Person

1. Der Personen Freund, der Sache Feind.Heuseler, 473; Körte, 4695.

»Das Recht soll man in superiorem oder in arbitrum aliquem werfen; die Personen sollen zufrieden seyn und mittlerweile re suspensa ad superiorem freundlich sich halten.« (Luther.)


2. Die person ansehen ist nicht gut, dann er thet übel, wol vmb ain stück brot.Agricola II, 226.


3. Die Person treugt offt.Petri, II, 140.


4. Ein Person bricht allein die Ehe nicht.Petri, II, 218.


[1212] 5. Fünf Personen erkennt man nur in fünf Lagen: den Tapfern im Kampfe, den Grossen im Zorn, den Kaufmann in der Speculation, den Tugendhaften im Unglück, den Freund in der Noth.


6. Hohe Personen müssen hohe Thüren haben. Herberger, I, 92.


7. Ist die Person nicht gut, so kann nicht gut sein, was sie thut.Petri, II, 118.

8. Kleine Person, kleine Rüstung.

Lat.: Pygmaeus parvis currit bellator in armis. (Seybold, 465.)


9. Man muss die Person nicht nach den Wercken, sondern die Werck nach der Person achten.Petri, II, 461.


10. Nachdem die Person ist, gebührt ihr auch die Quaste.Mathesy, 138a.


11. Person, ort vnd zeit gibt dem handel zeugnuss.Mathesius, Historia Jesu, LXXIa.


12. Person, noth vnd zeit macht gesätz eng vnd weit.Henisch, 1560, 28; Petri, II, 505; Mathesy, CXIb.


13. Personen, so sich heimlich lieben, werffen einander mit steinlein.Lehmann, II, 349, 6.


14. Personen sterben, aber die Aemter bleiben.

Dän.: Personen døer, bestillingen bliver. (Prov. dan., 454.)


15. So viel Personen, so viel Erbtheile. (S. Mund 3 u. 152.) – Graf, 215, 214.

Mhd.: Als mannich person als mannichen teyl der erbstücke. (Michelsen, 26, 2.)


16. Stattliche Person und grosse Gaben selten was guts aussgerichtet haben.Petri, II, 540.


17. Von wegen wenig frommer personen thut Gott viel gottlose verschonen.

Lat.: Pro paucis iustis, parcetur multis iniquis. (Loci comm., 99.)


18. Wer die Person nicht kennt, der kennt auch die Sache nicht.

Holl.: In den persoon gemist, is geheel gefaald. (Harrebomée, II, 179b.)


19. Wer mit hohen Personen handelt, der muss die Porsten sincken lassen vnnd nicht genawsuchtig sein.Lehmann, 275, 20.


20. Zwölf Personen verderben die Welt: ein Weiser ohne Werke, ein Alter ohne Glauben, ein Junger ohne Gehorsam, ein Reicher ohne Almosen, ein Armer so hoffärtig, eine Frau ohne Scham, ein Herr ohne Tugend, ein zänkischer Christ, ein nachlässiger Geistlicher, ein ungerechter König, der Pöbel ohne Zucht und das Volk ohne Gesetz.


*21. Es ist wol ein schön Person, davon man aber nicht kan essen.Ayrer, I, 332, 29.


22. Et fehlt man noch êne lumpige Person, dänn föhrt wi, sä de Kutscher, stiegens man in, Herr Baron.Schröder, 685.


23. Fünf Personen bedürfen der Bewachung: der Kranke und der Trauernde, der König, die Wöchnerin und Brautleute.Löwenheim, 35, 149.


24. Vier personen, die sonst der leut freundschafft nichts achten, suchen letzlich freund in jhrem verderben: der alte, von alters bucklet; der reich, in armuet gerahten; der mächtig, seiner macht entsetzt; der glückselig, mit vnglück gedruckt.Rasch, 167.


25. Viererlei Personen müssen sich vor vier andern fürchten: ein Räuber vor dem Henker, ein Dieb vor dem Wächter, ein Geiler vor dem, der ihn schätzet, und ein Hanrey vor dem Rumormeister.Pers. Rosenthal, 37.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Prévost d'Exiles, Antoine-François

Manon Lescaut

Manon Lescaut

Der junge Chevalier des Grieux schlägt die vom Vater eingefädelte Karriere als Malteserritter aus und flüchtet mit Manon Lescaut, deren Eltern sie in ein Kloster verbannt hatten, kurzerhand nach Paris. Das junge Paar lebt von Luft und Liebe bis Manon Gefallen an einem anderen findet. Grieux kehrt reumütig in die Obhut seiner Eltern zurück und nimmt das Studium der Theologie auf. Bis er Manon wiedertrifft, ihr verzeiht, und erneut mit ihr durchbrennt. Geldsorgen und Manons Lebenswandel lassen Grieux zum Falschspieler werden, er wird verhaftet, Manon wieder untreu. Schließlich landen beide in Amerika und bauen sich ein neues Leben auf. Bis Manon... »Liebe! Liebe! wirst du es denn nie lernen, mit der Vernunft zusammenzugehen?« schüttelt der Polizist den Kopf, als er Grieux festnimmt und beschreibt damit das zentrale Motiv des berühmten Romans von Antoine François Prévost d'Exiles.

142 Seiten, 8.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Hochromantik

Große Erzählungen der Hochromantik

Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.

390 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon