Opĭum

[79] Opĭum (Laudanum, Meconium), der eingetrocknete Milchsaft aus unreifen Kapseln des Mohns (Papaver somniferum). Die Opiumgewinnung ist in allen mildern und subtropischen Klimaten mit nicht zu starkem Regenfall möglich, aber der Wert des Bodens und der Arbeit machen sie an vielen Orten nicht lohnend. Gegenwärtig wird O. besonders in Ostindien, Persien, der asiatischen Türkei und in China, namentlich in den südlichen Provinzen, gewonnen. Kleinere Mengen erzeugen Ägypten, die europäische Türkei (Mazedonien) und Französisch-Hinterindien. Anderweitig gemachte Anbauversuche sind mißlungen, weil die klimatischen Verhältnisse zu der Zeit, wo das O. gewonnen werden muß, ungünstig sind. Die größte Sorgfalt wird auf die Opiumgewinnung in Persien und Kleinasien verwendet. In Kleinasien liefern das beste Produkt die nordwestlichen, dann die mehr im Innern und im Süden gelegenen Teile. In Ostindien erstreckt sich ein Gebiet der Opiumkultur von Baroda nahe der Westküste und Ahmadabad nordostwärts bis Gwalior und Sangur, ein zweites zu beiden Seiten des Ganges von Lakhnau bis Bhagalpur, nördlich bis an die Grenzen Nepals. In Europa (in Württemberg, am Rhein, in Schlesien, bei Berlin, in Österreich, Frankreich) gewonnenes O. erwies sich im allgemeinen reicher an Alkaloiden als das asiatische, seine Herstellung lohnt aber nicht wegen der hohen Boden- und Arbeitspreise. In Kleinasien macht man wenige Tage nach dem Abfallen der Blütenblätter oberflächliche Einschnitte in die Kapseln, aus denen sich nun über Nacht der Milchsaft ergießt. Man nimmt diesen am Morgen mit einem Messer ab, sammelt ihn auf einem Mohnblatt und knetet ihn zu größern oder kleinern Kuchen zusammen. Eine Kapsel liefert etwa 0,02 g O. Das Smyrnaer O., die vorzüglichste Sorte, bildet meist etwas zusammengedrückte linsenförmige Kuchen, seltener Brote von 60–700 g, eingehüllt in Mohnblätter und verpackt zwischen Ampferfrüchten. Sehr allgemein wird O. mit Weizenmehl, gepulverten Mohnkapseln etc. gefälscht und gutes (mit 12–15 Proz. Morphium) mit schlechterm gemischt. Frisch sind die Kuchen etwas weich, knetbar, innen blaßbraun; getrocknet sind sie dunkler, auf dem Bruch körnig, glänzend und rotbraun. O. riecht eigentümlich narkotisch, schmeckt bitter, etwas scharf, löst sich nur zum Teil in Wasser und Alkohol, enthält 9–14, im Innern oft 24 Proz. Wasser, Gummi, Albumin, Zucker (bis 8 Proz.), eine kautschuk-, harz- oder wachsartige Substanz, sehr kleine Mengen eines flüchtigen, pfefferartig riechenden Körpers, Mineralstoffe (3–5 Proz. Asche) und eine große Anzahl kristallisierbarer Alkaloide (Opiumalkaloide, Opiumbasen), von denen am wichtigsten sind:

