Artikel in der Wikipedia: Kempten (Allgäu)
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[956⇒] Kempten, Bezirksstadt im bayr. Reg.-Bez. Schwaben, im Allgäu, an der Iller, (1900) 18.864 E., Garnison, Land-, Amtsgericht, Gymnasium, Realschule; Webereien, Zwirnereien, Holzstoffabriken. Die Altstadt K. 1289-1803 Freie Reichsstadt; in der Neustadt das Schloß (1360-1803 reichsfürstl. Abtei K.). – Vgl. Förderreuther (1901). [⇐956]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 956.
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[833⇒] Kempten, unmittelbare Stadt im bayr. Regbez. Schwaben, an der Iller, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien München-Lindau, K.-Neuulm und K.-Pfronten, 694 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Schloß, ein schönes Rathaus, mehrere freie Plätze mit ausgedehnten, hübschen Anlagen (Stadtpark) und (1900) mit Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 20) 18,864 Einw., davon 3722 Evangelische und 68 Juden.

Wappen von Kempten.
Wappen von Kempten.

Die Industrie umfaßt Baumwollspinnerei und-Weberei, Papier-, Holzstoff-, Maschinen-, Strumpfwaren-, Baumwollenzwirn-, Zündhölzer-, Holzleisten-, Pulver- etc. Fabrikation, Herstellung von mathematischen Instrumenten und Bierbrauerei; der Handel der Stadt, die Stapelplatz des Algäus ist, wird durch eine Handelskammer und eine Reichsbanknebenstelle unterstützt. K. hat ein Gymnasium, Realschule, Institut der Englischen Fräulein, 2 Waisenhäuser und ist Sitz eines Landgerichts, Bezirksamts, Forstamts und einer Eisenbahnbetriebsdirektion. Die städtischen Behörden zählen 14 Magistratsmitglieder und 36 Gemeinde bevollmächtigte. Auf dem nahen Lindenberg wurden bedeutende Ausgrabungen römischer Altertümer vorgenommen. – Zum Landgerichtsbezirk K. gehören die 10 Amtsgerichte zu Füssen, Immenstadt, Kaufbeuren, K., Lindau, Oberdorf, Obergünzburg, Schongau, Sonthofen und Weiler. – K., das Cambodunum der Römer, bildete vormals zwei Städte, die Alt- und die Neustadt, die stets auf feindlichem Fuße miteinander standen. Die Altstadt (im Tal) ward seit 1289 Reichsstadt, trat 1331 dem Schwäbischen Städtebund bei und nahm 1527 die Reformation an; die höher gelegene Neu- oder Stiftsstadt war der Hauptort der gefürsteten Abtei K. (s. die Geschichtskarte bei Art. »Bayern«). Die [⇐833][834⇒] Äbte des vormaligen, 773 von Hildegard, der dritten Gemahlin Karls d. Gr., errichteten Benediktinerklosters waren seit 1360 Reichsfürsten. Im Dreißigjährigen Kriege fiel K. 1633 und 1634 in die Hände der Kaiserlichen, doch nahmen es 1646 die Schweden wieder ein. Am 13. Nov. 1703 ward es von den Franzosen erobert. Am 17. Sept. 1796 siegten hier die Österreicher über die Franzosen. 1803 kamen Stadt und Abtei an Bayern. Vgl. Haggenmüller, Geschichte der Stadt und der gefürsteten Grafschaft K. (Bd. 1, bis zum Ende des Bauernkriegs, Kempt. 1840); Meirhofer, Geschichtliche Darstellung der denkwürdigsten Schicksale der Stadt K. (das. 1856); Förderreuther, Die Stadt K. und ihre Umgebung (das. 1901); v. Hößle, Geschichte der alten Papiermühlen im ehemaligen Stift K. und in der Reichsstadt K. (das. 1901). [⇐834]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 833-834.
