[159] Syrien (Gesch.). Die Syrer waren nach Einigen armenischen, nach Anderen assyrischen Stammes u. wohnten in dem Strich zwischen Medien, Assyrien u. Susiana, wo sie in den medischen Keilschriften Ssur genannt werden, mit welchem Namen die Griechen Land u. Volk nannten, wahrend der Name Aram im A. T. festgehalten wurde. Vor der Eroberung durch die Perser scheine es keine gemeinschaftlichen Regenten gehabt zu haben. Im Alten Testament finden sich in Köle-S. noch das Reich Damaskos, Hamath (Emesa), Geschur, Maachah (im südlichen S.), Rechob, Ischtob, Zoba (s.d. a.); diese Staaten scheinen bisweilen conföderirt gewesen zu sein u. an der Spitze des Bundes Damaskos gestanden zu haben. Vorübergehend standen sie unter der Herrschaft Kusan Risathaims. Die Könige von Zoba hatten 105640 v. Chr. die Oberherrschaft, die Juden unter David setzten dem König derselben, Hadadeser, ein Ziel in seiner Eroberungssucht u. nahmen ihm mehre Theile seines Landes ab. In Damaskos gründete Reson gegen 980 v. Chr. wieder eine Dynastie, welche in der Umgegend mächtig wurde u. auch von Israel gefürchtet war; erst Joas u. Jerobeam II. befreiten sich von dem Drucke der syrischen Könige u. der Letztere stellte im 8. Jahrh. v. Chr. mit der Eroberung von Hamath u. Damaskos die alte Grenze Palästinas gegen S. vom Todten Meere bis Hamath wieder her. Darauf erstand in Phul, dem König des Neuassyrischen Reiches, den Syrern ein Feind u. Tiglathpilnesar, welchen der König Rezin schlug u. tödtete, machte um 738 S. zu einer Provinz des Assyrischen Reiches. Nach Besiegung der Assyrer wurde S. im 7. Jahrh. eine medische, ferner (560) eine persische u. zuletzt (331) eine macedonische Provinz.
Nach des Antigonos Niederlage u. Tod in der Schlacht bei Ipsos (301) durch das verbündete Heer des Kassander, Ptolemäos, Seleukos u. Lysimachos erhielt Seleukos I. Nikator das eigentliche S. als Antheil u. wurde Stifter eines neuen Reichs S. u. der Herrscherfamilie der Seleukiden. Das Syrische Reich entstand aus dem Babylonischen, wozu Armenien, Mesopotamien, Kataonien, ein Theil an Kleinasien u. Kappadocien kam. Des Seleukos Nachbarn, durch die Vergrößerung seines Reichs eifersüchtig geworden, schlössen ein Bündniß gegen ihn, wogegen Seleukos den Demetrios Poliorketes in sein Interesse zog, indem er dessen Tochter Stratonike heirathete; weil ihm jedoch Demetrios einige von seinen eroberten Städten nicht übergeben wollte, so hielt er ihn selbst in Hast bis an seinen Tod (284). Jetzt wendete sich Seleukos gegen Lysimachos von Thracien, schlug denselben 232 bei Kyropedion u. eroberte Vorderasien. Sein Reich erstreckte sich jetzt vom Indos bis zum Hellespont, in welches er viele griechische Colonisten zog u. welches er ganz hellenisirte; aber dadurch, daß er die Residenz von Seleukia am Tigris nach Antiochia am Orontes legte, entfernte er sich zu weit von den östlichen Theilen des Reiches,[159] welche er noch bei seinem Leben seinem Sohne Antiochos übergab. Er wurde auf einem Zuge gegen Macedonien 281 ermordet, u. ihm folgte sein Sohn Antiochos I. Soter. Unter dessen Regierung drangen die Kelten 275 bis nach S. vor, wurden jedoch zurückgetrieben; dagegen vermochte er nichts gegen Eumenos von Pergamum, welcher sich unabhängig gemacht hatte u. ihn 262 bei Sardes schlug- Antiochos fiel 261 v. Chr. in einem neuen