Vorwiegen , verb. irregul. S. Wiegen. 1. Als ein Activum, S. Vorwägen. 2. Als ein Neutrum mit haben, andere Dinge an Gewicht übertreffen, eine Bedeutung welche nur selten vorkommt.
Vorwimmern , verb. regul. act. & neutr. in jemandes Gegenwart wimmern, damit er es höre. Ich ermangelte auch nicht, die kleinen Seufzerlein meiner Schwester vorzuwimmern, Weiße.
Der Vorwind , des -es, plur. die -e, in der Schiffahrt, ein Wind, welcher dem Schiffe gerade im Rücken kommt, der mit dem Curs des Schiffes einerley Strich hat, so daß sich das Schiff gerade vor demselben befindet; der Rückenwind.
Vorwinseln , verb. regul. act. & neutr. in jemandes Gegenwart winseln, damit er es höre. Du sollst nichts dabey thun, als meiner Schwester deine Liebe vorwinseln, Weiße.
Das Vorwissen , des -s, plur. car. der Infinitiv des veralteten Zeitwortes vorwissen, vorher wissen, als ein Hauptwort gebraucht, der Zustand, da man Kenntniß oder Wissenschaft von einer Sache hat, ehe sie gethan oder vollzogen wird; zuweilen auch der Vorbewußt. Es ...
Der Vorwitz , des -es, plur. car. ein vorschneller, voreiliger Witz, in der weitern Bedeutung dieses Wortes, d.i. die ungeordnete Neigung, uns schädliche oder doch unnöthige Dinge zu wissen und zu erfahren, bloß, um sie zu wissen und zu erfahren ...
Vorwitzig , -er, -ste, adj. & adv. Vorwitz habend, äußernd, und darin gegründet. Vorwitzig sein. Ein vorwitziger Mensch. Eine vorwitzige Frage. Daher die Vorwitzigkeit, der Zustand oder die Fertigkeit, da ein Ding vorwitzig ist, wofür doch Vorwitz gewöhnlicher ist.
Das Vorwort , des -es, plur. die -wörter. 1. Fürsprache, Fürbitte, ohne Plural; eine nur im Niederdeutschen übliche Bedeutung, wofür Fürwort richtiger ist, S. dasselbe. 2. Bey den neuern Sprachlehrern werden die Präpositiones im Deutschen Vorwörter genannt, weil sie der Regel ...
Der Vorwurf , des -es, plur. die -würfe, von dem Zeitworte vorwerfen. 1. In der Jägerey wird die Lockspeise, das Aas, welches man den Raubthieren leget, um sie damit zu fangen, der Vorwurf genannt, sonst auch die Luderung. 2. Eine mit ...
Vorzählen , verb. regul. act. in jemandes Gegenwart zählen, sowohl, damit er von der Zahl überzeugt werde, als auch zuweilen, damit er nachzählen lerne. Einem etwas vorzählen. Daher die Vorzählung.
Das Vorzeichen , des -s, plur. ut nom. sing. ein Zeichen einer künftigen Sache; Omen. Das ist kein gutes Vorzeichen, das bedeutet nichts Gutes.
Vorzeichnen , verb. regul. act. 1. In jemandes Gegenwart, oder doch in Rücksicht auf ihn zeichnen, sowohl, ihm einen Begriff von der Gestalt eines Dinges beybringen, als auch, damit er nachzeichnen lerne. Einem etwas vorzeichnen. 2. Vorläufig zur folgenden Bearbeitung zeichnen ...
Vorzeigen , verb. regul. act. hervor zeigen, durch Zeigen andern sichtbar machen. Einen Brief vorzeigen, sowohl, damit ihn ein anderer sehe, als auch, in engerer Bedeutung, zum Beweise einer Sache; auch vorweisen. Daher der Vorzeiger, Fämin. die Vorzeigerinn, besonders eine Person ...
Vorzeḯten , richtiger vor Zeiten, S. Zeit.
Vorziehen , verb. irregul. act. S. Ziehen. 1. Hervor ziehen, ingleichen vorwärts ziehen. Etwas unter dem Bette vorziehen. 2. Vor etwas ziehen. Den Vorhang vorziehen, den Vorhang vor eine Sache ziehen. Einen Graben, einen Zaun vorziehen, vor etwas ziehen oder machen ...
Das Vorzimmer , des -s, plur. ut nom. sing. ein Zimmer vor den Hauptzimmern; das Vorgemach, S. dieses Wort, im Franz. Anti-Chambre.
Der Vorzug , des -es, plur. die -züge, von dem Zeitworte vorziehen in dessen letzter Bedeutung. 1. Der Zustand, da man andern Dingen vorgezogen wird, oder vorgezogen zu werden verdienet; ohne Plural. Den Vorzug haben, andern vorgezogen werden. Ich gebe ihm ...
Vorzǘglich , -er, -ste, adj. & adv. 1. Als ein Nebenwort allein, mit Ertheilung des Vorzuges, mehr als andere. Ich liebe diesen Menschen vorzüglich. Am häufigsten in weiterm Verstande, für vornehmlich, besonders. Ich liebe ihn vorzüglich darum, weil u.s.f. 2 ...
Votieren , verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, von dem Lat. Votum, seine Stimme zu etwas geben. Votieren lassen.
Vulkān , genit. -s, plur. -e, in der Mythologie, der bekannte Gott des Feuers und der Schmiede. Sehr unschicklich ist es, wenn einige einen Feuer speyenden Berg, nach dem Vorgange der Franzosen, einen Vulkan nennen wollen. Warum nicht lieber Feuerberg, wenn ...
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