Amerika

Amerika

[66] Amerĭka, nächst Europa der bekannteste und hinsichtlich seiner politischen Verhältnisse und seiner Cultur interessanteste Welttheil, wird im W. vom stillen Ocean, im O. von dem atlant. und dem Eismeere, im S. von der Magelhaensstraße und im N. wahrscheinlich von dem Eismeere begrenzt. Außer diesem Festlande gehören zu A. mehre größere und kleinere Inseln an den Küsten; die Insel Neufoundland, die Bermudas-, und die Bahamainseln, die großen und kleinen Antillen, die Falklandsinseln, das Feuerland, Neu- oder Südgeorgien, das Sandwichland und Neu-Süd-Shetland, sämmtlich im atlant. Meere; ferner König Georg, Prinz Wales, Königin Charlotte, Quadra und Vancouver, die Gallopagosinseln, San Felix und Ambrosio, Juan Fernandez und Chiloe im stillen Ocean; die Melvilleinsel und Disco im nördl. Eismeere und die Inseln Peter I. und Alexander I. im südl. Eismeere. Auch wollen Einige Island dazu rechnen. Der Flächeninhalt A.'s, die Inseln inbegriffen, wird zu 750,000 ! M. angenommen und theilt sich in zwei ungeheure Ländermassen. in Nord- und Südamerika, die durch Mittelamerika, die Landenge von Panama und Guatemala verbunden sind und die große Inselkette im mexikan. Meerbusen, Westindien oder die Antillen, in sich schließen. Die Großartigkeit der Natur ist in dieser sogenannten neuen Welt, wie man A. und Australien nennt. vorzüglich in dem Gebirgs-und Flußsystem ausgeprägt.

Die Hauptgebirge ziehen sich von S. nach N.; das bedeutendste unter ihnen sind die Cordilleras de los Andes, d.h. die Kette der Kupferberge, mit zahlreichen Vulkanen und reich an Metallen und Edelsteinen. Sie beginnen mit der Insel Diego Ramirez, setzen auf das Feuerland und von da auf das Festland von Südamerika über und ziehen immer nahe der Küste des stillen Oceans, im Durchschnitt nur 15 Meilen breit, durch Patagonien, wo sie eine Höhe von 11,000 F. erreichen, durch Chili, wo der 20,000 F. hohe Descabezado den höchsten Punkt bildet, durch Bolivia und Peru, wo A.'s höchster Berg, der Nevado von Sorata, 23,600 F. hoch, sich erhebt, und durch den Freistaat Ecuador, wo sich der Chimborasso, ein ausgebrannter, 20,000 F. hoher Vulkan, befindet. Überhaupt ist die Andenkette in Südamerika sehr reich an Vulkanen; in Chile allein sind deren 23, die jedoch nur noch zum Theil thätig sind; in Peru erreicht der Vulkan Arequipa eine Höhe von 16,600 F., und die höchsten Vulkane in Colombia sind der Kotopaxi, Antisana und Pichincha. Bei den Quellen des Magdalenenstromes und des Cauca verzweigen sich die Anden; der westl. Zweig läuft zwischen dem stillen Ocean und dem Cauca nach der Landenge von Panama; der andere Zweig bildet die Wasserscheide zwischen dem Cauca und Magdalenenflusse, und der östlichste Zweig, der bis Pamplona und von da weiter, dann vom Marakaibosee dem Meere zuläuft, bildet die Wasserscheide zwischen dem Magdalenen und[66] Orinokostrome und wird durch die längs dem caraibischen Meere bis zum Meerbusen von Paria laufenden, 120 M. langen Küstenkordilleren von Caracas fortgesetzt. Die Fortsetzung der Anden von Panama ist nur 600 F. hoch und 6–12 Meilen breit; aber sie heben sich in Guatemala wieder, ziehen nach Mexico und bilden eine 6000–8000 F. hohe Ebene, auf welcher sie, in der Nähe der Stadt Mexico, ihre höchsten Gipfel bis auf 17,000 F. erheben. Bei Guanaxuato theilt sich das Gebirge wieder in mehre Zweige; der östl. endet unter dem Namen Ozarkgebirge am Zusammenflusse des Missisippi und Missouri; ein zweiter läuft nach Neumexico zum Felsengebirge am obern Norteflusse, dessen Gebiet er westl. von dem des Gila und Colorado, und östl. von dem des Missisippi trennt. Auf diesem Felsengebirge entspringen der Arkansas, Norte, Missouri, Columbia, Bourbon und Athabeska, dessen Gewässer durch den Makenziefluß ins Eismeer fließt; so bildet