Kriege gegen die Kelten; ihm folgte sein Sohn Antiochos II. Theos; seine Streitigkeiten mit Ptolemäos Philadelphos von Ägypten 256 gaben den Parthern Zeit sich zu empören, u. als die übrigen Theile des Reiches diesen Versuch glücklich endigen sahen, folgten sie nach. Obgleich nach einem Vertrag mit Ptolemäos Philadelphos (dessen Tochter Berenike Antiochos nach Verstoßung der Laodike geheirathet hatte) nicht die Kinder der Laodike, sondern die der Vereinte auf dem syrischen Thron folgen sollten, so wußte doch Laodike nach dem Tode des Antiochos, 247, ihrem Sohne von Antiochos, Seleukos II. Kallinikos, die Succession zu verschaffen. Weil dieser aber seine Stiefmutter Berenike mit ihrem Sohne ermordet hatte, zog Vereintes Bruder, Ptolemäos Euergetes, gegen Seleukos, schlug ihn 239 u. erhielt Phönicien, Palästina u. Kölesyrien im Frieden abgetreten. Nachdem Ptolemäos nach Ägypten zurückgekehrt war, sammelte Seleukos II. eine Flotte, mit welcher er seine verlorenen Länder wieder zu erobern suchte, verband sich auch mit seinem Bruder Antiochos Hierax, u. Ptolemäos Euergetes mußte mit Seleukos einen Waffenstillstand auf 10 Jahre schließen. Nun verlangte Antiochos Hierax von Seleukos, daß er ihm die für die Unterstützung versprochenen Provinzen Kleinasiens abtreten sollte; da sich aber Seleukos weigerte, so zogen beide Brüder gegen einander, u. bei Ankyra wurde Seleukos II. gänzlich geschlagen. Hiernach rissen sich Theodotos in Baktrien u. 238 Ursakes in Parthien von der syrischen Herrschaft los. Bei allem Unglück siegte Seleukos II. Doch endlich über seinen Bruder, aber die östlichen Provinzen wieder zu erobern gelang ihm nicht, u. ein zweiter Versuch Parthien wieder zu unterwerfen brachte ihn 236 in die Gefangenschaft des Arsakes. Nachdem er lange an dessen Hofe gelebt hatte, erkannte er die Unabhängigkeit Parthiens an u. wurde entlassen, starb aber bald darauf 227 v. Chr. im Kriege mit Attalos von Pergamum begriffen. Sein Sohn Seleukos III. Keraunos (der Donnerer), schwach an Geist u. Körper, überließ die Regierung seinem Vetter Achäos u. wurde auf einem Zuge gegen Attalos in Folge einer Meuterei, welche Nikator u. Apaturios im Heere gemacht hatten, 224 vergiftet. Da er kinderlos starb, so folgte ihm sein Bruder Antiochos III. der Große 224. Dieser wurde von seinem ersten Feldzuge gegen Ägypten durch eine Empörung mehrer Statthalter im obern Asien zurückgerufen; nach deren Unterwerfung 220, so wie der Eroberung Kleinarmeniens, wendete er sich wieder gegen Ägypten, verlor aber 216 die Schlacht bei Rhaphia, dagegen bestrafte er seinen Statthalter Achäos in Sardes, welcher die Ägyptier unterstützt hatte; darauf rüstete er sich zur Wiedereroberung aller früher zu S. gehörigen Länder u. zog 212 gegen die Baktrer u. Parther, erkannte aber endlich die Unabhängigkeit dieser Länder an, machte dann einen Zug gegen Indien, welcher ihm nur reiche Beute eintrug. u. eroberte von dem König von Ägypten 198 Palästina u. Phönicien. Dieser glückliche Krieg war in sofern sein Unglück, als in demselben der Koma Philippus III. von Macedonien sein Bundesgenoß gewesen war, welchen er nun 197 gegen die Römer unterstützen wollte. Zwar besetzte er, nach Philipps Besiegung durch die Römer, 196 die Städte am Hellespont u. den Chersonesus, allein die Römer verlangten nicht nur die