Sprengel [2]

[598] Sprengel, 1) Matthias Christian, geb. 1746 in Rostock, wurde 1778 Professor der Geschichte in Göttingen u. 1779 Professor u. erster Universitätsbibliothekar in Halle, wo er 1803 starb. Er schr.: Geschichte von Großbritannien u. Irland, Halle 1783 (als 47. Band der Allgemeinen Welthistorie); Leben Hyder Alys, Halle 1784, 2 Thle.; Geschichte der Mahratten bis 1782, ebd. 1786; Geschichte der indischen Staatsveränderungen von 1756–1783, Lpz. 1788, 2 Thle.; Geschichte der wichtigsten geographischen Entdeckungen, Halle 1792; Grundriß der Staatenkunde der vornehmsten europäischen Reiche, Halle 1793; Auswahl geographischer, statistischer u. historischer Nachrichten, ebd. 1794–1800, 14 Bde.; mit Ehrmann: Bibliothek wichtiger Reisebeschreibungen, Weimar 1804–14, 50 Bde.; Erdbeschreibung von Ostindien, Hamb. 1802; u. gab mit I. R. Forster heraus: Beiträge zur Erweiterung der Länder- u. Völkerkunde, Lpz. 1781–1790, 14 Bde.; Neue Beiträge, ebd. 1790–94, 13 Bde. 2) Kurt, geb. 3. August 1766 zu Boldekow in Pommern, studirte seit 1784 in Halle erst Theologie u. Naturwissenschaften, dann Medicin, prakticirte seit 1787 in Halle, wurde 1789 Professor der Medicin u. 1797 Professor der Botanik daselbst u. st. als Geheimer Medicinalrath u. Director des Botanischen Gartens in Halle 15. März 1833. Er schr.: Anleitung zur Botanik für Frauenzimmer, 1780; Beiträge zur Geschichte des Pulses, Lpz. 1787; Galens Fieberlehre, ebd. 1788; Apologie des Hippokrates, Lpz. 1789 u. 1792, 2 Thle.; Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde, ebd. 1792–99, 4 Bde.; 3. A. ebd. 1821–28, 5 Bde., von Eble, Wien 1837–40, n. A. von Rosenbaum, Halle 1844 ff.; Handbuch der Pathologie, Lpz. 1795–97, 3 Thle, 4. Ausg. ebd. 1815; Antiquitates botanicae, ebd. 1798; Handbuch der Semiotik, ebd. 1801; Anleitung zur Kenntniß der Gewächse, 2 Sammlungen, ebd. 1802–4, 2. A. ebd. 1817 f., 2 Bde.; Geschichte der Medicin im Auszuge, ebd. 1804; Geschichte der Chirurgie, ebd. 1805 u. 1819, 2 Thle., 2. Thl. von W. Sprengel; Florae Halensis tentamen novum, Halle 1806; Mantissa prima florae Halensis, ebd. 1807, 2. Forts. 1811; Hist, rei herbariae, Amsterd. 1807 f., 2 Bde.; Institutione medicae, ebd. 1809–16, 6 Bde., 2. Ausg. ebd. 1819, 2.–5. Thl.; Gartenzeitung, ebd. 1804–7, 4 Bde.; Von dem Bau u. der Natur der Gewächse, ebd. 1811; Geschichte der Botanik, Lpz. 1817 f., 2 Thle.; Neue Entdeckungen im ganzen Umfange der Pflanzenkunde, Lpz. 1819–22, 3 Bde.; Grundzüge der wissenschaftlichen Pflanzenkunde, ebd. 1820; Theophrast's Naturgeschichte der Gewächse übersetzt, ebd. 1822, 2 Sammlungen. Ferner besorgte er eine 16. Ausgabe von Linnés Systema vegetabilium, Gött. 1824–28, 5 Bde.; u. eine 9. Ausg. von Linnes Genera plantarum, ebd. 1830, 1 Bd., so wie eine neue Ausgabe von Dioskorides De materia medica, Lpz. 1829, 2 Bde.; gab auch heraus: Literatura medica externa recentior, ebd. 1829, wozu Hain die Materialien sammelte. Seine Opuscula academica gab Rosenbaum 1844 heraus. 3) Karl, geb. 1787 zu Schillerslage bei Burgdorf im Hannoverschen, bildete sich zu Celle u. Möglin unter Thaer zum Ökonomen, war dann Verwalter auf mehren großen Gütern in Sachsen u. Schlesien u. machte seit 1817 Reisen durch Deutschland, die Niederlande, Frankreich u. die Schweiz; 1821–24 studirte er in Göttingen Naturwissenschaften, wurde dann Privatdocent der Ökonomie u. Chemie daselbst, 1831 Professor der Landwirthschaft u. Chemie am Carolinum in Braunschweig. u. 1839 Generalsecretär der Pommerschen. Ökonomischen Gesellschaft, wohnte als solcher in Regenwalde in Hinterpommern, wo er eine Landwirthschaftliche Akademie begründete u. 19. April 1859 starb; er schr.: Nachrichten über Hofwyl, Halle 1817; Chemie für Landwirthe, Braunschweig 1831, 2. A. ebd. 1843; Die Lehrevom Boden, Lpz. 1837, 2. A. ebd. 1844; Die Lehre vom Dünger, ebd. 1839, 2. A. ebd. 1845; Die Lehre von den Urbarmachungen, ebd. 1839; Erfahrungen im Gebiete der allgemeinen u. speciellen Pflanzencultur, ebd. 1847–50, 2 Bde.; u. redigirte die Ökonomische Zeitschrift u. Annalen der deutschen Landwirthschaft, ebd. 1834–38, 3. Jahrg.; seit 1640 auch die in Cöslin erscheinende Allgemeine Landwirthschaftliche Monatsschrift, welche 1852 ihren Titel in Landwirthschaftliche Monatsschrift abänderte. 4) Wilhelm, Sohn von S. 2), geb. 1792 in Halle, machte 1813–15 als Unter- u. Oberarzt, auch als Stabsarzt den Feldzug gegen die Franzosen mit u. wurde 1818 Garnisonstabsarzt in Wittenberg u. 1821 Professor der Chirurgie in Greifswald, als welcher er 18. November. 1826 starb. Er schr. den 2. Theil der Geschichte der Chirurgie seines Vaters; Handbuch der Chirurgie, Halle 1828, 1. Thl.; u. übersetzte Vieles.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 598.
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