[897] Ästhetik (griech., eigentlich »Empfindungslehre«), die Wissenschaft von dem Wesen und den Bedingungen derjenigen Eindrücke der Wahrnehmung, die allein wegen ihres Gefühlswertes der menschlichen Seele anziehend erscheinen. Gegenstände ästhetischer Wahrnehmung finden sich sehr zahlreich in der Natur,[897] aber am vollkommensten werden sie durch die Kunst dargeboten. Ohne die sinnliche Wahrnehmung kann der ästhetische Gegenstand nie vollständig zur Geltung gelangen: ein nur im Gedächtnis reproduziertes Naturbild oder Kunstgemälde oder ein in Gedanken vergegenwärtigtes Tonstück geben nur ein Bruchstück des durch die Sinne vermittelten Eindrucks wieder; am ehesten kommt eine im Gedächtnis erneuerte Dichtung dem durch gesprochene Worte vermittelten Eindruck nahe, doch geht auch in diesem Falle viel von dem Werte der sinnlichen Wahrnehmung verloren. Ästhetische Wahrnehmungen werden nur durch den Gesichts- und den Gehörssinn vermittelt. Die ästhetische Auffassung unterscheidet sich einerseits von der intellektuellen und anderseits von der voluntativen: die intellektuelle Auffassung geht auf die Gewinnung bestimmter Erkenntnisse aus, vollzieht sich zumeist unter starker Beteiligung abstrakter Begriffe und läßt die Frage, welche Gefühlseindrücke solche Gedankenprozesse hervorrufen, ganz beiseite; die voluntative Auffassung setzt sich zum Zwecke, die Dinge unserm Willen zu unterwerfen und dienstbar zu machen: auch hierdurch werden die ästhetischen Gefühlswerte, die der Gegenstand auslösen kann, in den Hintergrund gedrängt. Die ästhetische Auffassung ist daher von der intellektuellen und voluntativen auf das strengste zu sondern. Gleichwohl kommen gewisse Gebietsüberschreitungen von beiden Seiten vor: abstrakte Gedanken können durch das Mittel der Allegorie in der bildenden Kunst, durch dieses und ohne dieses in der Dichtkunst ausgedrückt werden; hier verbindet sich also die intellektuelle Auffassung mit der ästhetischen. Anderseits vereinigt die tendenziöse Kunst das voluntative Element mit dem ästhetischen: sie bemüht sich, für oder gegen bestimmte Handlungen und Willensregungen die Seele des Aufnehmenden zu gewinnen. Beide Formen der Gebietsüberschreitung, die Heranziehung intellektueller und voluntativer Elemente in den Bezirk der ästhetischen Auffassung, gelten jedoch als nur zu duldende Abweichungen von der rein ästhetischen Form. Während die intellektuelle und voluntative Auffassung die Gegenstände in größern Zusammenhang einordnet, einem System dienstbar macht, die einzelne Erscheinung aber nicht als solche einer isolierenden auszeichnenden Betrachtung würdigt, wird umgekehrt der ästhetische Gegenstand in seiner Isoliertheit bloß um seines Gefühlswertes willen geschätzt. Der einzelne Gegenstand oder Vorgang wird mit Anteil vergegenwärtigt, weil er das Gemüt in Bewegung setzt. Zwei Faktoren der ästhetischen Wahrnehmung sind zu unterscheiden: der objektive Sinneseindruck einerseits und die subjektive Gefühlsreaktion, die sich an diesen Sinneseindruck in der Seele des Auffassenden anschließt, anderseits. Hierbei sind zwei Fälle möglich: erstens, daß das ästhetische Objekt derart beschaffen ist, daß es in der Seele jedes normalen Menschen eine Gefühlsbewegung von bestimmter Qualität hervorruft; zweitens der Fall, daß sich an den ästhetischen Gegenstand nicht ohne weiteres und für jeden bestimmte Gefühlsbewegungen anschließen, sondern daß sie vielmehr nur durch die eigenartige Auffassungsweise eines bestimmten Individuums zu dem Gegenstande hinzugefügt werden. Die ästhetischen Gefühle der ersten Art sind die objektiven ästhetischen Gefühle; hierher gehören: das Schöne im engern Sinne des Wortes, das Erhabene, das Tragische und das objektiv Komische; die ästhetischen Gefühle der zweiten Art sind die subjektiven ästhetischen Gefühle: zu ihnen gehört das Pathetische, Satirische, Elegische und der Humor. Außerdem kann eine Sinneswahrnehmung dadurch zu ästhetischer Bedeutung erhoben werden, daß der Auffassende durch Hinzufügung bestimmter Vorstellungselemente den Inhalt der ästhetischen Wahrnehmung steigert und bereichert (s. Ästhetische Apperzeptionsformen).
