Artikel in der Wikipedia: Meiningen
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1162. Meiningen.
1162. Meiningen.

[159⇒] Meiningen, Haupt- und Residenzstadt des Hzgt. Sachsen-M., an der Werra, (1900) 14.518 (1905: 15.949) E., Garnison, Land-, Amtsgericht, Handels-und Gewerbekammer, Gymnasium, Realgymnasium, Lehrerinnenseminar, Schloß mit prächtigem Garten. [⇐159]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 159.
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[554⇒] Meiningen, Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Meiningen, liegt größtenteils am rechten Ufer der Werra, 286–299 m ü. M. Der ältere Teil der Stadt, 5. Sept. 1874 zum großen Teil niedergebrannt, ist später geräumiger und besser wieder aufgebaut worden und macht einen großstädtischen Eindruck.

Wappen von Meiningen.
Wappen von Meiningen.

Erwähnenswert ist zunächst die alte, jetzt restaurierte Stadtkirche mit ihren beiden Türmen, deren Erbauung mit Kaiser Heinrich II. in Verbindung zu bringen ist, daher die Statue dieses Kaisers auf dem schönen Marktbrunnen. An gottesdienstlichen Bauwerken besitzt M. noch 2 evangelische und eine kath. Kirche und eine Synagoge. Das hervorragendste Gebäude der Stadt ist das herzogliche Schloß Elisabethenburg mit einem Rundbau, der die Lokalitäten des Staatsministeriums und verschiedener Archive, namentlich des hennebergischen Archivs, enthält. Im Residenzschloß befinden sich die Schloßkirche, die Gemäldegalerie, das Münzkabinett, die herzogliche Privat- und öffentliche Bibliothek (44,000 Bände) etc. Erwähnenswert sind ferner das vorteilhaft bekannte Theater (s. Meininger), zwei herzogliche Palais, das neue Rathaus (am Marktplatz), die deutsche Hypothekenbank und das Georgenkrankenhaus. Außer ihnen bilden der Englische Garten, die Fürstengruftkapelle sowie der kleine Palais- und Schloßgarten eine Zierde der Stadt. M. besitzt Denkmäler des Herzogs Bernhard Erich Freund, Jean Pauls, Brahms' und Otto Ludwigs sowie ein Kriegerdenkmal. Die Zahl der Einwohner beläuft sich (1900) mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 32) auf 14,483 Seelen (1905: 15,989) davon 537 Katholiken und 433 Juden. Die Industrie ist unbedeutend, doch sind Bierbrauerei, Düten-, Maschinen- und Metallpuppenkopffabrikation sowie eine graphische Kunstanstalt und Buchdruckerei bemerkenswert, auch hat M. eine Eisenbahnhauptwerkstätte. An Geldinstituten befinden sich hier eine Reichsbanknebenstelle, eine Filiale der Mitteldeutschen Kreditbank, die Deutsche Hypothekenbank und die Landeskreditanstalt. Für den Eisenbahnverkehr ist die Stadt Knotenpunkt der bayrischen, bez. preußischen Staatsbahnlinien Schweinfurt-M. und Eisenach-Lichtenfels. M. ist Sitz des herzoglichen Staatsministeriums, eines Landratsamtes, eines Landgerichts, eines Oberkirchenrats, einer Handels- und Gewerbe- und einer Handwerkskammer, von zwei Spezialkommissionen etc. An höhern Schulen und andern öffentlichen Anstalten sind hier: ein Gymnasium, ein Realgymnasium, ein Lehrerinnenseminar etc., ferner der Hennebergische [⇐554][555⇒] Altertumsforschende Verein, ein Pomologischer Verein etc. In unmittelbarer Nähe der Stadt liegt der bewaldete Herrenberg, von dem man zu der 1836–1840 erbauten Burg Landsberg gelangt-Zum Landgerichtsbezirk M. gehören die 21 Amtsgerichtsbezirke zu: Brotterode, Eisfeld, Heldburg, Hildburghausen, Koburg, Königsberg i. Fr., M., Neustadt a. Heide, Rodach, Römhild, Salzungen, Schalkau, Schleusingen, Schmalkalden, Sonneberg, Sonnefeld, Steinach, Steinbach-Hallenberg, Suhl, Themar und Wasungen. – M. kam 1008 an das Stift Würzburg, von dem es erst 1542, gegen das hennebergische Schloß und Amt Mainberg bei Schweinfurt und eine beträchtliche Kaufsumme nebst dem Amt M. eingetauscht, an Henneberg gelangte. 