Panzerschiff

[372] Panzerschiff (Linienschiff, hierzu Tafel »Panzerschiffe I-V«), ein Kriegsschiff, dessen Wände durch Panzerplatten (s. d.) gegen das Eindringen feindlicher Geschosse geschützt sind. Die Normannen versahen im 12. Jahrh. ihre Schiffe in der Wasserlinie mit Eisenbeschlag, der vorn in einem Sporn auslief. Zum Schutz der Kämpfer stellte man deren Schilde an der Bordwand auf, woraus später das Schanzkleid und die Reling entstanden. Peter von Aragonien ließ 1354 Schiffe mit Leder überziehen, und eine Karrake im Geschwader Andrea Dorias 1530 war mit Blei gepanzert. Später sind oft Bekleidungen mit Tauwerk, Ketten etc. angewendet worden, und Chevalier d'Arçon baute 1782 schwimmende Batterien mit einer 1,8 m dicken Panzerung aus Holzplanken, Eisenbarren, Kork und Leder. Als gegen die Sprenggeschosse von Paixhans' Bombenkanonen[372] Holzschiffe nicht mehr brauchbar erschienen, machte man in Frankreich Schießversuche gegen Eisenplatten, und nach Ausbruch des Krimkriegs beauftragte Napoleon III. 1854 den Schiffsbaumeister Dupuy de Lôme mit dem Bau von fünf schwimmenden Panzerbatterien, Typ Arrogante, mit einem Panzer von 110 mm Dicke auf 20 cm starken Eichenplanken. Sie erzielten bei der Beschießung von Kinburn glänzenden Erfolg. Dupuy de Lôme erbaute 1858 die erste Panzerfregatte Glorie, einen hölzernen Schraubendampfer mit 120 mm dickem Panzer, der sich nach den Schiffsenden auf 78 mm verjüngte und wegen der Schiffsbewegungen im Seegang 1–2 m unter die Wasserlinie reichte; er gewährte Schutz gegen die 68pfündigen Geschosse. Die Geschütze standen in der Batterie in Breitseitpforten. Bei dem ersten, von Watts 1859 erbauten englischen P., dem Warrior, bekleidete der 114 mm dicke Panzer nur mittschiffs die Batterie, erst später ging man zu ganz gepanzerten Schiffen über. Auf Anregung des Admirals Labrousse wurden die der Gloire ähnlichen, 1859 auf Stapel gelegten Panzerfregatten Magenta und Solferino mit einem Sporn am Bug versehen (Panzerwidderschiffe, Rammschiffe). Dem antiken Sporn (Rostrum) nachgebildet, gab man dem Sporn eine Länge von mehreren Metern in Stachelform, ging aber dann zu dem bogenförmigen oder in stumpfe Spitze auslaufenden Rammbug über. 1860 wurde vom englischen Kapitän Coles vorgeschlagen, Panzerschiffe mit kuppelförmigen Panzerdrehtürmen zu versehen, die aus dem Oberdeck hervorragen, und in denen je zwei Geschütze größten Kalibers stehen, und im nächsten Jahr baute Ericsson für die Nordstaaten Amerikas das erste kleine Turmschiff Monitor. Seitenwände und Deck des Schiffes waren gepanzert, letzteres lag, um der feindlichen Artillerie ein möglichst kleines Ziel zu bieten, nur 60–80 cm über Wasser, und damit die Turmgeschütze den ganzen Horizont beherrschen konnten, erhielt das Schiff keine Masten. Nach dem Namen des Ericssonschen Schiffes wurden Schiffe dieses Typus fortan Monitors genannt. Alle Marinen bauten in den 1860er Jahren zahlreiche Monitors mit 1–3 Türmen. Diese Schiffe waren aber nur zur Küstenverteidigung brauchbar, sind daher nur noch in kleinen Marinen (Schweden, Holland) zu finden. Die ersten sehr großen englischen Panzerschiffe Minotaur, Agincourt und Northumberland wurden 1864–66 fertig; sie waren 122 m lang und bis 10,780 Ton. groß; die beiden ersten waren vollgepanzert, bei Northumberland waren, um Gewicht zu sparen, Bug und Heck über Wasser ungepanzert. Eisenpanzer 14 cm stark; Geschütze standen noch wie bei den Segellinienschiffen zu Nelsons Zeit in Breitseitpforten. Die erste Seeschlacht mit Panzerschiffen fand 20. Juli 1866 im Adriatischen Meere bei der Insel Lissa zwischen einem schwächern österreichischen Geschwader und einem stärkern italienischen statt; außer andern Schiffen kämpften 7 österreichische Panzerfregatten gegen 10 italienische. Der siegreiche Admiral Tegetthoff rammte mit seinem Flaggschiff, der Panzerfregatte Ferdinand Max, das italienische Flaggschiff, die Panzerfregatte Re d'Italia, in den Grund. Der Erfolg der Rammtaktik wirkte von da ab auch auf die Geschützaufstellung ein; um beim Angriff stärkeres Bugfeuer geben zu können, gab man die Breitseitbatteriepforten auf, um den Bestreichungswinkel der schweren Geschütze zu vergrößern. Zugleich mußte wegen dieser Taktik der Schiffsrumpf durch Panzerquerschotte gegen Schüsse in der Längsrichtung geschützt werden. 