Taylor [2]

[308] Taylor (spr. Tehl'r), 1) Thomas, geb. zu Cambridge; war erst Prediger zu Reading u. dann in London u. starb 1632; er schr.: Commentary of the epistle of Paul to Titus and to Philemon; Exposition of the 12 chapter of Johns Relevation; The parable of the sowes and of the seed (deutsch von Chr. Fr. Rotcher, Kassel 1687); Exposition to the 8 psalm (deutsch von M. Ringier, Bern 1671), sämmtlich von W. Jemmet öfter herausgegeben; The use of the law. 2) John, genannt der Wasserdichter, aus Gloucestershire, Schiffsjunge, dann Matrose, wobei er fortwährend dichtete u. über 80 Bücher Gedichte schrieb; er starb 1632. 3) Jeremy, geb. 15. August 1613 in Cambridge; studirte daselbst u. in Oxford Theologie, wurde 1636 Fellow im All souls College in Oxford, bald darauf Kaplan des Erzbischofs u. des Königs Karl I. u. 1638 Prediger zu Uppingham; er folgte Karl I. ins Feld, wurde 1644 bei der Belagerung des Schlosses Cardigan von den Parlamentstruppen gefangen u. verlor seine Pfarrei. Er eröffnete nach seiner Befreiung eine Schule zu Newton Hall in Carmarthenshire, welche er nach semer Verheirathung mit Joanna Bridges, einer natürlichen Tochter Karls I., wieder aufgab, worauf er sich blos wissenschaftlich beschäftigte u. sich, nach einer abermaligen Gefangenschaft, 1654 in London niederließ, wo er in einer Privatkapelle predigte; seit 1658 lebte er abwechselnd zu Lisburne u. Portmore in Irland, wurde 1660 Bischof von Down, Connor u. Drumore, Mitglied des Irischen Geheimen Raths u. Vicekanzler der Universität Dublin u. starb 13. August 1667 in Lisburne. Er ist berühmt als Kanzelredner, Dogmatiker u. bes. als ascetischer Schriftsteller; er schr. u.a.: Episcopacy asserted against the Acephali and Aërians old and new, 1642; A discourse of the liberty of prophesying, 1647; The rule and exercises of holy living (1650) and of holy dying (1651); The great exemplar or The life and death of the holy Jesus, 1653; Unum necessarium or The doctrine and practice of repentance, 1655; A collection of polemical and moral discourses, 1657; Ductor dubitantium or The rule of conscience in all her general measures, 1660; Dissuasive from popery, 1663; seine Werke sind oft herausgegeben worden, z.B. Lond. 1657, von Bischof Heber, 1822, 15 Bde.; n. A. von Ch. Page Eden, Lond. 1847–54, 10 Bde.; vgl. Willmot, Bishop J. T., Lond. 1846. 4) Brook, geb. 1685 in Edmontor; wurde 1712 Mitglied der königlichen Societät u. 1714 deren Secretär, gab 1718 dies Amt auf, zog sich in die Einsamkeit zurück u. st. 1731. Er trat mit Erfolg in den gelehrten Streitigkeiten der damaligen Zeit hervor. Nach ihm ist der Taylorsche Satz (s.d.) genannt; er schr.: Methodus incrementorum directa et inversa, Lond. 1715; Contemplatio philosophica, ebd. 1720. 5) John, Sohn des Vorigen; Augenarzt des Königs; durchzog Europa dreimal u. erhielt von allen Monarchen Anerkennung; er st. 1767 in Paris u. schr.: Account of the mechanism of the globe of the eye, Norwich 1727 (deutsch Frankf. 1750); Traité sur les maladies de l'organe immediat de la vue, Par. 1735 (deutsch Berl. 1735); On the diseases of the crystalline humour, Lond. 1736; De vera causa strabismi, Par. 1738; Inquiry into the seat of the immediat organ of sight, Lond. 1743. 6) John, geb. 1703 in Shrewsbury, studirte in Cambridge Theologie u. Jurisprudenz, wurde 1732 Bibliothekar in Cambridge, Prediger in Lawfeld, Archidiakonus zu Buckingham u. Kanzler der Diöces Lincolm, Canonicus an der St. Paulskirche in London u. starb 4. April 1766; er schr.: Ad legem decemviralem de inope debitore in partes dissecando, Cambr. 1742; Elements of civil law, ebd. 1755, n. A. 1769; gab. heraus den Lysias, Lond. 1739; Demoslhenes, Äschines, Dinarchos u. Demades, ebd. 1748–57, 3 Bde.; die Reden des Demosthenes gegen Midias u. des Lykurgos, ebd. 1743; Marmor Sandwicence, 1743. 