Räumung des Chersonesus, sondern auch der Ländereien, welche Antiochos von Ägypten erobert hatte So brach offene Feindschaft zwischen S. u. Rom aus. Antiochos nahm den flüchtigen Hannibal, den Feind der Römer, bei sich auf, ohne jedoch dessen kluge Nachschlage zu befolgen, u. zog 192 mit einem Heere nach Griechenland, um die Ätoler gegen die Römer zu unterstützen, wurde aber 191 in den Thermopylen u. zur See bei Phokäa u. Myonnesos geschlagen, verlor 190 gegen L. Corn. Scipio bei Magnesia in Lycien eine Hauptschlacht u. mußte den Römern im Frieden 189 v. Chr. ganz Asten bis an den Tauros abtreten u. Tribut, versprechen. Von den abgetretenen Ländern schenkten die Römer dem pergamenischen Könige Eumenes den Chersones u. die nördlichen Striche, den Rhodiern aber Lycien u. Karien, ausgenommen die ionischen Städte. Endlich wurde Antiochos zu Elymais in einem Volksaufruhr, als er einen dortigen Tempel plündern wollte, 187 v. Chr. ermordet. Sein Sohn Seleukos IV. Philopator übernahm das Reich mit der Verbindlichkeit den Römern jährlichen Tribut u. eine ungeheuere Contribution zu bezahlen, welche er auch in den elf Jahren seiner Negierung abtrug. Den Juden schickte er Beiträge zu den Opfern, ließ aber dennoch durch seinen Schatzmeister Heliodoros die Tempelschätze in Jerusalem wegnehmen. 176 wurde er ermordet. Sein Bruder Antiochos IV. Epiphanes gewann Phönicien, Palästina u. Kölesyrien, welche Länder als Heirathsgut an Ägypten, gekommen waren, wieder, besiegte 170 den Ägyptierkönig Ptolemäos Philometor bei Pelusion u. eroberte ganz Ägypten bis auf Alexandrien, wurde aber durch den römischen Gesandten C. Popillius Länas genöthigt seine Truppen zurückzuziehen. In seinem Kriege gegen die Juden, 167164, war er unglücklich; diese ihres Glaubens wegen von ihm hart bedrückt, leisteten ihm unter den Makkabäern tapferen Widerstand u. besiegten seinen Feldherrn Lysias. Zuletzt unternahm er noch einen Zug gegen Asten, auf welchem er aber 163 zu Tabu in Persien starb. Da sein Sohn Antiochos V. Eupator noch unmündig war, so sollte Lysias die Regentschaft führen, allein sein Oheim Philippos wollte dieselbe an sich reißen, mußte jedoch vor Lysias fliehen; Philippos kam zwar mit persischer Unterstützung wieder u. bemächtigte sich Antiochias, mußte indeß abermals vor Lysias weichen. Diese inneren Streitigkeiten benutzte Demetrios I. Soter, ein Sohn von Seleukos IV., welcher nach seines Vaters Ermordung von seinem Oheim Antiochos IV. vom Throne verdrängt worden war u. in Rom als Geißel lebte; er entfloh aus Rom, fand eine Partei in S., nahm Antiochos V. u. Lysias gefangen, ließ sie 161 hinrichten u. wurde von ganz S. u. von den Römern als König anerkannt. Er befreite die Babylonier von der Tyrannei des Timarchos u. Heraklides; gegen die Juden vermochte er nichts, vertrieb aber dagegen den König Ariarathes von Kappadocien u.