1. Am Futter der Kuh sparen reichet nicht.
Macht nicht reich. Die Türken sagen: Gewinn und iss, aber spare nicht am Futter des Esels. (Cahier, 2596.)
2. Das futter abbrechen hilfft zur Zucht. – Lehmann, 130, 137.
3. Das Futter des Löwen ist unverdaulich für den Wolf. – Burckhardt, 405.
4. Das Futter entziehen ist gut fürs Gumpen. – Sutor, 962.
5. Das Futter ist dem Pferde nicht schwer.
6. Das Futter (Unterfutter) ist oft theuerer als das Kleid (Oberzeug).
Engl.: The lining is dearer than the covering.
7. Das Futter ist theuerer als das Pferd.
8. Das Futter sucht das Pferd nicht. – Lehmann, 534, 26.
Das Pferd muss das Futter suchen.
9. Du jam mi Faader, do skel jam Maalk ha üs Aather, an du jam mi Strä, do skel jam nian Maalk, sait hiü Küh. (Nordfries.) – Lappenkorb.
Gibst du mir Futter (Heu), so wirst du Milch haben (so dick) wie Buttermilch, und gibst du mir Stroh, so wirst du keine sehen, sagte die Kuh. Von verkehrter Sparsamkeit. Wie man säet, so erntet man. Auch liegt der Sinn des hochdeutschen Sprichworts darin: Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.
10. Für Futter sorg' zu rechter Zeit, bleibst sorgenfrei in Ewigkeit.
11. Futter – Butter.
12. Gut Futter dem Vieh und dabei Gott vergessen nie.
Holl.: Het voêr te geven aan het beest, en God te bidden in den geest. (Harrebomée, II, 394.)
13. Gut Futter und ein warmer Stall, sagte das alte Pferd, das sind meine Wünsche all'.
Holl.: Goed voêr en een warme stal is het al. (Harrebomée, II, 394.)
14. Hat man kein anderes Futter, so schmeckt auch Brot und Butter.
15. Ohne Futter bleibt das beste Pferd stehen.
[1309] 16. Wen das Futter sticht, der wird muthwillig.
17. Wenn das Futter gerathen ist, wird das Reitpferd nicht crepiren.
18. Wenn das Futter zu Ende geht, stirbt die Kuh.
Um zu sagen: Sorge nicht unmässig, es wird reichen, so lange du lebst.
19. Wenn Futter fehlt, so fasten auch die Esel.
20. Wenn wir futter vnd decke haben, so lasst vns benügen. – Agricola II, 489.
21. Wie das Futter abnimmt, so nimmt das Schwein (der Speck) zu.
Holl.: Mindert het meelvat, dan mindert het varken. (Harrebomée, II, 362.)
22. Zu viel Futter macht aus Schwarzröcken Rothröcke.
*23. Das Futter sticht ihn.
*24. Das ist Futter für die Hölle.
Jüd.-deutsch:... fürs Gehnem (ge hinnom). (Tendlau, 650.)
Von schlechten Menschen.
*25. Das ist Futter für die Kühe (Esel, Ochsen).
Frz.: Ce n'est que du foin, les bestes s'y amusent. (Leroux, I, 48.)
*26. Das ist kein Futter für seine Vögel.
Frz.: Ce n'est pas viande pour ses oiseaux. (Lendroy, 1106.)
*27. Er steht zu wohl im Futter. (Nürtingen.)
*28. Es ist ein gemischt Futter. – Franck, I, 10b; Körte, 1721a.
Ein Mensch ohne bestimmte Farbe, aus dem man alles machen kann.
*29. Futter vnd decke. – Mathesy, 85.
*30. He hält völ van kort Fuur (Futter). (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 395.
*31. I war ihm's Füederl höcha legen. – Zaupser, Idiot., Nachlese, 18.
Ich werde ihm das Futter höher legen. Ihn einzuschränken wissen. Von der Viehfütterung entlehnt.
*32. Man mus jhm das Futter höher legen. – Eyering, III, 200.
33. Baue viel Futter, füttere gut Vieh, dann fehlt es auch an Dünger nie.
34. Das Futter gar, die Geiss todt. (Rott-Thal.)
Wenn's gerade ausreicht, Null für Null aufgeht.
35. Mit dem Futter von gestern geht das Pferd, mit dem Futter von heute ist's nichts werth.
Verdaute Nahrung gibt erst Kraft.
*36. Einem das Futter höher legen. (S. ⇒ Brotkorb.) – Ayrer, V, 2856, 8.
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