1543 und 1544 wurde in M. wie im Lande Henneberg die Reformation eingeführt. Nach dem Tode des letzten Grafen von Henneberg, Georg Ernst (1583), fielen Stadt und Land M. an die Ernestinischen Herzoge von Sachsen. 1592 fand die Barchentmanufaktur Eingang, aber im Dreißigjährigen Krieg verminderte sich und verarmte die Bevölkerung. Bei der Teilung von 1660 fiel M. an Sachsen-Altenburg und, als diese Linie ausstarb, an Sachsen-Gotha unter Herzog Ernst dem Frommen. 1680 kam es auf den Anteil Herzog Bernhards I., der nun die Residenz von Ichtershausen nach M. verlegte und die Elisabethenburg erbaute. Vgl. Hegewald, M., die Pforte von Franken (Meining. 1886); E. Döbner, Bausteine zu einer Geschichte der Stadt M. (das. 1902). [⇐555]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 554-555.
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[89⇒] Meiningen (früher auch Meinungen), 1) deutsches Herzogthum, s. Sachsen-Meiningen-Hildburghausen-Saalfeld; 2) das Stammland M., aus zwei abgesondert liegenden Stücken, dem Ober- u. Unterland, bestehend, zwischen Eisenach, Gotha, preußisch u. hessisch Henneberg, Schwarzburg, Baiern u. Koburg gelegen; 201/2 QM. mit ungefähr 86,000 Ew.; umfaßt die jetzigen Ämter Meiningen, Wasungen, Salzungen u. einen Theil des Amtes Römhild (zusammen das Unterland bildend, insgesammt 141/2 QM. mit ungefähr 56,000 Ew.) u. das Amt Sonneberg (das sogenannte Oberland, 6 QM. mit ungefähr 30,000 Ew.); 1826 wurde es mit dem Herzogthum Hildburghausen vereinigt u. das bisher koburgische Amt Themar nebst 7 Dörfern des koburgischen Amtes Neustadt, den gothaischen Ämtern Römhild u. Kranichfeld, dem Amt Kamburg u. 17 altenburgischen Dörfern, dem bisherigen koburgischen Fürstenthum Saalfeld (mit Ausnahme von 11 an Altenburg gekommene Dörfer) hinzugefügt, worauf nun das Herzogthum den Namen Sachsen-Meiningen-Hildburghausen-Saalfeld annahm. Die Linie M. des Ernestinischen-Sächsischen Hauses wurde durch Ernsts des Frommen dritten Sohn, Bernhard, gegründet u. bis zum jetzigen Herzog, Bernhard Erich Freund, fortgesetzt; s.u. Sachsen (Gesch.). 3) Hauptstadt des Herzogthums M., im Amte M. an der Werra u. dem Marktwasser u. der Werrabahn (Eisenach-Koburg-Lichtenfels); Residenz, Sitz des Ministeriums, der Landesregierung, der Kammer u. der Rechnungskammer, eines Kreis- u. Stadtgerichts; hat herzogliches Residenzschloß (Elisabethenburg) 1681 erbaut, mit Bibliothek. Gemälde-, Kupferstich-, Münz- u. naturgeschichtlichen Sammlungen, dem hennebergischen Archiv, Schloßpark mit Fürstenkapelle, Landschaftshaus, Rathhaus mit Bibliothek, Krankenhaus, Hennebergischen Alterthumsforschenden Verein, Gymnasium (Bernhardinum), Polytechnisches Institut, Schullehrerseminar, adeliges Fräuleinstift, Bürgerschule, Theater mit Gesellschaftslocal für Honoratioren, Brauerei, Tuch- u. Barchentweberei, Tuchfabrik mit Maschinenspinnerei, Kutschenfabrik, Mitteldeutsche Creditbank (seit 1856), Freimaurerloge: Charlotte zu den drei Nelken; 6500 Ew. Eine Stunde von M. das herzogliche Lustschloß Landsberg, in mittelalterlichem Style restaurirt. Die Stadt M. kommt als Dorf schon im 9. Jahrh. vor; wurde 1008 vom Kaiser Heinrich II. zur Stadt erhoben u. den Bischöfen von Würzburg gegeben, kam 1542 an Henneberg, in der Theilung der Hennebergischen Lande 1660 an das ältere Haus Altenburg, 1672 nach dem Aussterben des Hauses Altenburg an Gotha u. wurde 1675 nach dem Tode Ernst des Frommen Residenz der Linie Sachsen-Meiningen, deren Gründer Bernhard war, s. Sachsen (Gesch.); er baute 1681 das Schloß. Vgl. M. u. seine Umgebungen, Meiningen 1842. [⇐89]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 89.
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Verweise:

