1. All to mînen Besten, säd' de Jung, dôr slögen se em den Stock up'n Puckel entzwei. – Hoefer, 548.
2. Am Besten hat man den besten Kauf. – Bücking, 298; Henisch, 328; Körte, 555.
It.: Il migliore è meno caro. (Bohn I, 120.)
3. Am Besten ist's gewesen.
4. Aus dem besten kompt (wird) allzeit das ärgeste. – Henisch, 328; Eiselein, 71.
Lat.: Haud alius alii, quam sibi est amicior. – Tibi imprimis consule.
5. Das allgemeine Beste steht obenan (geht vor).
Lat.: Salus civium suprema, lex esto. (Philippi, II, 165.)
6. Das Best erst. – Henisch, 326.
7. Das best gehört inn pfaffen. – Franck, II, 166b; Simrock, 978; Körte, 553.
8. Das Beste am Karpfen ist der Kopf.
9. Das Beste bringt Verdruss, wenn man's zu lange treiben muss. – Seybold, 351.
10. Das Beste dient einem.
Aber nicht immer ist das Seltenste, Theuerste und Wohlschmeckendste auch das Beste, d.h. hier das Gesündeste, oder, wie das Sprichwort sagt, das Dienlichste. Hausmannskost ist besser als Leckerbissen.
11. Das Beste holt der Teufel zuerst.
Engl.: Naught is never in danger. (Bohn II, 457.)
Lat.: Si qua placent, abeunt; inimica tenacius haerent. (Philippi, II, 189; Binder, I, 1654.)
12. Das Beste ist, dass niemand weiss, wer sein Schwager ist. – Simrock, 9328.
13. Das Beste ist, was man in der Hand hat. – Simrock, 973.
Holl.: 'T beste is, dat men in de hand heeft.
14. Das Beste kauft man am theuersten. – Henisch, 326.
[337] 15. Das Beste kauft man am wohlfeilsten. – Henisch, 326; Simrock, 972; Körte, 554.
16. Das Beste kommt nach. – Eiselein, 71.
17. Das Beste kommt selten nach. – Körte, 551; Lehmann, II, 57, 10; Henisch, 325; Egenolff, 342b; Gaal, 193; Seybold, 418.
Engl.: Seldom comes a better. (Cahier, 4392.)
Lat.: Absumpta suilla, bubulam ne expecta. (Gaal, 193.) – Posteriora solent esse deteriora. (Seybold, 450.)
19. Das Beste schwebt allzeit oben. – Henisch, 326.
20. Das Beste soll man auswärts wenden.
21. Das Beste soll man billig wählen, das Böse kommt von selber wol.
22. Das Beste spart man auf die Letzte. – Simrock, 975; Eiselein, 71.
Lat.: Arcesse ad extremum scientiam.
23. Das Beste wird gedacht, das Böseste (Schlechteste) geredt. – Körte, 552; Simrock, 977.
24. Das ist das best, das man in der Hand hat. – Henisch, 326.
25. Dat Best kümmt na, säd Schönfeld, dôn wüsst' he äwers nix mîer. – Hoefer, 952.
26. Dat Beste erst, dat Slimmste kummt alltît noch fro1 genug. (Rastede.) – Firmenich, 29, 122.
1) Früh.
It.: Si deve sempre desiderare l'ottimo, ed aspettar il pessimo.
27. Ein jeder mag sein bestes thon, damit es wol im Hauss mag stohn. – Lehmann, II, 148, 41.
28. Es ist ein jeder jhm das best selbs schuldig. – Henisch, 325.
Lat.: Tunica pallio propior. (Plautus.) (Philippi, II, 225.)
29. Es muss sich einer selbst mit dem besten trösten. – Henisch, 328.
30. 'Et Beste häld1 de Duiwel immer te äirst, sach de Junge, gistern uesen S'gimmel, vandâge2 min Mäuer3. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 255, 30.
1) Holt.
2) Heute.
3) Mutter.
31. Ich will mein Bestes thun, wie einer der allein pfeift. – Körte, 555.
32. Man mot dat Beste hapen, dat Schlechte kummt von sülvst. – Goldschmidt, 160; für Waldeck: Curtze, 344, 377.
33. Man muss das Beste hoffen, Böses (das Schlimme) kommt (von selbst) doch wol. – Pistor., IX, 14; Struve, 31; Simrock, 4873; Gaal, 194.
Lat.: Optima sperentur, metuantur pessima; sed quae sors tulerit, forti pectore quisque ferat.
34. Man muss das Beste hoffen und das Böse gewarten. – Simrock, 4872.
35. Sum, es, est, war von je das Best; sum, sus, sut, noch nie war gut. – Luther.
36. 'T Best' in't Midden, säd(de) de Düwel, dô lêp (oder: günk) he tüsken1 twê Pâpen2. (Ostfries.) – Hagen, 101, 1; Schütze; Hoefer, 1051.
1) Zwischen.