[160] setzte den Orophernes auf den Thron. Bald aber machte er sich bei Unterthanen u. Nachbarn so verhaßt, daß der, von Ptolemäos, Attalos u. Ariarathes unterstützte Alexander Balas als Sohn des Antiochos IV. auftrat. Es kam zur Schlacht, u. Demetrios I. blieb 150 auf der Flucht. Alexander nahm den Thron ein, überließ aber die Regierung dem Ammonios, dessen Grausamkeit Verschwörungen veranlaßte. Er wurde 147 von Demetrios II. Nikator, Sohn des Demetrios I., Vertrieben u. von dem arabischen Fürsten Zabdiel, zu welchem er geflohen war, 146 ermordet. Demetrios II. überließ sich ganz seinem Liebling Lasthenes, nahm fremde Krieger in Sold u. schloß ein Bündniß mit den Juden, wurde aber von Diodotos, Anführer des einheimischen Heeres, 144 aus Antiochien vertrieben u. floh zum Partherkönig Arsakes. Von Diodotos unterstützt wurde nun Antiochos VI. Theos, Sohn des Alexander Balas, König, aber 141 von demselben ermordet. Diodotos Tryphon nahm nun den Thron ein; diesen aber stürzte 138 Antiochos VII. Sidetes, welcher darauf 132 die Juden unterwarf u. 130 gegen die Parther fiel. Jetzt entkam Demetrios II. aus Parthien u. bestieg aufs Neue den syrischen Thron; allein sein ägyptischer Krieg machte ihn bei den Unterthanen verhaßt; Ptolemäos Physkon stellte einen jungen Alexandriner, Alexander II. Zabina, als Gegenkönig auf; Demetrios wurde geschlagen u. 126 bei Tyros getödtet. Kleopatra, die Gemahlin des Demetrios II., behielt von dem Reiche nur ein kleines Stück, welches sie selbst regierte; aber nachdem sie ihren Sohn Seleukos V., welcher 125 noch einen Theil S-s erhalten, umgebracht hatte, rief sie ihren andern Sohn Antiochos VIII. Grypos, welcher in Athen erzogen worden war, auf den Thron, welcher den Alexander besiegte u. vertrieb. Nun wollte Antiochos seinen Bruder Antiochos IX. Kyzikenos vergiften, um das Reich allein zu bekommen, allein der Mordanschlag wurde vereitelt, u. er mußte sich 111 zu einer Theilung bequemen, worin er Antiochos IX. Phönicien u. Kölesyrien abtrat. Die Zwistigkeiten der beiden Brüder hatten viele Städte S-s benutzt, um sich unabhängig zu machen. Nach Antiochos' VIII. Tode 97 v. Chr. folgte ihm sein ältester Sohn Seleukos VI.; dieser bekriegte seinen Oheim Antiochos IX., welcher 96 in dem Kriege umkam. Aber sein Sohn, Antiochos X. Eusebes, vertrieb den Seleukos VI. (welcher nachher von seinen, über seine Härte aufgebrachten Unterthanen zu Mopsvestia mit seinem Palaste 93 v. Chr. verbrannt wurde). Antiochos X. selbst hatte Kämpfe mit Antiochos XI. u. Philippos, Söhnen des Antiochos VIII., um den Thron zu bestehen; er besiegte seine Gegner in einer Schlacht am Orontes, wo Antiochos XI. blieb, fiel aber dann auf einem Zuge gegen die Parther. Nun behauptete Philippos den Thron; gegen diesen stand Antiochos XII. Dionysos, Bruder Antiochos' XI. u. Beherrscher von Damaskus, auf, kam aber auf einem Zuge gegen Arabien bei Karram mit seinem ganzen Heere durch Hunger um. Als endlich die Syrer, der Thronstreitigkeiten müde, 83 den König Tigranes III. von Armenien zu Hülfe riefen, mußte Philippos diesem das Reich überlassen. Nachdem Lucullus 70 v. Chr. die Armenier besiegt hatte, verbanden die Römer S. mit ihrem Reiche, setzten aber in Kommagene noch seleukidische Fürsten ein; zuerst 68 v. Chr. den Antiochos XIII. Asiaticus, Sohn des Antiochos X., doch wurde derselbe bereits 65 von Pompejus abgesetzt; mit ihm endigte die Herrschaft der Seleukiden in S.
