Artikel in der Wikipedia: Celle
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[319⇒] Celle, Stadtkreis im preuß. Reg.-Bez. Lüneburg, am Einfluß der Fuse in die Aller, (1900) 19.883 E., Garnison, Oberlandes-, Amtsgericht, Gymnasium, Realgymnasium, Landgestüt, Residenzschloß der ehemal. Herzöge von C., Zuchthaus. – Vgl. Dehning (1891). [⇐319]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 319.
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[832⇒] Celle (veraltet Zelle), Stadt (Stadtkreis) im preuß. Regbez. Lüneburg, am Einfluß der Fuse und Lachte in die schiffbare Aller und an der Staatsbahnlinie Lehrte-Harburg, 38 m ü. M., hat ein Schloß (von 1485), in dem die Königin Karoline Mathilde von Dänemark nach ihrer Verbannung von 1772–75 lebte, 5 evangelische und 1 kath. Kirche, unter jenen die Stadtkirche mit der Gruft der celleschen Herzöge, eine Synagoge, ein Oberlandesgerichtsgebäude (mit Bibliothek von 60,000 Bänden und wertvollen Handschriften des »Sachsenspiegels«) und ein Landschaftshaus. Die Zahl der Einwohner beläuft sich (1900) mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 77 und eine Abteilung Feldartillerie Nr. 46) auf 19,883 Seelen, darunter 1463 Katholiken und 93 Juden. Die Industrie liefert Wollengarn, Zigarren, Schirme, Isolier mörtel, physikalische Instrumente, Cakes, Korbmöbel, Leder, Portefeuillewaren, Filter, Maschinen etc.; ferner gibt es Wachsbleichen, Handelsgärtnereien, Dampfsägemühlen und Ziegelbrennerei. Der Handel ist lebhaft in Holz, Wolle, Honig, Wachs und Preißelbeeren. C. hat ein Gymnasium, eine Realschule, Waisenhaus, Museum, Landgestüt, Hebammenlehranstalt und eine Strafanstalt und ist Sitz eines Oberlandesgerichts, eines Amtsgerichts, eines Hauptsteueramts, des Landratsamts für den Landkreis C., einer Reichsbanknebenstelle und eines Ritterschaftlichen Kreditvereins. In der Nähe die Dörfer Lachendorf an der Lachte, mit großer Papierfabrik, und Wietze an der Wietze, mit Erdölquellen. C. ist Geburtsort des Dichters Ernst Schulze (1789) und des Landwirts Thaer (1752). Zum Oberlandesgerichtsbezirk C. gehören die neun Landgerichte zu Aurich, Detmold, Göttingen, [⇐832] [833⇒] Hannover. Hildesheim, Lüneburg, Osnabrück, Stade und Verden. – Die jetzige Stadt C. (ursprünglich Neu-C.) wurde 1292 von Herzog Otto dem Strengen 1 km von dem jetzt nur noch ein Dorf bildenden Altencelle angelegt und erhielt 1294 braunschweigisches Stadtrecht. Seit dem 14. Jahrh. bis 1705 war C. Residenz der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg Cellescher Linie. 1757 ward es von den Franzosen unter Richelieu besetzt und die Vorstädte niedergebrannt. Die besonders im 16. Jahrh. angelegten Befestigungen wurden nach dem Siebenjährigen Kriege beseitigt. Im Hausvertrag von C. (3. Dez. 1610) wurde die Unteilbarkeit des Fürstentums Lüneburg festgesetzt. Der Friede von C., 5. Febr. 1679, erklärte den Beitritt Schwedens zum Frieden von Nimwegen; es erhielt gegen Abtretung des Amtes Thedinghausen und der Vogtei Dörverden das Herzogtum Bremen und das Fürstentum Verden zurück. Vgl. Dehning, Geschichte der Stadt C. (Celle 1891). [⇐833]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 832-833.
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[793⇒] Celle (Zelle), 1) Amt im hannöverischen Fürstenthum u. der Landdrostei Lüneburg an der Aller; nördlich von diesem Flusse hügelig, zum Theil mit Eichen u. Föhren bewachsen, südlich davon der durch Kanal entwässerte Wietzenbruch u. sandige Ebene, in deren Niederungen die Küchengewächse vorzüglich gedeihen; im NW. gibt es viele Teiche, in denen wilde Enten nisten, u. in dem ganzen Striche finden sich die Nachtigallen zahlreich ein; 10,900 Ew. in 20 Gemeinden. 2) Stadt darin, am Zusammenflusse der Aller u. Fuse (Fentze), von dem Magnusgraben umgeben, hat 3 Vorstädte, die Altenceller- (Blumlage), Westceller- u. Hehlen-Vorstadt, außerdem sind noch Theile der Stadt die Masch, der Kreis, Wohnort der Juden mit Synagoge, u. die Fritzenwiese; der Wall ist jetzt ein mit Linden bepflanzter Spaziergang; königliches Schloß, 1772–75 Aufenthaltsort der unglücklichen Königin Mathilde (s.d.) von Dänemark; in der Stadtkirche die Gruft der Lüneburgischen Herzöge; Oberappellationsgericht, Landesökonomiecollegium, Justizkanzlei, Oberforstamt, Ritterschaftliches Creditinstitut, Landwirthschaftliche Gesellschaft, Brandassecurationsanstalt für Lüneburg, Gymnasium, Landesgestüt, Entbindungslehranstalt, Arbeits- u. Zuchthaus, Waisenhaus, 2 Hospice, Armenkrankenhaus, mehrere Bibliotheken, Wachsbleichen, Wollgarnspinnerei, Speditionshandel u. Schifffahrt nach Bremen auf der Aller, die von hier an schiffbar ist u. hier einen Hafen hat; durch Eisenbahn mit den Städten an der Ostsee verbunden u. südwärts mit Braunschweig, Hildesheim etc. über Hannover, 12,100 Ew. – C. war früher Dorf u. hieß, als 1230 das bald zur Stadt anwachsende Alten-C. gebaut wurde, im Gegensatz von diesem, Neu-C.; 1292 erhielt es vom Herzog Otto Stadtrecht u. die Privilegien von Lüneburg. C. war seit dem 14. Jahrhundert Residenz der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, u. Herzog Heinrich baute 1485 daselbst ein nach damaliger Art stark befestigtes Schloß. Von 1580 an, wo die zweite Linie des Hauses Braunschweig ihren Sitz in C. nahm, wurde C. wieder Residenz, die erst 1705 nach Hannover verlegt wurde. Vgl. Historisch-topographische Beschreibung der Stadt C., Celle 1826. 3) Nebenfluß der Somme 1). [⇐793]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 793.
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Verweise:

Zelle, Stadt in Hannover, s. Celle.

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[42⇒] Celle, Stadt in Hannover, am Einfluß der Fuse in die Aller und an der Eisenbahn von Hannover nach Harburg, mit 12000 E.; Sitz des hannöv. Oberappellationsgerichts, hat lebhafte Speditionshandlung und Fabriken von Stearin, Tabak, Cichorie, Seife etc. [⇐42]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 42.
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[249⇒] Celle, Zelle, eine Stadt mit einem Schlosse im Herzogthum Lüneburg, an der Aller. Es ist hier das Ober-Appellationsgericht für sämmtliche Churbraunschweigl. Lande, wie auch ein Hofgericht. [⇐249]

Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 249.
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