es auch die Scheide zwischen dem stillen Ocean, dem Meerbusen von Mexico, der Hudsonbai und dem Eismeere und scheint sich in der Richtung des linken Ufers des Makenzie bis ans Eismeer zu erstrecken. Der dritte Gebirgszug, die nordamerik. Meeranden, läuft von Mexico aus nordwestl. längs der Westküste Nordamerikas, wendet sich dann auf der Halbinsel Alaschka nach W. und steht durch die Aleuten mit dem Gebirge von Kamtschatka in Asien in Verbindung. Zu demselben gehören das westl. mexic. Gebirge bis zum Gila, die Berge von Alt- und Neucalifornien, der 15,000 F. hohe Schönwetterberg und der 17,000 F. hohe vulkanische Eliasberg. Die Länge des ganzen Andenzugs beträgt 1725 Meilen. Außer den Anden erhebt sich in Südamerika das brasilian. Gebirge, welches jedoch keine bedeutende Höhe erreicht, und das Orinocogebirge, schneckenartig vom Orinoco umflossen. In Nordamerika verbreitet sich das Alleghannygebirge oder die Apalachen, welches im O. des Missisippi beginnt und nordöstl. sich zieht, meist als Wasserscheide zwischen dem Missisippi und den Flüssen, die ins atlant. Meer münden.

Die Hauptströme Südamerika's sind der Laplata; der Maranon oder Amazonenstrom, der größte Fluß der Welt; der Orinoco und der Magdalenenstrom, welche insgesammt ihre Wasser dem atlant. Meere zuführen; in Nordamerika der Norte, der ebenfalls ins atlant. Meer, und der Missisippi mit dem Missouri, welcher in den mexican. Meerbusen mündet; ferner der Arkansas, der Illinois und Ohio; der Jamesfluß, Potowmak, Susquehannah, Delaware, Hudsonfluß und Konnecticut, die auf dem Alleghannygebirge entspringen und das Gebiet der nordamerik. Freistaaten bewässern; der Lorenzstrom, welcher das Gewässer mehrer Seen, die zusammen eine Fläche von beinahe 4300 ! M. einnehmen, dem Meere zuführt; der Nelsonfluß, welcher durch den 1200 ! M. großen Winnipegsee fließt und der Churchillfluß, die in die Hudsonbai münden. Ins Eismeer ergießen sich der Kupferminen- und der 430 Meilen lange Makenziefluß, der aus dem Sklavensee kommt; dem stillen Ocean fließt der Columbia und der Colorado, welcher den Gila aufnimmt, zu. Unter den Seen in Südamerika zeichnet sich vorzüglich der 250 ! M. große, 12,100 F. hoch gelegene Titicacasee in Peru aus, und der gegen 450 ! M. große Marakaibosee, der mit dem Meerbusen von Venezuela in Verbindung steht. Außer diesen entstehen in Südamerika noch manche Seen durch Überschwemmung der Flüsse, so der Parimesee und der Xarayessee. In Mittelamerika liegt im Gebirge der Nicaraguasee, dessen Abfluß der St.-Johannfluß bildet. Auch Nordamerika ist reich an Seen, von denen die bedeutendsten schon mit den Flüssen genannt worden sind. Höchst merkwürdig sind die ungeheuren Ebenen A.'s: die Pampas von Buenos Ayres, welche sich bis nach Patagonien erstrecken; die Ebenen des Amazonenstroms, wo auf 400–500 Meilen kein Kieselstein sich findet und wo der Amazonenwald am linken Ufer des Süd-Orinoco 285 Meilen weit reicht; die Ebenen des Orinoco, Llanos genannt, wo während der trockenen Jahreszeit die Dürre in einem solchen Grade zunimmt, daß die ganze Pflanzenwelt erstirbt und die Thiere sich lechzend vor Durst in die Moortiefen der ausgetrockneten Seen und Flüsse flüchten, wo dann nach eingetretener Regenzeit diese Strecken in Seen verwandelt werden, und später die üppigste Pflanzenwelt wieder emportreibt; die Ebenen Nordamerika's zwischen den Felsengebirgen und den Alleghannys, von den Ausflüssen des Makenzie- und Lorenzstromes bis zur Mündung des Missisippi, wo sie Savannen heißen und zum Theil mit sogenanntem Büffelgras bewachsen sind, und vom Eismeere bis zum Meerbusen von Mexico, die im N. meistens mit Schnee und Eis bedeckt, südl. aber von hohen Palmen beschattet werden; sie sind ungefähr 150,000 ! M. groß; die südamerik. Ebenen nehmen dagegen 256,000 ! M. ein.

