1. Aane Distel wie 'ne Hand gitt en Täller vull Schmand. (Waldeck.)
2. Auf (aus) Disteln wachsen (kommen) keine Feigen. – Sprichwörtergarten, 401; Sprichwort, 280; Henisch, 717; Kirchhofer, 306; Curtze, 362, 575.
Holl.: Op distelen wassen geene rozen. (Harrebomée, I, 138.)
3. Besser eine Distel mit Stank, als eine Rose ohne Duft.
4. Besser in disteln vnd dornen baden, denn mit falschen Zungen sein beladen. – Henisch, 719; Gruter, III, 73.
5. De disteln un de radel seiet, mag vele unkrutes meien. – Lübben.
6. Disteln bringen nit Feigen. – Franck, I, 36b; Lehmann, II, 73, 89.
7. Disteln, die man jung köpft, stechen im Alter nicht.
8. Disteln gehören in keinen Kranz.
Wer erfreuen will, muss alles vermeiden, was die Freude stören kann.
9. Disteln seind des Esels salat-kreuter. – Tappius, 13a; Henisch, 717; Petri, II, 153; Lehmann, II, 73, 90; Körte, 879; Simrock, 1642.
Lat.: Similes habent labia lactucas. (Philippi, II, 186.)
10. Disteln sind dem Esel lieber als Rosen.
11. Disteln tragen keine Feigen (Trauben). – Henisch, 717; Körte, 878; Simrock, 1663.
Lat.: E squilla non nascitur rosa. (Binder II, 910; Eiselein, 163; Philippi, I, 135; Seybold, 148.)
Ung.: Nem terem a tövisen füge. (Gaal, 298.)
12. Disteln vnd dorn stechen sehr, falsche zungen noch vil mehr. – Henisch, 735; Petri, II, 153.
Holl.: Distels en doornen steken zeer, maar kwade tongen nog veel meer. (Harrebomée, I, 138.)
13. Disteln wachsen schneller als Rosen.
14. Eine Distel frisst mehr als zehn Weizenhalme.
15. Eine Distel ohne Kopf ist auch noch eine Distel.
Oberflächliche Besserung nützt nichts.
16. Einer Distel, die den Kopf hängt, haut ihn leicht ein Knabe vollends ab.
17. Es gibt mehr Disteln als Rosen.
18. Man muss die Disteln in ihrer eigenen Suppe kochen. – Winckler, XVI, 64.
19. Nach Disteln braucht man nicht in den Wald zu gehen, man findet sie näher.
20. Wenn die Distel bei der Rose liegt, so riecht sie auch wie eine Rose.
Segnender Einfluss des Umgangs mit Guten.
21. Wenn die Disteln hoch wachsen, gibt's viel Schnee. – Kirchhofer, 315.
22. Wenn man die Disteln auch ins Paradies verpflanzt, sie werden (bringen) keine Rosen.
23. Wer Disteln fressen soll, muss hartes Zahnfleisch haben.
24. Wer Disteln pflanzt, kann keine Datteln ernten.
25. Wer Disteln säet, wird Stacheln ernten. – Winckler, XIII, 69.
Holl.: Die distels zaait, zal stekels maaijen. (Harrebomée, I, 138.)
26. Wer sich zur Distel macht, wird bald einen Esel finden, der ihn frisst.
27. Wer vor Disteln kniet, der muss gar keinen Heiligen kennen.
Die Engländer sagen von einem solchen: der muss einen Segen sehr nothwendig haben. (Reinsberg IV, 92.)
28. Wo Disteln wachsen, müssen Esel gäten.
29. Disteln stöäken, Nöäteln brennen, wä kann alle Falschhêt kennen. – Schlingmann, 403.
30. Jemehr grossköpfige Disteln sein, um desto besser geräth der Wein. – Payne, 31.
31. Näst gît iwer Dästle, spricht der Jesel. (Schässburg.) – Firmenich, III, 425, 17; Schuster, 162.
Nichts geht über die Disteln, spricht der Esel.
32. Wer die Distel drückt, den sticht sie.
Böhm.: Bodláku nomackej, sic ukole. (Celakovský, 32.)
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