1868 liefen die ersten in dieser Art erbauten Panzerschiffe vom Stapel: in England das erste große Turmschiff Monarch, in Frankreich das Kasemattschiff Océan mit Barbettetürmen auf Oberdeck. Fast gleichzeitig entstanden in England die Kasemattschiffe Hercules, Sultan u.a.; die französische Bauart schuf schon damals besonders schwer bewaffnete Schlachtschiffe mit gutem Rundfeuer nach allen Richtungen, die aber schwächere Panzer als die englischen hatten und deren Schiffsrumpf noch ganz aus Holz gebaut war. Alle französischen Panzerschiffe hatten vollen Gürtelpanzer rings ums Schiff herum und über der Panzerkasematte, meist in deren Ecken fest eingebaute Brustwehrtürme, in denen auf Drehscheiben Geschütze standen, die »über Bank« (en barbette) feuerten. Ganz nach englischen Plänen waren die deutschen Panzerfregatten Kaiser und Deutschland 1874 in London gebaut; sie hatten 254 mm Gürtelpanzer und 224 mm Kasemattpanzer aus Walzeisen mit starker Tiekholzhinterlage als Polsterkissen (Backing). Inzwischen begann der technische Wettstreit zwischen Panzerung und Schiffsgeschütz, infolgedessen zunächst die Panzerdicke immer größer, die Panzerfläche kleiner, das Geschützkaliber größer und die Geschützzahl kleiner wurden. Besonders in England und später in Italien wurden länger als 11/2 Jahrzehnt sonderbare Mißbildungen von Panzerschiffen gebaut, man schränkte den Gürtelpanzer ein, vernachlässigte also den Schutz der Wasserlinie. Mitte der 1880er Jahre war die französische Panzerflotte der englischen an Gefechtswert bedeutend überlegen, weil alle französischen Panzerschiffe vollen Gürtelpanzer hatten. Die Ausstellung der schweren Geschütze in Panzerkasematten war nur eine geringe Verbesserung der alten Breitseitbatterieausstellung und wurde deshalb bald wieder aufgegeben. In England wurde der Turmschifftyp in extremer Weise entwickelt: der Inflexible von 11,880 Ton. Größe (Stapellauf 1876) war nur noch im mittelsten Drittel des Schiffskörpers mit Seitenpanzer versehen; er hatte über einer gepanzerten Zitadelle zwei diagonal zueinander stehende Panzerdrehtürme, deren jeder zwei 40,5 cm-Geschütze trug und mit zwei Lagen von je 20,3 cm dicken Panzerplatten gepanzert war. Der schwere Panzer, in der Zitadelle zwei Lagen von 30,5 cm dicken Panzerplatten mit doppelter Holzwand, zwang sogar bei diesem großen Schiffe dazu, zwei Drittel des Schiffskörpers ungepanzert zu lassen. Jeder Turm des Schiffes mit seinen Geschützen wog 762 Ton. Um den Schiffskörper vor und hinter dem Zitadellpanzer wenigstens unter Wasser zu schützen, bekam dieses P. ein gewölbtes Panzerdeck von 76 mm Stärke, das fast 2 m unter der Wasserlinie lag. Über dem Panzerdeck lag rings um die ungepanzerte Bordwand ein Korkdamm, der bei Schußverletzungen durch aufquellenden Kork die Schußlöcher selbsttätig schließen sollte. Nach dem Schiffsplan sollte das Schiff noch schwimmfähig bleiben, wenn die ungepanzerten Schiffsteile über Wasser zerschossen sein würden. Bei Inflexible und den später nach seinem Muster gebauten Zitadellschiffen waren nur die wichtigsten Teile, nämlich die schweren Geschütze, die Maschinen, Kessel und Munitionsräume, durch Panzer geschützt. Eine Abart dieser Zitadellschiffe, zugleich die ersten Brustwehrturmschiffe, sind die ursprünglich als Ausfallkorvetten gebauten deutschen Panzerschiffe der Sachsenklasse (Stapellauf 1877–80, Größe 7368 T., Panzerdicke 406 mm in der Zitadelle); bei ihnen[373] feuern die schweren Geschütze frei über Bank, vier stehen in den Ecken einer offenen Panzerkasematte, zwei auf gemeinschaftlicher Drehscheibe im vordern Brustwehrturm, dessen Unterbau ebenfalls vom Zitadellpanzer geschützt ist.

