1. Alle Hölpe bâte1, sât der Wouf2, en schlucket en Möck3. (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 3.
1) Frommt, nützt.
2) Wolf.
3) Mücke.
2. Alle Hölpe bate, seit der Jong, do pischden 'e en der Rihn. (S. ⇒ Allbot und ⇒ Bate.) (Gladbach.) – Firmenich, III, 116, 28.
3. Alle Hölpe bate, seit et Mätsche, do spannden et der (den) Hahn en de Schörkär (Schiebkarren). (Gladbach.) – Firmenich, III, 516, 30.
4. Alle Hölpen (Betjes) baten. (Deutz.)
5. Alle Hölpen baten, sei de Möck, do pêste se en de Rhîn. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 186.
6. Alle Hülfe ist gut, die hilft.
Böhm.: Pomoz co pomoz, jen když jest k platnosti. (Čelakovsky, 178.)
[813] 7. Alle Hülff batt, sagt der Wolff vnnd fieng ein Muck mit dem Maul. – Gruter, III, 4; Lehmann, II, 33, 18.
8. Angebotene Hülfe hat keinen Lohn. – Simrock, 4531; Körte, 2971; Braun, I, 1512.
9. Auf Hülfe, die von Leder ist, verlass dich nicht, mein lieber Christ.
10. Brauch viler hülffe vnd wenig rath. – Petri, II, 51; Henisch, 483, 47.
Dän.: Tag mange tii hielp og faa til raad. (Bohn I, 400.)
11. De êste Hülpe is de beste. – Schambach, II, 43.
Wo Hülfe noththut, da soll man nicht säumen.
12. Der kombt mit seiner hülff zu spat, der im Brandt die äsch will leschen. – Lehmann, 375, 24.
13. Die Hülfe des Armen sind seine Thränen. – Burckhardt, 189.
Dient oft denen, die nicht helfen wollen, als Entschuldigung der Verweigerung ihres Beistandes; weil der Arme nichts anders kann, als das fremde Unglück beweinen, da ihm zur Linderung desselben meist die Mittel abgehen.
14. Die Hülfe kommt vor der Wunde.
15. Die hülff ist nichts nutz, die weder Hitz noch werm gibt. – Lehmann, 375, 25.
16. Ein Loth Hülfe ist mehr werth als ein Pfund Predigt.
17. Ein Pfennig Hülfe ist mehr werth, als tausend Thaler Theilnahme.
18. Eine kleine Hülfe ist besser als gar keine.
Frz.: Un peu d'aide fait grand bien. (Bohn I, 62.)
19. Es ist eine schlechte Hülfe, die einen vom Bett (von den Federn) aufs Stroh bringt.
Dän.: Det er en ond hielp, at hielpe een fra dynen i halmen. (Bohn I, 359.)
20. Es ist eine schlechte Hülfe, die man bezahlen muss.
21. Es ist niemand, der anderer Hülfe nicht bedürfte.
Lat.: Nemo sibi satis est. (Seybold, 2935.)
22. Gute Hülfe macht leichte Bürde.
Dän.: God hielp giør byrden let. (Prov. dan., 289.)
23. Hilff ist die beste vnd sicherste, die von trewen Freunden entspringt. – Lehmann, II, 266, 56.
24. Hilff ist gut', wan sie kein maul hat. – Lehmann, 378, 82.
25. Hilff schadet nicht; wen der Kellner liebet, der trinckt offt. – Gruter, III, 50; Lehmann, II, 256, 55.
26. Hülfe ist gut, woher sie kommt.
Dän.: Hveden hielpen kommer, saa er den altid god. (Prov. dan., 290.)
27. Hülfe ist überall gut, ausgenommen in der Bratenschüssel.
Dän.: Hielp er god, saa nær som i grød fadet. (Bohn I, 374; Prov. dan., 290.)
28. Hülfe! rief der Pfarrer auf der Kanzel, als ihn der Schlag rührte; und es war niemand mehr in der Kirche.
29. Hülff in der not ist nemen in got. – Franck, I, 66a; Körte, 2969.
30. Hülff thut wol, sie isset aber Brot. – Lange, 334.
31. Hülff vnd gnad hat kein warumb. – Franck, I, 71a; Egenolff, 332a; Petri, II, 385; Henisch, 1189, 32; Gruter, I, 49; Lehmann, 378, 65 u. 521, 16; Lehmann, II, 267, 71; Gaal, 453; Schottel, 1127a; Sailer, 74; Braun, I, 1513;Körte, 2968.
Wer helfen will, fragt nicht lange.
Lat.: Dat bene dat multum, qui dat cum munere vultum. (Sutor, 74.) – Misericordia non causam sed miseriam respicit. (Seneca.) (Binder II, 1872.) – Zur Charakterisirung der Hülfe dienen auch die lateinischen Redensarten: Achillae arma. (Sichere, gewisse Hülfe.) – Coriaceum auxilium. – Ficulnum auxilium. (Schwache, dürftige, unzuverlässige Hülfe.) (Seybold, 5, 90 u. 181.)
32. Ick môt Hülpe hebben, se(de) de Kêrel, hâl Janêver (Genever). (Ostfries.) – Bueren, 723; Hauskalender, III; Hoefer, 598; Frommann, VI, 283, 711.