Nur unter bestimmten Bedingungen verknüpft sich mit einem von intellektuellen und voluntativen Nebengedanken losgelösten Inhalt der Wahrnehmung ein so bemerkenswertes Gefühl, daß der Gegenstand als ästhetisch bezeichnet werden darf. Die allgemeinste Bedingung läßt sich dahin zusammenfassen. daß der ästhetische Gegenstand für unser Seelenleben eine nach dieser oder jener Richtung gehende Bedeutung besitzen muß; von der Bedeutsamkeit des Lebensgehaltes hängt der ästhetische Eindruck in erster Linie ab. Wesentlich zur Steigerung des Gefühlseindrucks trägt es fernerhin bei, daß der Gegenstand für den Auffassenden neu ist; die Neuheit bildet die zweite Bedingung. Die Gefühlswirkung tritt ferner dann um so eher hervor, wenn sich in den Teilen des ästhetischen Gegenstandes ein Gegensatz der Gefühlsrichtungen offenbart: die Steigerung durch Kontraste bildet die dritte Bedingung. Tief eingreifen in unser Gefühlsleben kann ferner nur das, was unsrer Zeit und unsrer Nation gemäß ist: der zeitgemäße, nationale und volkstümliche Gehalt bildet die vierte Bedingung. Ferner dürfen die einzelnen zueinander gehörigen Seiten des ästhetischen Gebildes, insbes. Form und Inhalt, nicht im Mißverhältnis zueinander stehen: die fünfte Bedingung der ästhetischen Wirkung ist daher die der Harmonie der zueinander gehörigen Teile des ästhetischen Eindrucks. Weiterhin dürfen die Gefühlseindrücke, die das ästhetische Objekt erweckt, nicht über ein gewisses Maß hinausgehen, wenn anders die Seele nicht die Fähigkeit zu freiem Nacherleben der verschiedenen Gefühlsqualitäten verlieren soll; ein allzu heftiger Affekt lähmt unser Gemüt und beraubt es der innern Freiheit, die das Wesen des ästhetischen Verhaltens ausmacht: als sechste Grundbedingung ist daher die Abtönung des ästhetischen Lebensgehaltes, die Dämpfung und Idealisierung aller derjenigen Elemente, die, statt anregend, hemmend wirken, hinzustellen. Während die Einstreuung intellektueller Elemente das ästhetische Verhalten stört, wirkt anschauliche Lebensfülle anregend: als siebente Bedingung ist daher die des konkreten Lebensgehaltes geltend zu machen. Sollen die künstlerischen Neuschöpfungen des Lebens als idealisierte Spiegelbilder der Wirklichkeit erscheinen, so müssen sie nach Gesetzen gestaltet sein, die denjenigen der wirklichen Welt entsprechen: als achte Bedingung ästhetischer Wirkungen ist daher die der Lebenswahrheit zu nennen. Von ihr kann unter Umständen abgesehen werden, wenn uns der Schaffende ausdrücklich in eine Welt entrückt, in der die Naturgesetze nicht gelten. Will er jedoch Abbilder der Wirklichkeit geben, so muß er auch deren Gesetze anerkennen. Mag er Neuschöpfungen des wirklichen Lebens oder Phantasieschöpfungen geben, auf alle Fälle wird er sich von den fundamentalen sittlichen Anschauungen nicht emanzipieren dürfen. Wenn er