In dem römischen Bürgerkriege wurde S. der Gegenstand des Kampfes zwischen den feindlichen Parteien, die Parther machten verwüstende Einfälle, die einheimischen Fürsten wurden Räuberführer u. die Unsicherheit hemmte Handel u. Landbau. Unter Kaiser Augustus war das Land ruhig u. der alte Wohlstand schien wiederkehren zu wollen, wenn nicht die Habsucht der römischen Statthalter hinderlich gewesen wäre u. den Syrern vielfache Veranlassung zu Klagen gegeben hätte. Dennoch war S. 200 Jahre hindurch beruhigt u. blühend, Antiochia war die Hauptstadt des ganzen Orient u. selbst die Zeit der Dreißig Tyrannen hatte keinen schädlichen Einfluß auf S., weil Odenatus u. Zenobia den Orient u. mit ihm S. gegen die Perser zu sichern wußten; nur die Striche S-s an der Wüste hatten von den Sarazenen viel zu leiden. Aber vom 4. Jahrh. an begann der Ruin des Landes. Unter Justinian wurden die wichtigsten Städte S-s, darunter Antiochia, von den Persern erobert. Diesen folgten die Sarazenen, welche das Land verwüsteten. Unter der Regierung der Khalifen erhob sich S. wieder, bes. gab die neueröffnete Schifffahrt auf dem Euphrat dem syrischen Handel neues Leben. Indessen bald wurde das Land den Khalifen von den rebellischen Statthaltern entrissen u. diesen wieder durch die turkomannische Miliz. Nachher trugen die Kreuzzüge viel zu dem Verfall des Landes bei; den Kreuzfahrern waren nur die Seestädte nebst Antiochia wichtig, diese befestigten u. besetzten sie, wie die Sarazenen Damask; das übrige Land nebst den Städten war ein Gegenstand der Plünderungs- u. Zerstörungswuth. Den Kreuzfahrern entriß Saladin, Sultan von Ägypten, S. Durch die Einfälle der Mongolen unter Dschingiskhan wurden viele Städte zerstört, viele sanken zu elenden Dörfern herab. Als im 16. Jahrh. die Osmanen unter Selim I. einfielen, war Gazelle, Fürst von Apamea, Statthalter von S.; er hielt es mit dem Sultan von Ägypten, Tomanbey, u. widersetzte sich dem Vordringen der Osmanen. Als aber Tomanbey von Selim gefangen u. 1517 hingerichtet worden war, unterwarf sich Gazelle dem osmanischen Sultan, welcher S. eroberte u. ihn zum Statthalter ernannte. Nach Selims Tode empörte er sich u. blieb 1550 in der Schlacht bei Damask. S. stand nun bis in die neueste Zeit unter türkischer Regierung, doch empörten sich die dasselbe verwaltenden Paschas oft. 1759 wurde es von einem Erdbeben verwüstet. Bei dem Einfall der Franzosen in Ägypten 1798 wurde auch S. ein Gegenstand der Unternehmungen Bonapartes, doch scheiterte sein Plan an der tapfern Vertheidigung von St. Jean d'Acre. 1822 wurde S. wieder von einem Erdbeben heimgesucht. 1831 ließ Mehmed Ali, Vicekönig von Ägypten, S. durch seine Truppen besetzen u. 1833 befestigte sein Sohn Ibrahim diese Eroberung durch die Schlacht bei Konieh gegen die Türken, u. Ibrahim erhielt wirklich S. als Paschalik. Dieser Zustand währte bis 1840, wo die Großmächte, mit Ausnahme Frankreichs, durch die Eroberung von Beirut u. anderer Seeplätze Ibrahim u. die, Ägyptier zwangen S. der Pforte zurückzugeben (s. Ägypten S. 216 s.). Seitdem[161] ist es wieder der Pforte direct unterworfen. In neuester Zeit hat S. namentlich durch die Kämpfe der Drusen (s.d.) gegen die Maroniten wieder die Aufmerksamkeit Europa's auf sich gezogen, so daß in Folge der blutigen Verfolgungen, denen bes. im Sommer 1858 die Maroniten, wie die christliche Bevölkerung von S. überhaupt, ausgesetzt waren, sogar französische Truppen im Jahre 1860 eine Zeit lang das Land besetzten. Vgl. Baugnot, Mérmoire sur le régime des terres dans les principautés fondées en Syrie par les Francs a la suite des croisades, Par. 1854.
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