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[426⇒] Kempten, 1) Landgericht im baierischen Kreise Schwaben; 71/4 QM., 17,400 Ew.; 2) Hauptstadt an der Iller, Anhaltepunkt der Süd-Nordbahn; besteht aus zwei Theilen, der Altstadt, ehemalige protestantische Reichsstadt, im Thal, u. der Neu od. katholischen Stiftsstadt auf dem Berge; Schloß, Stiftskirche, Gymnasium, Landwirthschafts- u. Gewerbschule, 2 Spitäler, Waisenhaus, Baumwollenspinnerei, Maschinenpapier- u. Zündholzfabrik, Bierbrauereien; 8000 Ew. Dabei das Mineralbad Aich. Wappen der Reichsstadt: halb goldener, halb schwarzer Adler, mit blauem Schild auf der Brust, der ein silbernes K zeigte. – K. ist das Campidona od. Campodunum der Alten; im 8. Jahrh. wurde hier eine Abtei errichtet, angeblich von Hildegard, dritter Gemahlin Karls des Großen. Zwischen Stadt u. Abt waren fortwährend Händel; der Abt wurde 1360 vom Kaiser Karl IV. in den Reichsfürstenstand erhoben (der erste Fürstabt war Heinrich von Mittelberg) u. schrieb sich später Herzog von K. 1361 wurde die Stadt Reichsstadt. Hier 1460 Niederlage der Truppen des Abtes durch die den Städtischen zu Hülfe gekommenen Schweizer; 1527 wurde die Reformation eingeführt; 1535 schied K. aus dem Schwäbischen Bunde u. trat zur Schmalkaldischen Einigung Im Schmalkaldischen Kriege unterlag K. der katholischen Partei, wurde aber durch Kurfürst Moritz von Sachsen gerettet; u. im Westfälischen Frieden wurde dem Fürstabte die Landeshoheit, der Stadt ihre Reichsunmittelbarkeit [⇐426][427⇒] zugesichert; den 13. Novbr. 1703 von den Franzosen u. Baiern erobert; 17. Sept. 1796 Treffen zwischen den Österreichern u. Franzosen, Erstere Sieger; 1802 kam Abtei u. Stadt an Baiern; jene hatte ein Gebiet von fast 20 QM. u. 42,000 Ew., diese 3200 Ew. Vgl. Johann Bapt. Haggenmüller, Gesch. der Stadt u. der gefürsteten Grafschaft K., Kempt. 1840–47, 2 Bde. [⇐427]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 426-427.
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[578⇒] Kempten, bayer. Stadt an der Iller und der Lindau-Augsburger Eisenbahn mit 8500 E., Baumwollespinnerei, Holz-, Produkten- und Speditionshandel; Lyceum. K. war bis 1801 Reichsstadt; das Benediktinerkloster K., im 8. Jahrh. gestiftet, war exemte Fürstabtei. [⇐578]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 578.
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[117⇒] Kempten, Bezirk im baierschen Oberdonaukreise, von 16 Quadrat M., ehemals gefürstete Abtei, welche 1803 säcularisirt wurde. Die Hauptstadt gleiches Namens, an der Iller, mit 6500 Ew., war bis 1801 freie Reichsstadt, hat eine schone Stiftskirche, Schloß, Gymnasium, Bibliothek, Wasserleitung etc. In der Nähe hat man viele röm. Alterthümer aufgefunden. Der Handel der gewerbthätigen Bewohner nach der Schweiz und Italien ist lebhaft; die Industrie beschäftigt sich meist mit Fabrikation von Leinwand-, Woll- und Baumwollzeugen. – Das weibliche Geschlecht zeichnet sich hier durch ausnehmende Schönheit vor den Bewohnerinnen anderer baierscher Städte aus, auch hat die gesellige Bildung fast alle Gesellschaftskreise auf eine erfreuliche Weise durchdrungen. [⇐117]

[118⇒] 4. [⇐118]

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 117-118.
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