33. Ik mutt Hülpe hebben, see unse Baas, Junge hâl mi'n Ôrt Kurr1. – Hoefer, 31; Stürenburg, 129a.
1) Korn, d.i. hier Kornbranntwein.
34. În Hälw äs de ânder wiért. – Schuster, 656.
Eine Hülfe ist der andern werth.
[814] 35. Ist die Hülfe auch verschoben, ist sie drum nicht aufgehoben.
36. Kleine Hülfe ist auch Hülfe.
Dän.: Liden hielp er og hielp. – Lidet muln gir og regn. (Prov. dan., 289.)
37. Kleine Hülfe zu rechter Zeit ist besser als grosse Krankheit.
Böhm.: Lepší malá pomoc, než velká nemoc. (Čelakovsky, 301.)
38. Tägliche hilff vnd mal ist besser denn ein erbgut. – Petri, II, 544; Henisch, 906, 63.
39. Vieler Hülfe bringt zum Ziel. (S. ⇒ Hand 367 u.a.)
Viele Hände machen bald ein Ende.
40. Vieler Hülfe kann man gebrauchen, aber weniger Rath muss man folgen.
Dän.: Tag mange til hielp, og faa til raad. (Prov. dan., 289.)
41. Vieler Hülfe, weniger Rath. – Körte, 2970; Simrock, 4532.
Nämlich ist gut. Vieler Rath erschwert den Entschluss und verwirrt den Kopf.
42. Vngebetene hilff ist die liebste. – Lehmann, 378, 75.
Dän.: Ubeden hielp er kierest. (Prov. dan., 290.)
43. Wenn menschliche Hilff auffhöret, da gehet Gottes Hilff an. – Mathesius, Postilla, XCVa.
44. Wer hilff bedarff, der ruff zu Gott, er verlast jhn in keiner not.
45. Wer Hülfe sucht im Glück, der findet sie im Unglück.
Dän.: Han finder hielp i modgang som søger den i medgang. (Prov. dan., 289.)
46. Wer kein hilff vnd vorspann hat, der bleibt dahinden. – Lehmann, 374, 9.
47. Wer mit fremder Hülfe wider seine Feinde kriegt, verderbt sich selbst.
48. Wer ohne Hülfe aufstehen kann, der sitzt gut.
Dän.: Den sidder vel, som kan selv reise sig. (Bohn I, 355.)
49. Wer sich auf anderer Hülfe verlässt, der ist verlassen.
Holl.: Wie op hulp van anderen zich verlaat, die rust tegen een' zwakken muur zonder grondvest. (Harrebomée, I, 346.)
50. Wer weder hülf noch rhat weiss (findt), der ist mit Christo in der Wüsten. – Lehmann, 832, 49.
51. Wo Hülfe noth thut, nützen Worte nichts.
It.: Chi da vero aiutar vuole, habbia più fatti che parole. (Pazzaglia, 369, 4.)
52. Wo keine Hilff ist, da darf man keinen Rath.
Frz.: Où il n'y a point de remède, il n'est besoin de conseil. (Kritzinger, 597b.)
53. Wo noch Hülfe auf Erden ist, da kommt keine vom Himmel.
54. Zu Hülfe, zu Hülfe, sonst bin ich verloren, sang das Mädchen, da sie dreissig Jahre alt war.
55. Zu späte Hülfe, keine Hülfe.
Dän.: Forseen hielp, ingen hielp. (Prov. dan., 289.)
Frz.: Peu aide et rien n'ayde. (Leroux, II, 281.)
*56. Er bringt die Hülfe, wenn der Krieg aus ist.
Zu spät.
Frz.: Le secours des Venitiens, trois jours après la bataille. (Leroux, II, 7.)
*57. Es ist Hülfe, als wäre sie vom Holz der Feigenbäume. (Altgr.)
Schlechte, unzureichende Hülfe; denn der Feigenbaum hat ein mürbes unbrauchbares Holz.
*58. Es ist keine Hülfe mehr.
Lat.: Rudens omnia disruptus est. (Seybold, 582.)
*59. Fremde Hülfe nicht mehr bedürfen.
60. Es ist eine schlechte Hülfe, die einem das Kissen unter dem Kopfe wegnimmt, um die Füsse zu decken.
61. Hülfe wäre gut, wenn sie nur nichts kostete, sagte das alte Weib.
62. Ohn dein hilff kan dich Gott bewaren, doch soltu drumb kein arbeit sparen. – Loci comm., 102.
Lat.: Esto laborator, et erit Deus auxiliator.
63. Ohne Hülfe übernimm keine grosse Arbeit.
Bei Tunnicius (118): Sunder hulpe nim neinen groten arbeit an. (Absque ope praedurum caveas cepisse laborem.)
64. Versprochene Hülfe ist halbe (keine) Hülfe.
Lat.: Dubiam salutem qui dat afflictis, negat. (Philippi, I, 125.)
65. Wo Hülfe noth thut, da ist das Geben gut.
Böhm.: D'avej, kde pomoc tvá léčí, a nedej se zavesti řečí. (Čelakovský, 46.)
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