2) Pfaffen.
37. Vergiss das Beste nicht. – Simrock, 974; Eiselein, 71.
Formel bei der Findung eines Schatzes; jetzt gebraucht, um jemand, der weggeht, daran zu erinnern, das Geld nicht zu vergessen.
38. Vom besten, sagte Hans Gürgel, als man ihn fragte, was für Wein er trinke (wünsche).
39. Von Besten, wu de Borgemäster de Hosen von tregt. (Harz.) – Lohrengel, II, 486.
40. Wer das Beste räth zu allen Sachen, der wird sich Gunst und Freunde machen.
41. Wer das Beste zur Sache redet, von dem redet man wieder das Beste. – Henisch, 326.
42. Wer sein bestes soll finden, der muss sein bestes verlieren. – Henisch, 329.
43. Wer sien eigen Beste nicht weit, den will de Häre in Lanne nicht weten. (Oberharz.) – Lohrengel, I, 859.
44. Wo nicht viel zum Besten ist, da bleibt auch nicht viel übrig. – Simrock, 10610.
Lat.: Curtae semper abest nescio quid rei.
*45. Einen zum Besten haben.
zu2.
Die Polen sagen, wenn sie Jemand necken oder ihn zum besten haben wollen: Bzdurum Badurum. Badura war ein Bauer, den man als Thron-Candidaten vorschlug, da man einen andern nicht haben wollte. Natürlich wurde auch Badura nicht König.
zu5.
Dän.: Det gemeene beste er högeste lov. (Prov. dan., 66.)
zu16.
In Luxemburg: Dat bescht kemt hannenno. (Dicks, I, 6.)
zu18.
Holl.: Het beste komt op het laatst. (Harrebomée, I, 250.)
zu19.
Die Osmanen sagen: Das Beste liegt in der Mitte. (Schlechta, 427.)
zu21.
»Was du itzt hast, hald stets für gut, und streb nach dem, das besser thut. Das best man billig wehlen soll, das bös kömpt von ihm selber wol, sagten die Weisen in Gemein.« (Froschmäuseler, G. III.)
zu23.
... Daher man auch (leyder auss langer Erfahrung) spricht: Das beste wird gedacht, das böse geredt. (Gottfried, 2a.)
Dän.: Man skal baabes til dat beste, det onde kommer af sig selv. (Prov. dan., 264.)
zu34.
Dän.: Man skal altid baabes til det beste, og vente det onde. (Prov. dan., 264.)
46. Am besten ist die beste Arbeit und der nützlichste Kauff. – Herberger, II, 229.
47. Am meisten gilt das beste. – Petri, II, 13.
48. Das best bei das Hertz. – Petri, II, 58.
49. Das best wird geredt, das bösest wird gedacht. – Lehmann, 334, 23.
Dän.: Man taler det beste og giör det vaerste. (Prov. dan., 66.)
50. Das Besste gehört ins Kloster. – Klosterspiegel, 7, 29.
51. Das Besste ist bei allen Sachen, viel thun und wenig Worte machen.
It.: Il bel del giuoco è far fatti e parlar poco. (Giani, 629.)
52. Das Besste ist: Ich weiss nichts, ich sah nichts. – Neue Illustrirte Zeitung, V, 25.
Empfiehlt, sich vor Händeln, Streitsachen, Geklätsch fern zu halten.
53. Man muss alles zum besten kehren. – Lehmann, 504, 19.
54. Man muss alles zum bessten kehren, sagte jener Müller.
55. Man muss das Beste für die Leut kehren. – Petri, II, 459.
56. Man muss sein Besstes thun, wie der Hase sagte, als die Hunde hinter ihm her waren.
57. Man soll allweg das best zu eim ding reden, es geht doch wie es kan. – Lehmann, 645, 43.
58. Man soll allzeit das Beste hoffen.
Lat.: Debet pendere meliori spes tua de re. (Reuterdahl, 200.)
Schwed.: Man skal hopas ae thoeth baesta. (Reuterdahl, 200.)
59. Man wird das Besste thun müssen, sagte der Stock, als er einem Rowdy1 auf den Rücken fiel.
1) In Nordamerika Strolche, welche die Strassen in grossen Städten unsicher machen.
60. Me mot das Beste, nit éist (zuerst) vör de Dör setten. (Sauerland.)
61. Jeder ist sich selbst das Beste schuldig, sagte der Jesuit. – Opel, 390.
62. Jeder nimmt sich das beste, sagte der Bauer und ass seinem Kinde den Brei weg.
Holl.: Elk zijn best, zei de man, en hij at de pap van sijn kind op. (Harrebomée, II, 171a.)
63. Vom Bessten ist der beste Kauf.
Holl.: Duor koop, best koop. (Harrebomée, I, 434b.)
*64. Das Beste ist grade gut für ihn.
Er verdient alle Ehre.
Lat.: Ambrosia alendus. (Philippi, I, 25.)
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