Querschnitt der Bordwand des Panzerschiffes Sachsen. a Panzerplatte 254 mm, b Holz 200, c Panzerplatte 152, d Holz 200, e Innenhaut, 2 Bleche, je 25 mm dick, f Decksplanken.
Querschnitt der Bordwand des Panzerschiffes Sachsen. a Panzerplatte 254 mm, b Holz 200, c Panzerplatte 152, d Holz 200, e Innenhaut, 2 Bleche, je 25 mm dick, f Decksplanken.

Auch bei diesen Schiffen mußte man, um Gewicht zu sparen, den vollständigen Gürtelpanzer aufgeben; man beschränkte sich auf eine die Maschinen-, Kessel- und Munitionsräume schützende Zitadelle, deren Seiten- und Querwände einen Panzer haben, dessen Zusammensetzung aus nebenstehender Abbildung ersichtlich ist. Zur Erhaltung der Schwimmfähigkeit des Schiffes, wenn es in seinen ungepanzerten Teilen leck geschossen, liegt vor und hinter der Zitadelle 1,4 m unter Wasser ein 75 mm stark gepanzertes gewölbtes Deck ohne Öffnung, oben darüber liegen vorn 30 und hinten 36 wasserdichte Räume, während alle an den Schiffsseiten liegenden Zellen mit Kork gefüllt sind. Diese Schiffe haben Raum für 700 Ton. Kohlen; sie haben Zwillingsschrauben und erhalten durch Maschinen von 5600 indizierten Pferdekräften 14 Knoten Geschwindigkeit. Von da ab ruht ein Deutschland der Bau größerer Panzerschiffe, man verhielt sich abwartend, bis das Vorgehen von andern Staaten, darunter auch Rußland, zum Bau großer Panzerschiffe zwang. Aus den Zitadellschiffen entwickelten sich allmählich die modernen Panzerschiffsformen. Aber diese Entwickelung ging sehr verschiedenartig vor sich.

Die größte Einschränkung der gepanzerten Fläche zugunsten des Gewichts der schweren Geschütze und der starken Schiffsmaschinen (also zugunsten der taktisch wie strategisch wichtigen Schiffsgeschwindigkeit) findet man bei den ersten, sehr großen italienischen Panzerschiffen Italia und Lepanto; trotz der Wasserverdrängung von 15,900 Ton. bei Lepanto (Stapellauf 1883) sind nur die diagonale Brustwehr für die vier 43 cm-Geschütze (zu je zweien auf einer Drehscheibe) und die Munitionsschächte mit senkrechtem Panzerschutz versehen, außerdem sind niedrige gepanzerte Schornsteinmäntel in der Wasserlinie. Das »lebende Werk« des Schiffes unter Wasser ist mit einem 7,5 cm starken Panzerdeck gedeckt. Korkgürtel wie bei Inflexible, und ein sehr ausgebildetes System wasserdichter Zellen unter und über dem Panzerdeck sollen diesen Schiffen die Schwimmfähigkeit sichern. Die Maschinen leisten 15,800 Pferdekräfte und geben 18 Knoten Geschwindigkeit, so daß diese Schiffe bis jetzt, 20 Jahre nach ihrem Bau, noch zu den schnellsten Panzerschiffen zählen, worin allerdings ihr einziger Vorteil besteht. Sie waren auch die ersten Schiffe mit Gefechtsmasten (s. d.); aber sie blieben die einzigen ihrer Art, auch in Italien sah man bald ein, daß dieser minimale Panzerschutz der Schiffswände gegen die verheerende Wirkung der neuen Schnellfeuergeschütze der Mittelkaliber (10–20 cm) ganz ungenügend´ist.