Das Klima A.'s ist im äußersten S. und N. das der Polargegenden, nämlich ewiger Winter, in der Mitte herrscht die Wärme Ostindiens und nur in einigen sandigen Ebenen und eingeschlossenen Thälern die Glut der afrik. Wüste; im Ganzen aber ist die Temperatur der Luft in A. niedriger als in den Ländern der alten Welt unter gleichen Breitengraden. Erdbeben sind besonders in Südamerika häufig und sehr heftig. A. hat viele eigenthümliche Erzeugnisse der Natur; dagegen fehlen ihm aber wieder sehr viele, welche sich in andern Erdtheilen finden. Vorzüglich reich ist es an edeln Metallen, und war Jahrhunderte hindurch die Goldgrube der Europäer; das 1736 zuerst in Südamerika entdeckte Platina wird jetzt auch im Ural gefunden. Unter den Edelsteinen scheint der echte Smaragd A. eigenthümlich. Unter den Gewächsen sind Kartoffeln, Arakatscha, Taback, Vanille, Kakao, Ruku, Zuckerahorn, Mahagoni, Sassafras, Fernambuk, Quassia, Chinarinde und außerdem noch viele Arznei- und andere Pflanzen amerikan. Ursprungs; A. eigenthümliche Thierarten sind: der Bison, der Bisamstier, das Llama, die beiden Tigerarten Jaguar und Kaguar, der Guanaco, der Tapir, das Faulthier, der Ameisenbär, das Armadill, das Meerschwein, verschiedene Arten Affen, das Stinkthier, der Bär mit weißer Stirn, Eichhörnchen, die in der Erde leben, der Kondor, der größte, und der Kolibri, der kleinste der Vögel, der Zitteraal, der Alligator, die Klapperschlange, die Cochenille und noch viele andere. Mit andern Erdtheilen hat A. gemein das Elen, Rennthier, den Bären, Wolf, Fuchs, Biber, Hund, Hafen, Papagei, Seehund, die Biene, Schildkröte, Riesenschlange u.s.w.; dagegen fehlen ihm unter Andern der Elefant, das Rhinozeros, der Löwe, Tiger, die Hyäne und die Antelopen; auch Esel, Pferde, Rinder, Ziegen und Schweine sind erst durch die Europäer eingeführt worden, jetzt aber allgemein verbreitet, ja sogar in vielen Gegenden [67] jetzt wild. A. ist reich an Palmen, Cedern, Eichen, Buchen, Maulbeerbäumen, an Bataten, Yams, Mais, Indigo, Pisang, Wein und Südfrüchten; mehre der angeführten Erzeugnisse sind der Gegenstand eines sehr wichtigen auswärtigen Handels; Getreide aber, Zuckerrohr, Reis, Kaffee, Baumwolle, der Brotbaum und verschiedene Gemüse- und Obstarten wurden erst nach A. verpflanzt, wo sie jedoch zum Theil gut gediehen und Hauptausfuhrartikel bilden.

