1. Bäter wat as gar nicks, seggt dei Düvel, un et dei Bottermelk mit dei Stakelfork. (Mecklenburg.)
2. Besser etwas als nichts. – Eyering, I, 66; Schottel, 1113b; Siebenkees, 298; Gruter, I, 8; Lehmann, 84, 81; Steiger, 298; Blum, 556; Hollenberg, I, 57; Venedey, 57; Simrock, 2218;[900] Eiselein, 155; Körte, 1246; Sailer, 112; Reinsberg IV, 8.
Du trägst sehr leicht, wenn du nichts hast, aber Reichthum ist eine leichtere Last.
Engl.: Better one small fish than un empty dish. – Better ought than nought. – Something bas some savour. (Bohn II, 133.)
Frz.: Rien ou bien. (Venedey, 57.)
Holl.: Beter wat dan niet. (Tunn., 5, 22.)
It.: Meglio è poco che niente. (Bohn I, 110.)
Lat.: Melius est possidere quicquam, quam nihil habere. Nonnihil satuis quam nihil. (Eyering, I, 186.) – Plus valet id quam nihil, sit procul ergo nihil. (Fallersleben, 118.)
3. E klênet Etwas öss beter, als e grotet Gornuscht. – Frischbier, 166.
4. Einem jeden etwas ist eine gute Theilung. – Petri, II, 176.
5. Es ist besser etwas denn nichts, sprach ein Wolf, da verschlang er einen Schnaken. – Hoefer, 1136a.
6. Es ist doch etwas, sagte Schnabel, da hatte er zwölf Stunden geangelt und einen Frosch gefangen. (Breslau.)
7. Es muss etwas seyn, das den Himmel helt. – Gruter, III, 35; Sprichwörterschatz, 1.
8. Etwas bleibt immer hängen.
Von der Verleumdung.
9. Etwas schmeckt besser als nichts.
Der Engländer meint, dass etwas von einem Pudding besser schmecke, als nichts von einer Pastete. (Reinsberg IV, 9.)
10. Etwas will der Mensch haben.
11. Heute Herr von Etwas, morgen Herr von Nichts.
12. In allem etwas vnd im ganzen nichts. – Mathesy, 295a.
Lat.: In omnibus aliquid, in toto nihil.
13. Jedem etwas, das theilt schön.
14. 'S is doch ebs, sagte der Fuchs, als er nach der Henne schnappte und eine Mücke fing.
15. Wo etwas ist, da streut's (fallen) auch Körner aus. (Lit.)
16. Wottsch öppis1, so darfst öppis und 's Glück ist für den Därstigen. – Kirchhofer, 156.
1) Oeppis, eppis, eppes = etwas, öppe = etwa, öpper, epper = jemand, wovon die Redensart: Hedder öppe öpper oppis g'seid, d.i. Hat dir etwa jemand etwas gesagt? (Stalder, I, 344.) – Willst du etwas, so wage etwas, das Glück ist für die Kühnen.
Lat.: Fortuna audaces juvat.
*17. Das ist etwas, was die Katze noch nicht gefressen hat.
D.h. etwas Neues.
*18. Er hat immer etwas auf dem Teller. – Parömiakon, 542.
*19. Es war etwas, entweder ein Ochs oder ein Spatz.
Spott auf übertreibende Erzähler und Berichterstatter, Beobachter von merkwürdig sein sollenden Ereignissen u.s.w.
*20. Von allem etwas, wie Klaus Narr. – Bücking, 114.
*21. Wenn aus dem ebbes (etwas) werd, trag' ich'm seinen Mantel nach. – Tendlau, 168.
Er zeigt so wenig Anlage, Fleiss u.s.w., dass ich, falls er es zu Tüchtigem bringt, sein Diener werden will.
22. Entweder Etwas oder Nichts.
Lat.: Aut ter sex, aut tres tesserae. (Philippi, I, 52.)
23. Liever äst, wä näst. – Schuster, 846.
24. 'S geit ölleweil ebbes (an Unglück), wenn man no nachgange. (Ulm.)
*25. 'S isch öppis so gell erdiche, as ersprunge. (Aargau.) – Schweiz, II, 144, 1.
26. Wer aus Etwas Nichts machen kann, der kann auch aus Nichts Alles machen.
Es ist eins so leicht oder so schwer als das andere.
*27. Der muss ach eppes hawwe, der isch ach ke Hund. (Rheinpfalz.)
Ironisch von jemand, der Pech hat.
*28. Ear hôt Ebbes im Kopf g'hät. – Michel, 263.
Er hatte einen kleinen Rausch. Auch wol, er war durch ärgerliche Dinge verstimmt.
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