auch in nebensächlichen Punkten fest gewurzelten sittlichen Anschauungen nicht zu genügen braucht, wenn es ihm auch frei steht, über wichtige Dinge einen Standpunkt einzunehmen, den die Zeitgenossen nicht teilen, so muß er doch irgendwie eine Regel des sittlichen Handelns kennen und geltend machen: in diesem Sinn ist als neunte Bedingung des ästhetischen Eindrucks die Anerkennung[898] einer so oder so gearteten moralischen Anschauung zu nennen. Endlich dürfen die einzelnen Teile eines komplexen ästhetischen Gebildes nicht ohne Zusammenhang sein, sondern sie müssen sich zu einem einheitlichen Ganzen gliedern: als zehnte und letzte Bedingung ist daher die der Einheit des ästhetischen Gebildes anzuführen. Wenn also unsre Wahrnehmungen, die unsrer Erkenntnis- und Willensregion entrückt sind, diesen zehn Bedingungen entsprechen oder annähernd entsprechen, so werden sie jenen lebendigen und leichten Abfluß der Gefühle ermöglichen, der das charakteristische Merkmal der ästhetischen Auffassung ausmacht. Das lebendige Spiel der Gefühle ist aber nur ein Anzeichen der zu höchster Leichtigkeit gesteigerten allgemeinen Seelentätigkeit. Der ästhetische Zustand ist derjenige höchster innerer Freiheit. In der ästhetischen Anschauung kommt weiterhin das Wesen der Welt zu reinster Darstellung: während der Forscher sich in abstrakten Gedankenoperationen von der Vergegenwärtigung des unmittelbar Gegebenen oft abwenden muß, während der praktisch Handelnde nur für das Blick besitzt, was seinen Zwecken dienlich ist, haftet der ästhetisch Schauende an den Bildern der konkreten Wirklichkeit. Gesteigert wird die Bedeutung dieser ästhetischen Anschauung noch dadurch, daß sich an die Gegenstände der Wahrnehmung mannigfaltige Vorstellungs- und Gefühlsassoziationen anschließen, und daß das Gegebene häufig als Symbol bedeutsamerer und allgemeinerer Erscheinungen auftritt, die unwillkürlich in der Seele des Aufnehmenden lebendig werden. Trotzdem der ästhetische Gegenstand isoliert ist, steigert er sich doch durch derartige Ausstrahlungen oft zu einer in weite Ferne hindeutenden Offenbarung tiefsten Seelenlebens (s. Ästhetische Apperzeptionsformen). Im einzelnen sind die Schöpfungen der verschiedenen Künste in hohem Grad abhängig von den Darstellungsmitteln, über die sie verfügen. Die einheitlich geprägte Form, in der sich die ästhetische Gefühlsauffassung des Schaffenden unmittelbar spiegelt, ist der Stil des Kunstwerkes. Liegt dem Darstellenden daran, den Lebensgehalt stark zu dämpfen und abzutönen, so schafft er in idealistischem Stil; läßt er dagegen die Besonderheiten der Lebensgebilde ohne tiefer eingreifende Veränderungen zum Ausdruck gelangen, so bedient er sich des realistischen Stils, während endlich der Naturalismus nur eine unkünstlerische photographisch treue Wiedergabe der Wirklichkeit bezweckt.