In Frankreich hatte man seit dem Bau des Océan (1868) länger als ein Jahrzehnt an der Kasemattform festgehalten, dabei aber immer auf Oberdeck über der Kasematte 2–4 Panzertürme gebaut; Courbet (Stapellauf 1881) ist das letzte und vollendetste Panzerschiff dieser Gattung, nach seinem Vorbilde wurde die zu kleine (nur 5200 Ton. große) deutsche Panzerkorvette Oldenburg (Stapellauf 1884) gebaut, die zwar für ihre Zeit gut bewaffnet, aber mit zu schwachen Maschinen versehen ist, die nur 12 Knoten Geschwindigkeit geben, während Courbet schon 15 Knoten leistete. Außerdem war Oldenburg das letzte aller Kasemattschiffe. Die Franzosen waren inzwischen zum Bau von reinen Barbetteturmschiffen übergegangen; das erste dieser Panzerschiffe, Amiral Duperré (Stapellauf 1879, Größe 10,500 T.), hat vollen Gürtelpanzer und außerdem auf dem Oberdeck vier gepanzerte Barbettetürme, in denen je ein 34 cm-Geschütz auf einer Drehscheibe steht. Im Gegensatz zu den englischen Turmschiffen derselben Zeit blieb der Unterbau der Geschütztürme ohne Panzerschutz, nur gepanzerte Munitionsschächte führen von jedem Turm in die untern Räume. Das Panzerdeck ist auf den Gürtelpanzer gelegt. Die Mittelartillerie, 14 Stück 14 cm-Geschütze, stehen in dem ungepanzerten Batteriedeck unter den Türmen. Ähnliche Anordnung, allerdings mit großer Verschiedenheit in der Zahl und Stellung der Türme und meist mit Panzerdrehtürmen, findet man bei den französischen Panzerschiffbauten Amiral Baudin (1883), Hoche (1886), Marceau (1887), Magenta (1890), Jauréguiberry (1893), Charles Martel (1893), Carnot (1894), Masséna (1895) und verschiedenen andern. Auch die deutschen Linienschiffe der Brandenburg- und Kaiserklasse haben in der Panzerung: voller und nahezu voller Gurkelpanzer und gepanzerte Brustwehrtürme sowie Panzerdrehtürme manche Ähnlichkeit mit den gleichzeitig in Frankreich gebauten Panzerschiffen.

In Italien und England war man 1885 mit den Schiffen Benbow und Andrea Doria noch dem Inflexibletyp sehr nahe geblieben: sehr schwere Geschütze in Barbettetürmen über einer Panzerzitadelle. Aber die nächste Panzerschiffsgattung zeigt in beiden Ländern schon die Anfänge des modernen, sozusagen internationalen Panzerschiffstyps, in den Schiffen der Nile- und Sardegnaklasse. Bei beiden Schiffen ist die Panzerzitadelle sowohl in Länge als Breite ganz bedeutend vergrößert, so daß sie viel mehr als die Hälfte des Schiffskörpers in und über der Wasserlinie schützt. Bei beiden Schiffen sind die schweren Geschütze, je vier 34,5 cm, zu je zwei in einem vordern und einem hintern Brustwehrturm aufgestellt und zugleich durch eine mit den Geschützen auf gemeinschaftlicher Plattform drehbare Panzerkuppel (einen Drehturm über dem Brustwehrturm) geschützt, während früher, z. B. auch bei Benbow, auf den Schiffen der Sachsenklasse und bei Amiral Baudin noch die schweren Geschütze frei, ohne jeden Panzerschutz über die Brustwehr feuern, so daß also weder die Geschützrohre noch die Geschützmannschaften auf diesen Schiffen Deckung haben. Ein fernerer grundsätzlicher Fortschritt der Panzerschiffsklassen Nile und Sardegna war der, daß die Brustwehrtürme auf den vordern und hintern Panzerquerwänden der Zitadelle ruhten, daß also die Zitadelle das Fundament der Türme bildete, so daß die schweren Türme nicht mehr, wie auf Italia, auf ältern englischen Panzerschiffen (Camperdown, Benbow, Collingwood) und auf den meisten französischen und deutschen Panzerschiffen, die bis zum Schluß des 19. Jahrh. fertig[374] wurden, einen zerstörbaren Unterbau hatten. Die beiden Schiffe des Niletyps zeigen noch einen wichtigen Fortschritt; auf ihnen ist auch die Mittelartillerie zum erstenmal durch Panzerung geschützt. Bei diesen Schiffen beträgt die Größe bereits 12,100 Ton., die Geschwindigkeit aber nur 13,5 Seemeilen. Einen großen Fortschritt bedeutet die nur drei Jahre jüngere Royal Sovereign-Klasse, deren Schiffsgröße 14,400 T. und deren Geschwindigkeit 17,5–18 Seemeilen beträgt. Die Entwickelung der Torpedowaffe und die dadurch hervorgerufene Verbesserung der Schnellfeuergeschütze hat auf diesen Schiffen eine sehr zahlreiche Mittel- und leichte Artillerie geschaffen; jedes Schiff hat zehn 15 cm- und dreißig leichte Schnellfeuergeschütze. Die Segelschiffstakelung war schon gegen Ende der 1870er Jahre von allen Panzerschiffen, auch den ältern, entfernt worden; seit Einführung der Verbundmaschinen waren Panzerschiffe auch für größere Reisen unter Dampf befähigt.

