1. Dät is êns up hunnert, säd' de Bûr un mâkt 'n Fârken1 un noch dôrtô2 'n bunt. – Hoefer, 187.
1) Ferkel.
2) Dazu, überdies. – In Mecklenburg lautet dies Sprichwort etwas verändert: Dats ên, härr jen' Bûr segt, härr sîn Frû 'n Fârken mâkt un noch dôrtô 'n bunt. (Hoefer, 187.)
2. Dat wier ên, harr jenn' Bûr segt, harr 'n Fârken mâkt, awerst wat vör'n Fârken? – 'n Bratfarken. (Mirow.) – Hoefer, 187.
3. Een is beter as kên. (Ostfries.) – Hauskalender, II.
Holl.: Beter één dan geen. (Harrebomée, I, 171.)
4. Een üm't anner, als sillenstädter Gört. (Ostfries.)
5. Eins durchs andere.
6. Eins geht nicht zusammen. – Eiselein, 141.
7. Eins hebt das andere auf.
8. Eins ist besser, denn uneins. – Simrock, 1967; Körte, 1075.
9. Eins macht keins. – Lehmann, 167, 119; Körte, 1076; Kirchhofer, 148; Simrock, 1965; Sailer, 67.
10. Eins macht keins; aber was sich paart, das dreit sich gern. – Simrock, 1966; Eiselein, 141.
11. Eins nach dem andern. – Hoffmann, 1.
Lat.: Unum ad unum. (Eiselein, 139.)
12. Eins nach dem andern, findet sich die Rechnung.
Engl.: Drop by drop the sea is drain'd. (Bohn II, 346.)
Jüd.: Achas leáchas nimzo Cheschbaun.
13. Eins nach dem andern, sagte Hans, da besoff er sich zuerst im Kruge, dann ging er zum Pfaffen beichten.
14. Eins nach dem andern, so isst der Bauer seine Wurst. – Körte, 1074.
15. Eins nach dem andern, so wird man kahl.
16. Eins nach dem andern, wie der Bauer die Klösse isst. (Rheinhessen.) – Simrock, 1961.
17. Eins überwindet das andere.
18. Eins ums andere, nichts umsonst. – Simrock, 1962; Körte, 1073.
Frz.: Oeil pour oeil, dent pour dent.
19. Eins und eins macht drei, sagte der Schulmeister, als er mit seiner Braut zu Bett ging. (Danzig.) – Hoefer, 955.
20. Es ist eins, man schlägt dich ins Maul oder in die Fresse. (Schles.)
Eine Mishandlung bleibt eine Mishandlung, ob in dieser oder jener Form und unter welchem Namen es auch sei.
Frz.: C'est tout un, mais ce n'est pas de même.
Holl.: Tis al eens, slae mi aen den nec of den hals. (Tunn., 23, 23.)
Lat.: Occiput et collum capiunt equaliter ictum. (Fallersleben, 679.)
21. Es ist eins, vom Kater gekratzt zu werden oder von der Katze.
Frz.: Il vaut autant être mordu d'un chien que d'une chienne. (Leroux, I, 108.)
22. Es ist nicht eins, ob gestutzt oder ohne Schweif. (Böhm.)
[794] 23. It is all eins, wo he sitt, wer et wohl kann. – Körte, 1178.
24. Man muss eins ins andere rechnen. – Simrock, 1964; Eiselein, 141.
25. Man muss eins sagen wie das andere. – Eiselein, 141.
26. Weniger als eins kann's nicht schlagen.
Etwas mehr als nichts muss dabei herauskommen; ein schlimmerer Fall dieser Art lässt sich nicht denken. In fränkischer Mundart vgl. Frommann, VI, 166, 76.
27. Wo eins ist, wohnet Gott. – Steiger, 123; Kirchhofer, 148.
*28. Anno Een, as de Döwel junk weer. (Ostfries.) – Eichwald, 347; Bueren, 39.
*29. Anno Eins, als der grosse Wind ging. (S. ⇒ Anno.)