Als abgegrenzte und mit ihrem jetzigen Namen bezeichnete Wissenschaft besteht die Ä. seit den von dem Wolffianer A. G. Baumgarten (s. d.) 1750 herausgegebenen »Aesthetica«. Doch finden sich bemerkenswerte ästhetische Bestimmungen schon im Altertum. Platon bezeichnet im »Phädros« das Schöne, also den Hauptgegenstand der Ä., als Nachbild des allein wahrhaft Seienden, d.h. der »Ideen«, in deren Reich das Gute die Sonne ist, bestimmt anderseits im »Philebos« die Freude am Schönen als die Luft, die durch die Wahrnehmung eines Verhältnis- und Ebenmäßigen erzeugt wird. Für Aristoteles ist das Schöne das weder zu Große noch zu Kleine. Im übrigen begegnen wir bei ihm wertvollen Einzeleinsichten, insbes. betreffs poetischer Fragen. Plotinos definiert das Schöne als die Gegenwart der Idee im Sinnlichen, Alexander Baumgartens Ausscheidung der Ä. als einer besondern Wissenschaft hängt zusammen mit der Wolffschen Unterscheidung eines doppelten Erkenntnisvermögens, eines niedern, der Sinnlichkeit, und eines höhern, des Verstandes oder der Vernunft. Beide haben das Wahre und Gute oder kurz die Vollkommenheit zum Gegenstande. Die Erkenntnis, die aus dem höhern Vermögen fließt, ist die logisch klare, begriffliche; die sinnliche Erkenntnis dagegen ist unklar und verworren, nur eine unvollkommene Vorstufe jener. Mit dieser verworrenen Erkenntnis nun wird die ästhetische Auffassung oder Betrachtung identifiziert; und von ihr handelt die Ä. Es fehlt bei Baumgarten die Anerkenntnis der Tatsache, daß der Genuß im Fühlen besteht, und daß Fühlen etwas andres ist als (sei es klares, sei es unklares). Erkennen. Letztere Einsicht tritt bei den sonstigen Ästhetikern der Wolffschen Schule, wie Eschenburg, Eberhardt, Sulzer (»Theorie der schönen Künste«), Mendelssohn, deutlicher hervor. Anderseits macht Lessing, unbeirrt durch die Schule und ohne eigne Neigung zu allgemeinen Begriffsbestimmungen, im einzelnen ästhetische Entdeckungen von größter Wichtigkeit.
Einen weitern Fortschritt in der Ä. bezeichnet Kant (»Kritik der Urteilskraft«). Seine Erklärung: schön sei, was in der bloßen Vorstellung ohne Interesse an seinem Dasein und ohne Begriff allgemein und notwendig gefalle, enthält eine Einsicht von epochemachender Bedeutung. Zugleich hat aber Kant durch die Art, wie er das »Wohlgefallen ohne Begriff« näher bestimmt, einem das Schöne seines Sinnes und Inhaltes beraubenden mit den Tatsachen und sich selbst in Widerspruch stehenden abstrakten Formalismus Vorschub geleistet, den dann Herbart (»Allgemeine praktische Philosophie« und »Lehrbuch zur Einleitung in die Philosophie«) und sein Schüler Robert Zimmermann (»Allgemeine Ä. als Formwissenschaft«, 1865) zu einem System der formalistischen Ä. weitergebildet haben. In jenem Formalismus ist auch Schiller teilweise befangen. Aber er geht zugleich darüber hinaus bis zur Identifizierung des Schönen und des Widerscheins des Sittlichen in den Formen. Wenn er doch zugleich die Vernichtung des Stoffes durch die Form als Aufgabe des Künstlers bezeichnet, so ist damit schließlich nur gesagt, daß es nicht auf den Wert des Stoffes oder des »Sujets« als solchen ankommt, sondern immer nur auf den Wert desjenigen, was aus der Form uns unmittelbar entgegentritt. Gegen Kant tritt mit nicht überall klarer Leidenschaftlichkeit Herder auf, um (in der »Kalligone«) das Schöne als überall ausdrucksvoll und durch seinen