Als die Torpedoboote ernstliche Gegner der Panzerschiffe zu werden begannen, fand man in den Torpedoschutznetzen, den Gefechtsmasten und den elektrischen Scheinwerfern Schutzmittel gegen sie. Um die verstärkte, seit Ende der 1880er Jahre nur noch aus Schnelladern bestehende mittlere und leichte Artillerie günstig für die Abwehr der Torpedobootsangriffe aufstellen zu können, mußte man die Ausstellung der schweren Artillerie ändern, indem man die beiden Türme, in denen die vier schweren Geschütze fast ausnahmslos bei allen seit 1895 erbauten Panzerschiffen aufgestellt sind, soweit wie die Standfestigkeit des Schiffskörpers es zuläßt, nach den Schiffsenden zu und möglichst hoch über Wasser unterbrachte, um zwischen den beiden schweren Türmen möglichst viel Raum für die Mittelartillerie zu schaffen, der wiederum eine größere gepanzerte Fläche als bei ältern Schiffen forderte. Aber die Fortschritte in der Herstellung sehr widerstandsfähiger Panzerplatten begünstigte die Ausdehnung der nun leichtern Panzerung auf größere Flächen. Grundsätzlich schützt man neuerdings nur die beiden Türme der schweren Geschütze, den vordern Kommandoturm und zuweilen noch den mittlern Teil der Wasserlinie mit dem schwersten Panzer bis zu 305 mm Stärke, während das vordere und hintere Ende des Panzergürtels, die Kasematten und Türme der Mittelartillerie mit axialen Munitionsförderschächten (sogen. Napierscher Turm) beträchtlich schwächer gepanzert werden. Für die Wahl der Panzerstärke bleibt die Kalibergröße der gewählten Geschützbewaffnung und ihre Art der Ausstellung maßgebend. Die Gewichtsverteilung ist infolge vielfacher technischer Fortschritte seit dem ersten Panzerschiffbau mehr und mehr zugunsten der Schutz- und Trutzwaffen der Panzerschiffe ausgenutzt worden, wie folgende vom Marineoberbaurat Tjard Schwarz aufgestellte Berechnung der Hauptgewichtsgruppen für das erste P. und für den Typ eines modernen Panzerschiffes zeigt. Die Vergleichszahlen sind Prozente des Gesamtgewichts (Deplacements) dieser Schiffe.

Tabelle

Da man den Schiffsrumpf jetzt aus Stahl viel leichter herstellt als früher aus Holz, kann das Panzergewicht mehr als verdoppelt werden; trotzdem die Gloire nur 12 Seemeilen erreichte, während die modernen Linienschiffe mit viel stärkerer Maschinenkraft 18 Seemeilen Fahrt machen, ist dennoch infolge vieler Fortschritte im Schiffsmaschinenwesen das Gewicht der Maschinenanlagen nebst Kessel im Verhältnis zum Gesamtgewicht des Schiffes beträchtlich kleiner als früher, dasselbe gilt für den Kohlenvorrat, der jetzt viel kleiner zu sein braucht, weil die Maschinen bedeutend ökonomischer arbeiten als früher. Auch die Ausrüstung mit Mannschaft, Booten, Lebensmitteln und allerlei Zubehör ist um ein Drittel leichter geworden gegen früher, hauptsächlich weil durch den Fortfall der Takelung sowohl deren Gewicht als auch ein großer Teil der Besatzung gespart wird; ferner ist durch Einführung vieler Hilfsmaschinen (Turmdrehmaschinen, Ankerwinden, Bootsheißmaschinen etc.) ebenfalls an Mannschaft gespart worden. Während die nur 5670 Ton. große Gloire noch 580 Mann brauchte, zählt die Besatzung des neuen englischen Linienschiffes King Edward VII von 16,610 T. nur 800 Mann, also im Verhältnis zur Schiffsgröße kaum halb soviel Mann. Im Seekrieg wird durch die Entwickelung der Technik mehr und mehr Menschenkraft gespart.

