1. Gans richtig, sêd Johann Ernst, un smêt den Prêster in Graben. (Holst.) – Schütze, III, 296; Hoefer, 257.
Spott über gewisse Lebensunfälle, hier der Prediger, den sein Bauer in den Graben warf.
2. Richtig hindurch ist der allersicherste Weg. – Petri, II, 514.
3. Richtig, mein Sohn, sagte der Pfarrer, als der Junge in der Kinderlehre Nebukadnezar antwortete und Nero sagen sollte.
4. Richtig, säd Ising, slög 'n Pund Botter von 'n Disch, mênt, dat wier de Katt. – Hoefer, 491; Peik, 209, 164.
5. Richtig, see Bardeleben; do kreg he 'n Dukaten vör 'n Oertken. (Ostfries.) – Bueren, 989; Hoefer, 44; Kern, 49; Hauskalender, II.
6. 'T is all richtig, sä de Pastor, de Jung hêt Gêske. – Bueren, 1108; Kern, 115; Hauskalender, III.
Auf diese Weise hilft sich ein Pastor aus, der bei der Taufe aus Versehen einem Knaben einen Mädchennamen gegeben hat.
[1677] *7. Es ist alles richtig wie ein Strang Garn, das die Mäuss haben verbissen. – Lehmann, 275, 11 u. 582, 13; Sutor, 410.
Ironisch von verworrenen Dingen.
*8. Es ist nicht richtig bei ihm im Oberstübchen.
Man sagt auch, um auszudrücken, dass in jemandes Kopf nicht alles in gehöriger Ordnung sei: Er hat einen Sparren. Er ist mit der Pelzkappe geschossen. Er hat die Nase schief getreten. Er hat Grillen im Kopfe. Er hat den Spleen. Es fehlt ihm im Oberstübchen. Er ist stark drei Viertel. Er spielt neun Zehntel Hofheim. Er ist rappelköpfig. Es spukt ihm im Kopf. Er ist übergeschnappt.
Lat.: Minus habes mentis, quam Dithyramborum poëtae. (Aristophanes.) (Philippi, I, 251.)
*9. Es ist nid richtig î sim Chopfhüsli. – Sutermeister, 88.
Von einem, dessen Geist schwach oder nicht in der Weise thätig ist, wie es bei geistig Gesunden zu sein pflegt. Dafür finden sich a.a.O. noch folgende verwandte Redensarten: Er ist gchropfet ond bogglet ond söss nüd g'schiid. Er ist g'lehrt bis a Hals, aber der Chopf ist en Esel. Er ist en Glehrte wie en Dreck e Brotwuest. Er ist e Gelehrte wie de Guggu. Er suecht de Chopf i Holand une. Er ist lätz in Chopf. Er het en verschlagene Chopf, wen er d' Stäge'n abkeit. Er het e Spimugg (e Spinnhupele) im Chopfe. Er treit's Hirnli im enn Chrätli noh. Er hät Ifäll wie en alti Oberdili. Er hät Verstand wie e Krott Haar.
*10. Es ist richtig mit Leipzig. (S. ⇒ Sache.) – Simrock, 8463.
*11. Es ist richtig nach Adam Riese's Rechenbuch. – Eiselein, 528; Simrock, 8464; Körte, 5077.
Der Verfasser eines im 16. Jahrhundert erschienenen Rechenbuchs, das sich jahrhundertelang im Ansehen erhielt, bis es vielleicht von Pescheck abgelöst wurde. (S. ⇒ Riese.)
*12. Et es röchtig möt de Trîn, man se nömmt em nich. (Stallupönen.) – Frischbier2, 3134.
*13. Et is me nit richtig im Koppe. (Westf.)
*14. Et öss bi em nicht recht röchtig.
*15. He is richtig, hett Stroh in d' Stêbel. (Pommern.)
Er ist richtig, er hat Stroh in den Stiefeln, d.h. er hat's hinter den Ohren, er hat's berechnet. Aber auch ironisch das Gegentheil, er ist ein Dummkopf. Vielleicht ist das Stroh nur euphemistisch aus dem Kopf in die Stiefeln versetzt.
*16. Mit äm is't all wedder richtig. (Altmark.) – Danneil, 276.
Er ist betrunken.
*17. Mit är is't wedd'r richtig. (Altmark.) – Danneil, 276.
Sie ist wieder schwanger.
*18. Nu is richtig mit Charlotte, se sall en Kind hebben. (Holst.) – Schütze, II, 259; III, 496.
Mit dem Mädchen ist's aus, sie soll in die Wochen kommen.
*19. Richtig, einen 'rauf.
Dies, der Schule entlehnte Wort wird dem Naseweisen gegenüber oft zu bitterer Ironie.
*20. Richtig, elben un 'n Dreck is 'n Dutzend. (Pommern.)
*21. Richtig, Herr Dreier. (Hamburg.) – Schütze, III, 296.
Bezieht sich auf eine persönliche Anekdote, die aus dem Volksmunde entschwunden ist.
*22. Si händ's richtig g'macht. – Sutermeister, 103.
Sie haben sich zur Ehe versprochen.
*23. So richtig, wie der Teufel die Schrift citirt. – Eiselein, 593.
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