, der Velozii, Hilarii De C.; China von Nepal, kommt von Luculia gratissima Sweet., in Ostindien, der vorigen verwandt; Ostindische China, bittere, zusammenziehende Rinde von Hymenodyction excelsum Wallich., hoher Baum in Ostindien, ebenfalls der vorigen verwandt; China von Sheopore von Hymenodyction flaccidum, u. China von Winaad von Hymenodyction thyrsiflorum, dienen in Ostindien als Surrogat der echten China; Caraibische u. Jamaikanische Ch., China caribaea, von Exostemma varibaeum Willd., aus derselben Familie, außen graubräunlich, runzlich, innen dunkelbraun, Anfangs süßlich, dann bitter schmeckend. Falsche China caraiba, von Exost. longiflorum R. et S.; Cort. Chinchinae angustifoliae von Exost. angustifolium R. et S.; Cort. Chinchinae brachycarpae von Exost. brachycarpum R. et S.; China St. Luciae (Ch. Piton, St. Lucien- od. Pitonrinde, Berg China), von Exostemma floribundum, auf den Antillen, außen weißlich od. dunkler grau, glatt, bisweilen mit kleinen Querrissen, innen dunkelrostbraun, uneben, faserig, Geschmack anhaltend widerlich bitter. Ähnliche Rinden sind noch: die China der Philippinischen Inseln von Exost. cuspidatum R. et S.; China brasiliana de Mata (Wiesen-China), von Exost. cuspidatum St. Hil.; China Piauhi, in Brasilien geschätzt, von Exost. Souzanum. Mart.; Cort. febrifugus carolinianus, von Pinkneya bubescens Mich., in Nordamerika als Surrogat der echten China benutzt; China von Savaya von Bikkia australis De C., auf den Inseln des Stillen Meeres; China Fernambuco, von Contorea speciosa Aubl., in Guayana; Virginische China, von Magnolia glauca, in Nordamerika; Chinae spinosae cortex, von Catesbaea spinosa, grau, an Geschmack der braunen Ch. ähnlich, außer Gebrauch. Als Chinasurrogate, wo Ch. zu theuer od. nicht zu haben ist, od. nicht vertragen wird, bes. zu Heilung von Wechselfiebern sind: Enzian, Nelkenwurzel, Roßkastanien-, Weidenrinde u. v. a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 32-34.
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