1. De erste Külle doit an'n weisten. – Schambach. II, 42.
Die erste Kälte thut am wehesten, weil man noch nicht daran gewöhnt ist.
Holl.: De eerste en de laatste koude moet men mijden als de pest. (Harrebomée, I, 443b.)
2. Der Kälte wegen will der Faule nicht pflügen, so muss er in der Ernte betteln und nichts kriegen. – Spr. Sal. 20, 4; Schulze, 81; Zaupser, 118.
3. Die erste kälte thut vnsanft. – Petri, II, 127.
Die Araber behaupten zwar: Kälte im Frühjahr vermehrt die Rosen; allein ihre Kälte wird nicht sehr empfindlich sein. Die Sarden dagegen behaupten schon: Kälte im Frühjahr macht den Esel zittern. (Reinsberg VIII, 20.)
4. Die Kälte trifft jeden, wie er angezogen ist.
5. Gegen Kälte kann man sich leichter schützen als gegen Hitze.
Die Russen: Wider Kälte hilft ein haariger Pelz, wider Wärme selbst nicht die glatte Haut. (Altmann VI, 416.)
6. Ich kann Kälte und Hitze ertragen, sagte der Lakai, wenn ich nur hinter dem warmen Ofen sitzen kann.
7. Kalle kümmet mit Dreck un allen. (Waldeck.) – Curtze, 315, 30.
8. Kält' und Kohl vertragen sich wohl.
9. Kält' und Nachtfröst' schädlich sind, gut hingegen sein die Wind'. – Reinsberg VIII, 130.
10. Kälte vertreibt das Ungeziefer.
Eine kalte Küche z.B. die Schmarotzer.
Böhm.: Kde není chlad, tam ovad. (Čelakovsky, 187.)
11. Wat gôd is för de Küll, is ôk gôd för de Hitt. (Mecklenburg.)
Aus diesem Grunde schlafen die ärmern Leute Winter und Sommer unter demselben Deckbett, vielleicht auch, weil sie nicht zwei besitzen oder nicht Zeit haben, sich für verschiedene Jahreszeiten besonders einzurichten.
It.: Quel che ripara il freddo, ripara il caldo. (Bohn I, 523.)
12. Wenn Kälte in der ersten Adventwoche kam, so hält sie zehn volle Wochen an. (Brandenburg.) – Boebel, 65.
13. Wenn sich die Kält' im Winter lindet, alsbald man Schnee empfindet.
14. Wenn vor Kälte krachen die Steine, so kommen die Kürschner auf die Beine.
Frz.: Blanches gelées est de pluie messagière. (Leroux, I, 66.)
15. Wo die Kälte nichts will erhalten, da soll die Wärm jr statt verwalten. – Fischart, Ehez., in Kloster, X, 422.
Die Kälte tödtet, sie erzeugt nichts. Von der Kälte, sagt man auf Malta, und dem Winde kommen die Krankheiten, von der Sonne und dem Regen werden die Früchte. (Reinsberg VIII, 51.)
*16. Eene finnige Külde. – Eichwald, 1142.
*17. In solcher Kälte jagt man keinen Hund hinaus.
[1119] *18. Jeder fühlt die Kälte, nach dem er Kleider anhat.
Frz.: Chacun sent le froid selon qu'il est vêtu. (Kritzinger, 335.)
19. Die Kälte macht geschwinde (flinke) Leute.
20. Grosse Kälte des Januars, das schlechte Wetter des Februars, der Märzwind, die sanften Aprilregen, der Maithau, das gute Erntewetter des Junius, das gute Abdreschen des Julius, die drei Wasser des Augusts mit guter Witterung, sind mehr werth als Salomons Thron.
Mit diesem Sprichworte schildern die Italiener ein gutes Jahr.
21. Kälte in der Adventwoch dauert viele andere noch. – Oesterr. Volkskalender, 1869.
22. Wer in der Kälte will sitzen, wird eher erfrieren als schwitzen.
Dän.: I frost og kuld kjende kjerling sin søn at spende spore paa been. (Prov. dan., 263.)
Brockhaus-1911: Kalte-Nadel-Arbeit · Kalte Pisse · Kalte Eich
DamenConvLex-1834: Kalte Schale · Kalte Küche · Kälte
Meyers-1905: Kalte Nadelarbeiten · Kalte Herberge · Nadelarbeit, kalte · Kalte Pisse · Kalte Füße · Kälte · Abreibungen, kalte · Kalte Farben · Kalte Eiche
Pierer-1857: Kalte Schale · Kalte Pisse · Kalte Zone · Kalte Zeichen · Kälte · Kalte · Kalte Fährte · Kalte Eiche
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