Während die Fortschritte im Torpedowesen besonders auf die Ausbildung der leichten Schnellfeuergeschütze wirkten, begünstigte die Einschränkung der gepanzerten Fläche der Panzerschiffe die Zunahme der Mittelartillerie, die auf den ältern Panzerschiffen meist nur schwach vertreten war. Um die großen ungepanzerten Schiffsteile über Wasser mit wirksamem Massenfeuer zu überschütten, bekommen alle Panzerschiffe seit Mitte der 1890er Jahre eine zahlreiche Mittelartillerie, anfangs meist 15 cm-Schnelladekanonen. Die großen Fortschritte in der Herstellung der Panzerplatten, die gehärteten Harveyplatten und schließlich die Kruppsche, bisher unübertroffene Nickelstahlpanzerung ergab gegen die frühern Panzerplatten immer größere Gewichtsersparnisse, die zur Panzerung einer immer größern Fläche ausgenutzt werden konnten. Hierdurch aber wurde es nötig, auch die Mittelartillerie im Kaliber zu steigern, um mit ihr die größern Panzerflächen der Kasematten und kleinern Türme durchbrechen zu können. Nur die Franzosen hatten die Mittelartillerie nie vernachlässigt; Hoche hatte 1886 schon achtzehn 14 cm-Geschütze, während die englischen Panzerschiffe der Nileklasse 1887 nur sechs 12 cm-Schnellader führten. Die Erfahrungen des japanisch-chinesischen Seekriegs drängten dazu, die schnellfeuernde Mittelartillerie auf den Panzerschiffen selbst unter Einschränkung des Panzerschutzes noch mehr und bei allen Seemächten zur Geltung zu bringen. Seit etwa 1900 macht sich infolgedessen bei allen großen Marinen, insbes. bei der englischen, japanischen und nordamerikanischen, eine Steigerung des Kalibers der Mittelartillerie geltend, die mit starker Zunahme der Schiffsgrößen verbunden ist, weil man inzwischen auch die Notwendigkeit der Ausdehnung der Panzerfläche erkannt hatte. Die fürchterliche Wirkung der Sprenggranaten (Hochexplosivgeschosse) der schnellfeuernden Mittelartillerie zwang zur Verstärkung der Panzerung. Die Mittelartillerie wird zwischen den beiden Türmen der schweren Geschütze sehr verschiedenartig untergebracht: in Drehtürmen einzeln oder zu zwei Geschützen, in Einzelkasematten neben- oder übereinander und in gemeinsamen großen Kasematten, wo die einzelnen [375] Geschützstände meist durch leichtere Panzerwände, die gegen Granatsplitter und Gaswirkung schützen, voneinander teilweise getrennt sind. Neuerdings werden die großen Kasematten bevorzugt, weil sie zugleich den Panzerschutz des gesamten Schiffskörpers vermehren. Die »Übersicht der neuesten Linienschiffsarten bei den Seemächten« (auf der Rückseite der Tafel II) zeigt, daß man bereits zu 25 cm-Schnellladern bei der Mittelartillerie der japanischen Schiffe gekommen ist; man kann also neuerdings zwischen schwerer und leichter Mittelartillerie unterscheiden. Die Übersicht sowie die dazugehörige Tafel »Panzerschiffe II« zeigen auch, daß die modernen Panzerschiffe aller Seemächte wesentlich mehr in Anordnung der Panzerung und der Geschützaufstellung untereinander übereinstimmen als die ältern Panzerschiffsformen. Die schwere Artillerie, fast überall in zwei gepanzerten Drehtürmen über Panzerbrustwehren stehend, dient zur Bekämpfung des schweren Panzers und zur Zerstörung des Schiffsrumpfes; die Mittelartillerie beschießt den leichtern Kasemattpanzer, die ungepanzerten Aufbauten, Masten und Schornsteine der Schiffe; die leichte Artillerie dient lediglich noch zur Abwehr von Torpedobootsangriffen, sie allein ist ohne Panzerschutz. Die Torpedobewaffnung ist für die Panzerschiffe nur eine Gelegenheitswaffe, ebenso wie der Panzersporn (Ramme) zum Rammen des Gegners nur in Ausnahmefällen als Waffe zu verwenden ist, weil die Gefahr zu groß ist, daß beim Zusammenstoß mit dem Gegner das eigne Schiff ebenfalls schwer verletzt wird. Der Panzerschutz besteht neuerdings fast bei allen Schlachtschiffen aus einem vollen Panzergürtel, der bei einzelnen Schiffen beträchtlich tief unter die Wasserlinie reicht, besonders der Bugpanzer, der bis unter den Sporn geführt wird, während der Heckpanzer meist schmäler und auch schwächer ist. Der Seitenpanzer über der Wasserlinie geht in der mittlern Hälfte des Schiffes oberhalb des Panzergürtels in den Kasemattpanzer über, der auf den englischen Schiffen (King Edward VII, Tafel II, Fig. 4, und Tafel III) und den amerikanischen (Kansas, Tafel II, Fig. 9) schon fast zwei Drittel der ganzen Schiffswände bedeckt. Das Panzerdeck liegt jetzt mehr als früher als gewölbte Glocke in der Mitte über, an den Rändern unter der Wasserlinie, so daß die Gefahr des Eindringens von Geschossen in die Maschinen- und Kesselräume sehr gering ist. Da der Gefechtswert der Linienschiffe (der modernen, in Linien kämpfenden Panzerschiffe) mit der Zunahme der Schiffsgröße sehr stark wächst, hat sich bei vielen Marinen die Vorliebe für sehr große Schiffe, bis zu 19,250 Ton. bei den Japanern, gesteigert; nur die Bedingungen der Manövrierfähigkeit und Verwendbarkeit in Gewässern mit beschränkten Tiefenverhältnissen setzen weiterer Vergrößerung gewisse Grenzen. Auch die Schnelligkeit ist bedeutend gewachsen, hält sich aber mit Ausnahme der italienischen Neubauten (mit 22 Seemeilen) zwischen 18 und 19 Seemeilen, weil das Maschinengewicht und der erforderliche Kohlenvorrat sonst die Gefechtseigenschaften der Schiffe stark schädigen würden. Bei den heutigen Anforderungen an die Bewaffnung, den Panzerschutz, die Geschwindigkeit und die Größe der Dampfstrecke (Aktionsradius) der Panzerschiffe ist die Vergrößerung der Schiffskörper insofern wirtschaftlich, als die Betriebsunkosten (Zahl der Mannschaft, Kohlenverbrauch, Ausbesserungsarbeiten etc.) für ein großes Schiff ganz bedeutend niedriger sind als für zwei kleine Panzerschiffe, die zusammen gleichen Gefechtswert wie das große haben (wobei jedes der beiden beträchtlich mehr als halb so groß wie das große sein müßte). Im allgemeinen gilt zurzeit im Linienschiffbau der Grundsatz, bei den Panzerschlachtschiffen die als erforderlich betrachtete Stärke der Bewaffnung in erster Reihe die Schiffsgröße bestimmen zu lassen; ihr nachgeordnet werden Stärke und Ausdehnung des Panzerschutzes, Stärke der Maschinen (Geschwindigkeit) und schließlich Größe des Kohlenvorrats (Aktionsradius); indessen machen sich seit 1900 schon einzelne Bestrebungen geltend, auch beim Linienschiff die Geschwindigkeit gleichwertig mit der Gefechtskraft (Bewaffnung und Panzerschutz) zu stellen, wofür die italienischen Panzerschiffe der Vittorio Emanuele III-Klasse den Beweis liefern (s. die Übersicht der neuesten Linienschiffsarten auf Tafel II). Die Ansichten darüber, ob es richtig ist, beim P. die Geschwindigkeit und den Aktionsradius auf Kosten der Gefechtskraft zu bevorzugen, sind zurzeit noch nicht geklärt; meist hält man noch an dem Grund satz fest, bei den Linienschiffen die Bewaffnung so stark wie möglich zu machen u. die andern Eigenschaften dem nachzuordnen.