Inhalt unsre Sympathie weckend zu preisen. Die idealistische Philosophie vor allem der Hegelschen Schule bezeichnet dann als Inhalt des Schönen allgemein das Absolute, die Idee, die Gottheit, und macht es sich zur Aufgabe, die Art, wie dieser Inhalt des Schönen in die unmittelbare Erscheinung tritt und so die verschiedenen Gattungen des Schönen sich verwirklichen, als denknotwendigen Prozeß zu begreifen. Neuere aus dieser Bewegung hervorgegangene Ästhetiker haben mit den metaphysischen Grundgedanken derselben wertvolle, auf eindringender Kenntnis des Schönen beruhende und z. T. außerordentlich tiefes Verständnis verratende Einsichten im einzelnen zu verbinden gewußt. Hierher gehört vor allen Friedrich Theodor Vischers geniale, in den allgemeinen Paragraphen vielfach abstruse und mit Begriffen spielende, in den Ausführungen von Geist sprühende »Ästhestik« (Stuttg. 184657, 3 Tle.) samt den das System vielfach korrigierenden »Kritischen Gängen«, daneben die »Ästhetik« von M. Carriere (3. Aufl., Leipz. 1885, 2 Bde.) und nicht zuletzt die »Geschichte der Ä. in Deutschland« von Lotze[899] (1868), die überall sein und geistreich mit der Geschichte die Kritik und die Darlegung eigner Anschauungen verbindet. Auf den Standpunkt der Erfahrung und der induktiven Forschung stellt sich mit Bewußtsein Fechner (»Beitrag zur experimentellen Ä.«, Leipz. 1871, und »Vorschule der Ä.«, das. 1876, 2. Aufl. 1897), der den symbolischen Faktor Lotzes als assoziativen dem direkten oder sinnlichen Faktor der Schönheit entgegenstellt. Für die Ä. der Architektur und der technischen Künste sind bahnbrechend geworden Böttichers »Tektonik der Hellenen« und Sempers »Praktische Ä. oder der Stil in den technischen und tektonischen Künsten«.
Vgl. außer den schon genannten Hauptwerken: Jean Paul, Vorschule der Ä. (1804), mit vortrefflichen Bemerkungen über Komik und Humor; Schelling, Über das Verhältnis der bildenden Künste zur Natur (1808); Derselbe, Vorlesungen über Philosophie der Kunst (Bd. 5 der »Sämtlichen Werke«, 1859); Solger, Erwin. Vier Gespräche über das Schöne und die Kunst (Berl. 1815); Hegel, Vorlesungen über Ä. (das. 183538); Schleiermacher, Vorlesungen über Ä. (das. 1842); Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung; K. Chr. F. Krause, Abriß der Ä. (Götting. 1837); Weiße, System der Ä. (Leipz. 1830); Die »Ästhetiken« von K. Köstlin (Tübing. 1869), Schasler (Leipz. u. Prag 1886), Lemcke (»Populäre Ä.«, 6. Aufl., Leipz. 1890), J. v. Kirchmann (Berl. 1868), E, v. Hartmann (Leipz. 1887); Lotze, Grundzüge der Ä. (u. Aufl., das. 1888); Köstlin, Über den Schönheitsbegriff (Tübing. 1878); Derselbe, Prolegomena zur Ä. (das. 1889); Groos, Einleitung in die Ä. (Gieß. 1892); Derselbe, Der ästhetische Genuß (das. 1902); Elster, Prinzipien der Literaturwissenschaft, Bd. 1 (Halle 1897); Jonas Cohn, Allgemeine Ä. (Leipz. 1901). Eine vollständige Geschichte der Ä. hat zunächst Rob. Zimmermann geliefert (Wien 1858), dann Schasler (Berl. 1872); die Geschichte der Ä. in Deutschland behandelt Lotze (s. oben), die Ä. nach Kant Neudecker (Würzb. 1878) und E. v. Hartmann (Berl. 1886), die vor Kant H. v. Stein (»Entstehung der neuern Ä.«, Stuttg. 1886), die Ä. Kants Herm. Cohen (Berl. 1889).
Buchempfehlung
Als leichte Unterhaltung verhohlene Gesellschaftskritik
78 Seiten, 6.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
434 Seiten, 19.80 Euro