Sachsen-Meiningen, das Land s. Sachsen S. 670, die Geschichte s. Sachsen S. 709 u. S. 711.

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[143⇒] Meiningen, Haupt- u. Residenzstadt des Herzogthums Sachsen-M.-Hildburghausen mit 6400 E., einer Industrieschule, Fabrikation von Tuch u. Barchent. [⇐143]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 143.
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[170⇒] Meiningen, die Haupt- und Residenzstadt des Herzogthums Sachsen-Meiningen, mit 5000 Ew., liegt in einem freundlichen Thale an der Werra. Unter seinen Straßen zeichnet sich die Bernhardsstraße vor dem untern Thore aus, in welcher das [⇐170][171⇒] neue Schauspielhaus, der Bazar (das Kaufhaus) und die herzogl. Sommerpalais gelegen sind. Im Residenzschlosse befindet sich eine öffentliche Bibliothek von 30,000 Bänden, die Privatbibliothek des Herzogs, eine kleine Gemäldegallerie, eine Kupferstich- und Münzsammlung, und das Hennebergische Gesammtarchiv im Schloßgarten das Naturalien- und Kunstcabinet. Meiningen hat eine Bürger- und Gewerbsschule, ein neues Krankenhaus, den Frauenverein Erziehung verwahrloster Kinder, und eine Suppenanstalt für Arme. Erwähnung verdienen ferner das Erziehungsinstitut Knaben des Prof. Berchard, das Märker'sche Institut für Töchter, der Hennebergische alterthumsforschende Verein, der Pomologische Verein etc. In der Nähe liegt die Forstakademie Dreißigacker. Für gesellige Unterhaltung dienen das Casino, das neue Schießhaus und im Sommer viele öffentliche Gärten. Der Aufenthalt Fremde ist in Meiningen besonders im Frühjahr angenehm; seine schönen Anlagen, seine reizenden Umgebungen, wie die kleinen Luftschlösser Fasanerie, Amalienruh, die Burgruinen Henneburg, Habichtsberg und Landsberg, letztere mit Anlagen und begonnenem Neubau, das Hospital Grimmenthal, die alte Festung Maßfeld etc. werden von ihnen häufig besucht. Sieben Stunden von Meiningen liegt das Bad Liebenstein und das Schloß Altenstein, beide durch ihre Naturschönheiten bekannt, und die Salinenstadt Salzungen, mit einem wirksamen Soolbad.

–ch– [⇐171]

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 170-171.
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