Zu den beifolgenden Tafeln »Panzerschiffe«.

Deutsche Panzerschiffe zeigen die Tafeln I (Kaiser Wilhelm II.), II (Fig. 1 u. 2, Deutschland und Braunschweig) und Tafel IV (Zähringen); letztere Tafel erläutert die Raumverteilung, Geschützaufstellung, Maschinen- und Kesselanlagen, Boots- und Mastenausrüstung sowie die Anordnung des Panzerdecks und der Deppelbodenzellen und Querschotten zur Sicherung der Schwimmfähigkeit bei Verletzungen des Schiffskörpers. Nähere Angaben über alle genannten Panzerschiffe s. unter Art. »Deutschland« (Schiffsliste der deutschen Kriegsflotte) sowie in der Textbeilage zum Artikel »Marine«, bei S. 304 (»Übersicht der Kriegsschiffe der wichtigsten Seemächte«). Für die fremden Typen der Panzerschiffe auf Tafel II sind ausführliche Angaben über die Linienschiffe Lord Nelson (Fig. 3), King Edward VII. (Fig. 4) in der genannten Textbeilage zum Artikel »Marine«, I: Linienschiffe der Seemächte, A, England zu finden; für die Linienschiffe: Liberté (Fig. 5) ebenda unter B; Imperator Paul I. (Fig. 6) unter H; Erzherzog Karl (Fig. 7) unter G; Vittorio Emanuele (Fig. 8) unter E; Kansas (Fig. 9) und Idaho (Fig. 10) unter C; Mikasa (Fig. 11), Kashima (Fig. 12) und Schikischima (s. Tafel V) sämtlich ebenda unter F.

