Eulenspiegel mit dem wirt In der lilgenweis Vogels. 1. Eulenspiegel zu herberg lag zu Cöllen auf ein tag; da es war eßenzeit, war noch kein speis bereit; im wurt der magen brummen, Sprach: »wirt, wil man heut eßen nit?« der ...
Eulenspiegels guter Rat 1806 Ihr lieben Leute jetz'ger Art, Ihr seid auf rechter Spur und Fahrt, Und falls ihr's fürder noch so treibt, Sicher der Segen aus nicht bleibt. So laßt uns denn in ein'gen Lehren Unsr ...
Eulenspiegler Gehn wir allein im grünen Wald, Durchschauert es uns die Seele so kalt, Da denken wir nur an Eis und Schnee Und allen Elends häßlich Weh. Und gehn wir durch das weiße Gefild, Durchschauert es uns so süß und ...
Euphrosyne Auch von des höchsten Gebirgs beeisten, zackigen Gipfeln Schwindet Purpur und Glanz scheidender Sonne hinweg. Lange verhüllt schon Nacht das Tal und die Pfade des Wandrers Der am tosenden Strom auf zu der Hütte sich sehnt, Zu dem Ziele ...
Eure Absicht »Pöbel! wagst du zu sagen, wo ist der Pöbel?« Ihr machtet, Ging' es nach eurem Sinn, gerne die Völker dazu.
Euridyke Orpheus! Orpheus! zerstrahle die Schatten, Brich leuchtend zu mir! Orpheus! mein Herz will ermatten – Mein Herz schreit nach dir! Orpheus! Geliebter! Strahlender! die Nacht, die Nacht Droht; finsteres Wehen! Geliebter, ich sinke! ich sinke in Nacht Ich kann dich ...
Euripides an die Berliner Seid ihr so arm in eurem eignen Haus, Daß ihr Geräte borgt aus fremden, fernen? Spricht das Gefühl nicht eignen Inhalt aus, Wie solls im Fremden sich zu finden lernen? Was heut geschehn, preis ich dem ...
Europa an Japan Sei mir gegrüßt, o Japan, sei willkommen Im Ehrenkreise westlicher Kultur! Ich hab dich einst nicht ganz für voll genommen, Als ich von dir bloß Freundliches erfuhr: Schönheit und Grazie, bunte Pracht in frommen Werken der ...
Europa an Mars Tritt nicht so stolz einher, des Orkus schwarzer Bote, Tritt nicht so hoch und stolz daher! Und suche Menschenopfer, dem Tode Geweiht zu Land und Meer. Dich haßt der Himmel; denn du bist ein Ungeheuer; Hast deine ...
Europäischer Tierkreis (11. Dezember 1831.) Eine Jungfrau hieß Europa, blühend einst, an Gaben reich: Heutzutage sieht sie freilich einer alten Jungfer Gleich. Halt o deutsches Volk die Waage , deiner selbst bewußt und frei, Zwischen wandelbarn Franzosen und der schnöden Mongolei ...
Orpheus. Eurydike. Hermes Das war der Seelen wunderliches Bergwerk. Wie stille Silbererze gingen sie als Adern durch sein Dunkel. Zwischen Wurzeln entsprang das Blut, das fortgeht zu den Menschen, und schwer wie Porphyr sah es aus im Dunkel. Sonst war ...
Eusebia Wem, o Freundinn, als dir, die du den einsamen Waller Auf der Reis' in das Grab leitest mit freundlicher Hand, In den einsamen Weg manch duftendes Blümchen ihm streu'test, Aus dem Antlitz' ihm bogst manchen verwundenden Dorn; Die ...
Eutin Vom alten Lübeck, wenn die Zeit der Pfingsten kommt, Hinaus ins Weite treibt mich stets die Wanderlust, Im jungen Grün zu schwelgen; nach Eutin zumeist, Dem waldumkränzten, zieht es mich, wo mir der Freund Von alters her, der rechtsgelehrte ...
Eva Der Mann muß bald zurück vom Walde kehren: – Er sammelt Reisholz: – lieblich neigt der Wind, Der Abendwind, des hohen Grases Ähren Und spielt im lichten Haare meinem Kind. Wie schläfst du süß, mein Sohn, und schlingst noch fest Im ...
Eva Einfach steht sie an der Kathedrale großem Aufstieg, nah der Fensterrose, mit dem Apfel in der Apfelpose, schuldlos-schuldig ein für alle Male an dem Wachsenden, das sie gebar, seit sie aus dem Kreis der Ewigkeiten liebend fortging, um ...
Eva und der Tod Der Wintermorgen schien ein Frühlingsmärchen; der Reif der Zweige sproß im Sonnenschein am blauen Himmel hin wie Blütenpärchen. Ein Lüftchen, das sich hob und stumm verfing, trieb Silberflocken von den hohen Ulmen des langen Weges, den ...
Evadne Evadne trauert im öden Haus, Seit Kampflust ihren Verlobten hinaus Ins Feld vor Theben getrieben; Da naht ihr ein Bote: »O Herrin, vernimm, Und zürne mir nicht, wenn die Botschaft schlimm! Der Götter Grimm Ruht schwer auf dem Heere ...
Evas Haar Als wie ein Feld, das erstes Licht ereilt, sind deines Hauptes wunderblonde Wellen: Ein sanfter Morgen scheint ihr Gold zu schwellen, darauf der Sonne Auge zögernd weilt. Nun flammt es auf, als käm' es Purpur malen, – ist es ...
Evoe (1500-1550.) Freut euch ihr lieben Knaben! Der Herbst erzeigt sich wohl, Die lang getrauert haben, Heut wollen wir werden voll. Wir haben vormals den sauren Wein Gar theuer genommen an, Das wollen wir heute bringen ein, Der süße ...
Evokation O Trieb zum Grenzenlosen, abendselige Stunde, Aufblühend über den entleerten Wolkenhülsen, die in violetter Glut zersprangen, Und Schaukeln gelber Bogenlampen, hoch im Bunde Mit lauem Flimmer sommerlicher Sterne. Wie ein Liebesgarten nackt und weit Ist nun die Erde aufgetan ...
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
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