7) Thomas, genannt der Platoniker, geb. 1758 in London; studirte Mathematik u. dann Theologie; wurde erst Unterlehrer u. dann Commis bei einem Banquierhause. Freunde verschafften ihm Mittel seine Übersetzungen des Aristoteles (Lond. 1810, 9 Bde.) u. Plato (Lond. 1804, 5 Bde.) erscheinen zu lassen, wobei sichzugleich vorzügliche Untersuchungen über Letztern u. dessen Philosophie befinden. Eben so gab er mehre mathematische Schriften heraus. Er starb 1836 in Walloorth. Außer den genannten Schriften übersetzte er den Orpheus, Plotinos, Proklos, Pausanias, Maximus von Tyrus u. schr. über die Baechischen u. Eleusinischen Mysterien, auch über die Grundsätze der Infinitesimalrechnung. 8) Michael, britischer Mathematiker; er schr.: Tables of logarithmes of all numbers from 1 to 100,000, Lond. 1792; Tables of the equations of second difference, ebd. 1780; Sexagesiment tables, ebd. 1802. 9) James, geb. 1789; einer der ersten, welcher mit Miller zu Dumfries in Schottland mit dem Dampfboote Versuche machte, weshalb er für den Erfinder derselben gehalten wird; er starb 1826. 10) Zachary, geb. 1794 in der Grafschaft Orange im Staate Virginia (Nordamerika), trat 1808 als Lieutenant in das siebente Infanterieregiment, stieg 1812 zum Capitän, erhielt als solcher das 50 Mann starke Commando im Fort Harrison am Wabashflusse u. schlug hier eine Horde Indianer so tapfer zurück, daß ihm der Präsident Madison den Rang eines Brevetmajors verlieh. 1832 wurde er Oberst des 16. Infanterieregiments, mit welchem er 1836 nach Florida marschirte u. alsbald den Befehl über die erste Brigade in der Armee des Südens erhielt. Am 25. Dec. 1836 besiegte er am Okitschobisée den Indianerhäuptling Alligator, wurde hierauf Brigadegeneral, führte als solcher bis 1840 das Commando in Florida u. wurde dann, mit dem Range eines wirklichen Brigadiers, Commandant im ersten Militärdepartement, demgemäß erhielt er 1845 das Commando der Occupationsarmee bei dem Marschbefehle nach Texas, setzte, bei dem Ausbruche des Krieges in Mexico, mit seinem Corps über den Rio grande,[308] nahm Monterey, rückte bis Saltilla vor, erkämpfte, nachdem er aus Mangel an Mitteln die Operationen auf längere Zeit hatte einstellen müssen, 22. u. 23. Febr. 1847 bei Buena Vista einen vollständigen Sieg über die Mexicaner (s.u. Mexico S. 220) u. schlug dieselben abermals im April bei Tula. Der Präsident Polk erhob ihn zum Generalmajor, der höchsten militärischen Würde in der Union; 1848 stellten ihn die Whigs als Präsidentschaftscandidaten auf, er erhielt auch bei der Wahl vom 7. November 1848 die Majorität (s. Nordamerikanische Freistaaten S. 63) u. bestieg am 4. März 1849 den Präsidentenstuhl der Vereinigten Staaten von Nordamerika, starb aber schon am 9. Juli 1850 an der Cholera, s. ebd. S. 64. 11) Will. Cooke, geb. 16. April 1800 zu Youghal in Irland, historischer Schriftsteller, starb in Dublin am 12. September 1849; er schr.: History of France and Normandy, 1830; Natural history of society, 2 Bde.; History of Mohammedanism; History of Civil war of Ireland, 2 Bde.; Life and times of Sir Rob. Peel, 3 Bde.; Revolutions and remarkable Conspirations of Europe, 1843, 3 Bde.; History of British India, 1843; Manual of Ancient history; Manual of Modern history; The Bible illustrated from Egyptian monuments; History of Christianity, 1849; History of popery; The Modern British Plutarch, 1. u. 2. Tausend, 1846–49; Memoirs of the House of Orleans, 1840, 3 Bde. 12) I. Bayard, geb. 1825 im Staate Pennsylvanien, widmete sich frühzeitig der Literatur u. den Schönen Wissenschaften, ging 1844 nach Europa u. lebte einige Jahre in England, der Schweiz, Deutschland, Frankreich u. Italien; er ließ sich nach seiner Rückkehr in New York nieder u. wurde Mitredacteur an der New-York Tribune; 1848 ging er nach Californien, bereiste 1850 den Orient u. lebte seitdem wieder in New York. Er schr.: Views a foot, or Europe seen with knapsack and staff, Philad. 1846; Rhymes of travel ballads, and other poems, 1848; Eldorado, or Notes in the path of empire, 2 Bde., 3. Aufl., New York, 1850; Poems and ballads, ebd. 1850; A book of romances, lyrics and songs, Boston 1852; Travels, 5 Bde.; ebd. 1855; Works, 6 Bde., ebd. 1856.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 308-309.
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