Von der Stapellaufszeit und Zahl der Linienschiffsbauten seit 1885, die bei den verschiedenen Seemächten von politischen und finanziellen Einwirkungen, zum Teil auch von der Volksstimmung oder von drohenden kriegerischen Verwickelungen abhängig und deshalb überall ohne Stetigkeit waren, gibt nachstehende Zusammenstellung ein Bild:

Tabelle

[376] Im ostasiatischen Kriege haben die Panzerschiffe die Entscheidung herbeigeführt, indem die kriegsgeübte japanische Flotte unter Admiral Togo 27. Mai 1905 bei der Insel Tsuschima die russische Flotte vernichtete. Hierbei haben die schwersten Geschütze auf große Entfernungen überraschende Erfolge erzielt; ein modernes russisches Linienschiff wurde in wenigen Stunden zum Sinken gebracht, drei andre so schwer beschädigt, daß sie später von Torpedobooten leicht zerstört werden konnten. Diese Erprobung der schwersten Schiffsartillerie auf große Entfernung wird insofern auf den zukünftigen Panzerschiffbau einwirken, als nun das Bestreben immer stärker wird, die Zahl der schweren Geschütze auf den Panzerschiffen zu vermehren. Tatsächlich baut man in England bereits ein P. Dreadnought von etwa 18,800 Ton. Größe, das zehn 30,5 cm-Geschütze, aber überhaupt keine Mittelartillerie mehr tragen und dabei 21 Seemeilen Geschwindigkeit bei 23,000 Pferdekräften der Maschinen leisten soll. Das neueste japanische P. soll sogar 19,250 T. groß werden; über seine Geschützbewaffnung sind genaue Angaben noch nicht bekannt, es ist kaum anzunehmen, daß es nur vier 30,5 cm- und zwölf 25,4 cm-Schnelladekanonen erhält; denn nur die schwersten Kaliber durchschlagen die Panzerung der großen Panzerschiffe auf etwa 3000 m Abstand bei etwa 60° Auftreffwinkel noch mit genügendem Kraftüberschuß, um im Schiffsinnern noch wirksame Zerstörungen ausüben zu können. Große Panzerschiffe mit vielen schweren Geschützen und großer Geschwindigkeit können also ihre schwächern und langsamern Gegner aus großer Entfernung niederkämpfen, ohne selbst in gefährliches Feuer zu kommen.

Zweifellos wird es der Schiffbautechnik gelingen, die den großen Schiffskörper jetzt noch bedrohenden Gefahren durch Seeminen und Torpedotreffer abzuschwächen oder ganz zu beseitigen, sei es durch innere Unterwasserpanzerung der Panzerschiffe, sei es durch Vervollkommnung der Raumeinteilung im doppelten oder dreifachen Schiffsboden. Es kommt dabei nur darauf an, zu verhüten, daß Hauptabteilungen des Schiffes voll Wasser laufen können, während die Verletzung mehrerer kleiner Räume (wasserdichter Zellen) die Schwimmfähigkeit des Schiffes nicht beeinträchtigt. Aus diesen Erwägungen ist ersichtlich, daß der Panzerschiffbau zukünftig voraussichtlich noch größern und gewichtigern Umwälzungen entgegengeht, als die waren, die er während seiner bisherigen, vorstehend geschilderten Entwickelung durchgemacht hat; aber das P. wird in noch höherm Maß als bisher die wichtigste Waffe des Seekriegs bleiben.

Über die Baukosten sei erwähnt, daß die englischen Panzerschiffe der King Edward VII-Klasse mit voller Ausrüstung je 32 Mill. Mk., die amerikanischen von 16,000 Ton. je 31 Mill. Mk. kosten; für die fertig angekauften Panzerschiffe Triumph und Swiftsure wurden zusammen nur 45,5 Mill. Mk. gezahlt. Die neuen deutschen Linienschiffe der Deutschlandklasse kosten mit voller Ausrüstung je 26 Mill. Mk., die französischen der Libertéklasse etwa 30 Mill. Mk.; die für 1906 geplanten großen neuen deutschen Linienschiffe sollen je 36 Mill. Mk. kosten. Vgl. Reed, Our iron-clad ships (Lond. 1869); Dislère, Die Panzerschiffe (deutsch, Wien 1874) und Panzerschiffe der neuesten Zeit (Pola 1877); Adlersparre, Nutidens sjökrigmateriel och Europas pansarflottor (Stockh. 1878); Tromp, Navires cuirassés de l'Angleterre, de la France et de l'Allemagne (Utrecht 1880) und Die gepanzerten Flotten I: England (Haag 1886); Wilson, Ironclads in action 1855 to 1895 (5. Aufl., Lond. 1897, 2 Bde.); Schwarz, Das Linienschiff einst und jetzt (Berl. 1903); Jane, Fighting ships 1905/6 (Lond. 1905); Attwood, Warships (2. Aufl., das. 1906); Duquet, La faillite du cuirassé (Par. 1906); weitere Literatur s. Artikel »Marine«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 372-377.
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Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.

444 Seiten, 19.80 Euro

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