Die Eingeborenen A.'s gehören zu zwei verschiedenen Menschenracen; die Bewohner des äußersten Nordens, die Eskimos, sind mongolischen Stammes und wahrscheinlich aus Asien eingewandert; die eigentlichen Amerikaner, Indianer genannt, sind meistens lohfarb oder zimmetbraun; ihr Haar ist lang, schwarz und straff, der Bart dünn, das Gesicht breit, mit stark ausgeprägten Zügen, das Auge in die Länge gezogen und die Winkel nach den Schläfen gekehrt, die Backenknochen hervorragend, die Lippen breit; ihr Mund hat einen Ausdruck von Sanftheit, der mit dem tiefen und ernsten Blicke auffallend contrastirt, und ihr ganzer Körper ist stämmig. Nur die Feuerländer sind klein und schwach; die Patagonier dagegen groß und kraftvoll, sodaß sie früher als Riesen beschrieben wurden. Die, namentlich in Nordamerika, sehr zusammengeschmolzenen Indianer zerfallen in zahlreiche Stämme, die durch eigenthümliche Sprache und Lebensweise geschieden sind; so soll es mehre hundert ganz voneinander verschiedene amerik. Sprachen geben, aber ungeachtet dieser bis auf die Wurzeln sich erstreckenden Verschiedenheit der amerik. Sprachen haben sie doch alle einen Grundzug, wie denn auch die Bilderschrift unter den Indianern eine allgemeine ist. Die Quichuasprache, die ausgebildetste in Südamerika, welche nicht nur von den Indianern, sondern auch von sehr vielen Peruanern span. Abkunft gesprochen wird, die Aymarasprache, die Maipuri-, galibische und die koraische Sprache sind die verbreitetsten. Die Indianer sind nur zum Theil zum Christenthume bekehrt und friedliche Ackerbauer geworden, wie z.B. in Mexico; andere führen noch ein unstätes Nomadenleben in den Urwäldern, in die sie von der mehr und mehr sich verbreitenden Cultur immer tiefer zurückgedrängt werden. Die Hauptbevölkerung A.'s bilden jetzt die Abkömmlinge der eingewanderten Europäer aller Nationen, und der Neger, welche aus Afrika als Sklaven hieher verkauft wurden. Durch die Vermischung dieser verschiedenen Völker und der einzelnen, von diesen wieder abstammenden Individuen haben sich eine Menge, durch besondere Namen bezeichnete Classen gebildet, die bald, je nachdem diese oder jene die mächtigste ist, auf die andern mit Stolz herabsieht; so heißt der in A. von europ. Ältern Geborene Kreole, der eines Europäers und einer Negerin Mulatte, der eines Europäers und einer Amerikanerin Mestize, der eines Negers und einer Amerikanerin Zambo u.s.w. Die ganze Bevölkerung wird auf 40–44 Mill. geschätzt, davon sind 16 Mill. Europäer und Kreolen, 18 Mill. Indianer und freie Farbige und etwa 8 Mill. Neger- und Mestizensklaven. In Südamerika haben sich als unabhängige Staaten das Kaiserreich Brasilien, die Freistaaten Bolivia, Chile, Colombia, welcher sich 1831 wieder in die Staaten Neugranada, Venezuela und Ecuador theilte, Peru, die Platastaaten, Uruguay und das despotisch regierte Paraguay, sämmtlich im Laufe dieses Jahrhunderts gebildet; Araukanien und Patagonien ist von freien Indianern bewohnt, die unter Häuptlingen, welche nach hergebrachten Gewohnheiten regieren, leben; Mittelamerika, Guatemala, bildet ebenfalls einen Freistaat; in Nordamerika besitzen die Vereinigten Staaten und die Republik Mexico das meiste Gebiet; die Besitzungen der Briten erstrecken sich über Canada, Neuschottland und Neubraunschweig, die Länder des Hudsons- und Bassinsbusens, über Labrador, Neusoundland, Bermudas, Jamaika, die Bahamas- und andere Inseln; dem Kaiser von Rußland gehört die Nordwestküste vom Eiscap bis zu den brit. Besitzungen; dem Könige von Dänemark Grönland, sowie die Insel St. Thomas und St. Croix; Frankreich besitzt Guiana und die Inseln Martinique und Guadeloupe; die Spanier, denen einst der größte Theil Südamerika's gehörte, sind nur noch im Besitze der Inseln Cuba und Portorico; die Holländer in dem Surinam's und der Inseln St.-Eustach und Curassao; die Insel Barthelemy gehört Schweden, und auf Haiti hat sich ein Freistaat unabhängiger Neger erhoben.