Holl.: In het jaar één, als de uilen preken. (Harrebomée, I, 171.)
*30. Bei Nummer Eins fängt's an.
Holl.: Het komt op nommer één aan. (Harrebomée, I, 171.)
*31. Das ist sein eins und alles. – Sandvoss, 242.
*32. Es schlägt eins auf einmal. (Bairischer Hofnarr Kunz, 1565.)
*33. Es war schon Anno Eins, da der Teufel ein kleiner Junge war.
*34. Eins, zwei, drei und abgemacht! – Sandvoss, 241.
*35. Eins, zwei, drei, wieder ein Schulmeister. (Ostpreuss.)
Hauptsächlich eine Redensart der Lehrer in der Provinz, wenn zu zwei Lehrern, die sich unterhalten, ein dritter tritt.
*36. Et is nig all eins, wess Modder dat was.
*37. Nummer Eins, ein Nadelbüchsel. (Schles.)
38. Besser Eins recht als siebenundsiebzig schlecht.
Nämlich ein Handwerk, eine Kunst.
39. Besser Eins und festgehalten als zehn, die du sollst erhalten. – Sander, 146.
40. Een hebben is beter, as tein kriegen. – Kern, 1277.
41. Een ist keen. – Diermissen, 355.
42. Een miss, ên wiss. – Diermissen, 356.
Wenn man von einer Sache zwei Stücke hat und eins verliert.
43. Eins, aber es ist ein Löwe.
Aus der 316. Fabel Aesop's entlehnt, um auszudrücken: zwar nicht viel Kinder, Bücher u.s.w., aber tüchtig, ausgezeichnet.
44. Eins ist keins.
In Bezug auf Kinder.
45. Eins ist besser als zwei.
46. Eins ist eins, doch bleibt's dabei, mehr als eins ist zwei. – Schuller, 27.
[1224] 47. Es ist all eins in den Nacken, oder an den Hals schlagen. – Lehmann, II, 128, 137.
Von Dingen, die gleichgültig sind und nicht schwer in die Wage fallen.
48. Es kommt auf Eins hinaus, sagte Klaus, als man ihn die Treppe hinuntergeworfen hatte, ich wollte ohnedies hinuntergehen. – Wirth, I, 536.
49. Es wird eins sein, wie das andere, wie die Bratwurst sagte, als sie gefragt wurde: ob sie gekocht oder gebraten sein wolle.
50. Es sol oa's, 's anne hi loahn nit hî werfen. (Unterinnthal.) – Frommann, III, 36, 52.
51. Îns am'd înder, näst ämsonst. – Schuster, 991.
52. Wer eins nicht kann, der lern' das ander. – Petri, II, 705.
*53. Anno Eins, wie die Elbe brannte und mit Stroh gelöscht wurde. (Chemnitz.)
*54. Dat is Een vun de Hütten. – Schütze, II, 176.
De Hütten waren eine Gasse im hamburger Neuen Stadttheil (Michaelis-Kirchspiel), wo ehemals nur kleine Häuser standen, in denen unter andern Dirnen üblen Rufes wohnten. Eine solche meint auch die obige Redensart.
*55. Dat's Een vunt hundert. (Holstein.) – Schütze, II, 173.
Menschen dieses Schlages gibt es mehr als – zuviel.
*56. Eine Eins mit der Mistgrepe schreiben. (Göttingen.)
Da diese drei Zacken hat, so schrieb man in solchen Fällen eine Drei statt einer Eins. Die Redensart wird daher vorherrschend bei Gastwirthen gebraucht.
*57. Er ist eins, zwei, drei wieder da.
In grosser Eile, im Augenblick, im Nu.
*58. Es ist eins, ob ich das oder jenes thu!
Scherzwort, wenn es eins an der Uhr ist.
*59. Sie sind eins, wie Sommer und Winter. – Herberger, I, 750.
*60. Von einem auf alles schliessen.
Lat.: Ex uno omnia specta. (Hauer, 49; Philippi, I, 147.)
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