Bis zu Ende des 15. Jahrh. war A. den Europäern unbekannt, obgleich Normänner auf ihren Seezügen 986 schon nach Grönland kamen und 1002 Neusoundland und wahrscheinlich einen Theil des Festlandes von Nordamerika besuchten. Die Ehre der Entdeckung A.'s aber gebührt dem Genueser Christoph Columbus, der mit drei, vom Könige Ferdinand dem Katholischen in Spanien und seiner Gemahlin Isabella, ausgerüsteten Schiffen am 12. Oct. 1492 eine der Bahamainseln entdeckte. Nachdem er selbst 1498 die Mündung des Orinoco und das Festland von Südamerika betreten und in Besitz genommen, und der Florentiner Amerigo Vespucci, von dem der Welttheil seinen Namen erhalten hat, Westindien und das amerik. Festland untersucht hatte, folgte rasch durch Spanier, Portugiesen und Franzosen eine Entdeckung auf die andere. Magelhaens segelte 1520 zuerst um die südl. Spitze des festen Landes und Seefahrer aller Nationen machten seitdem bis in die neueste Zeit herab immer neue Entdeckungen, namentlich bei den wiederholten Versuchen, Nordamerika zu umschiffen. Auch das Innere A.'s, das lange, in Folge der span. Politik, für Europa in Dunkel gehüllt blieb, ist seit dem Anfange dieses Jahrhunderts durch viele, größtentheils sehr gebildete Reisende untersucht worden und nur wenige Gebiete sind bis jetzt gänzlich unerforscht geblieben. – Als die Europäer nach A. kamen, fanden sie nur drei ordentlich eingerichtete Staaten vor, den von Anahuak in Mexiko, den von Cusko in Peru und den von Cundinamarca in Columbia; alle drei wurden von den Spaniern vernichtet und die eigenthümliche Gesittung, deren Grad sich noch in zahlreichen Trümmern von Palästen, Tempeln, Kunststraßen und Denkmälern im Hochlande der Cordilleren zeigt, verdrängt. Die Eingeborenen wurden zu Sklaven gemacht und an ihnen, aus Habsucht und Bekehrungseifer, die verabscheuungswürdigsten Unmenschlichkeiten verübt. Es entstanden allmälig die ungeheuern span., portug. und engl. Colonialstaaten; beinahe ganz A. gehorchte den Europäern, deren Bildung und Gesittung, Religionen und bürgerliche Einrichtungen es annahm. Aber stets wurde es in strenger, drückender Abhängigkeit erhalten, bis es zuerst dem größten Theile der engl. Provinzen in Nordamerika, 1783, gelang, das Joch abzuwerfen und freie Selbständigkeit zuerringen; worauf auch die span. Colonien, 1810–25, im harten Kampfe ihre Unabhängigkeit erfochten und mehre Freistaaten bildeten, nachdem die Neger auf Haiti bereits zu Anfange [68] des 19. Jahrh. sich ihrer weißen Zwingherren entledigt hatten und Brasilien 1822 für unabhängig von Portugal erklärt worden war. Im ganzen Umfange der freien amerik. Staaten gibt es gegenwärtig keine andere Souverainetät, als die des Volkes, wodurch der Contrast, den A. schon ohnedies Europa gegenüber bildet, noch entschiedener hervorgetreten ist.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 66-69.
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