Tabelle

Außerdem finden sich im O. indifferentes Mekonin C10H10O4 und Mekonsäure C7H4O7. Der Morphiumgehalt beträgt im Smyrnaer O. durchschnittlich 10–12 Proz. und erreicht ausnahmsweise 15 Proz., im nordfranzösischen O. 22,8 Proz. Das deutsche Arzneibuch verlangt ein O. mit 10–12 Proz. Morphium. Der Narkotingehalt beträgt 1,5–7,5 Proz., bisweilen 10 Proz. Kodein und Thebain erreichen jedes kaum 1 Proz., und die übrigen Alkaloide finden sich noch sehr viel spärlicher. Der wirksamste Bestandteil des Opiums ist das Morphium, und deshalb stimmt seine Wirkung auch im wesentlichen mit der des Morphiums (s. d.) überein. Praktisch wichtig ist die direktere Herabsetzung der Peristaltik des Darmes. Tödlich können wirken für Kinder schon 0,01 g, für Erwachsene 0,25–0,75 g; manche Tiere, besonders Affen, vertragen sehr große Gaben. Gegenmittel bei Opiumvergiftung sind Entleerung des Magens, Ausspülung, Brech- und Abführmittel, dann Tannin oder sehr starke Teeabkochung, als symptomatisches Gegenmittel Atropin, Verhinderung des Einschlafens durch stundenlanges Herumführen, kalte Übergießungen, Eisbeutel auf den Kopf. Man benutzt O. als Arzneimittel in der Form von Pulver, Extrakt, Tinkturen; von der einfachen Opiumtinktur enthalten 100 Teile die löslichen Bestandteile von etwa 10 Teilen O. oder 1–1,2 Teil Morphium. Es wird angewandt als krampfstillendes Mittel bei Neuralgien, Koliken, Blasenkrampf, bei Delirien und vielen Entzündungskrankheiten, als Schlafmittel, zur Beschwichtigung von Schmerzen, bei Durchfall etc., äußerlich bei Erkrankungen der untern Darmteile, der Scheide, bei Augenentzündungen etc. Ganz allgemein wird dem O. das Morphium vorgezogen, wo seine Hauptwirkungen rasch und bestimmt herbeigeführt werden sollen.

Große Mengen O. werden verbraucht zur Darstellung von Morphium und den andern Alkaloiden, die größte Menge aber als narkotisches Genußmittel, als das es sowohl gekaut und gegessen wie auch geraucht wird, um gewisse günstige Wirkungen auf den Körper oder einen Rausch zu erzeugen, der dem Genießenden die Wünsche seiner Einbildungskraft als erfüllt vorzaubert. Zum Kauen und Essen benutzt man das O. in Form von Pillen und Täfelchen, zum Rauchen dient ein besonderes Präparat, das Tschandu. Zu dessen Bereitung zieht man das O. mit Wasser aus, filtriert und verdampft die Lösung und läßt sie unter der Einwirkung eines Schimmelpilzes (Aspergillus niger), von dem man Reinkulturen anwendet, vergären. Tschandu riecht mild aromatisch und brennt ohne Flamme und ohne sich aufzublähen. Für den Handel mischt man es mit Tabak, Betel, Tamarindensaft und mit Sakis, dem Saft einer Liliazee, auch mit Gips etc. In den Opiumkneipen wird halbverkohltes Tschandu aus den Pfeifenrückständen (Droß) gesammelt und für ganz billige Ware hergerichtet. Das Kauen und Essen ist in den mohammedanischen Ländern, besonders in der Türkei, Kleinasien, Ägypten, Persien und Indien vorherrschend. In Kalkutta kanen selbst die kleinsten Kinder ihr O. Aber trotz dieser allgemeinen Verbreitung[79] des Opiumgenusses kann man innerhalb der opiumessenden Bevölkerung Indiens keine auffallende Vermehrung der Verbrechen oder eine Zunahme des Wahnsinns beobachten. Ein Übermaß ist auch hier schädlich, besonders bei Personen ohne starke körperliche Bewegung oder Muskelanstrengung zeigen sich gefährliche Wirkungen. Die indischen Sänftenträger, Boten und Matrosen, die tatarischen Kuriere, alle Reisenden genießen O., das sie zu ungewöhnlichen körperlichen Leistungen befähigt, ohne jemals schädlich zu wirken. Auch die Pferde stärkt man im Orient mit O. Die türkischen Opiumesser, Theriakis, benutzen mit aromatischen Substanzen gemischtes O., steigen allmählich zu sehr großen Tagesdosen und mischen, wenn auch diese versagen, Quecksilberchlorid (Sublimat) bei (bis 0,1 g täglich); es sind blasse, abgezehrte Gestalten mit gestrecktem Hals, erstorbenen Augen und stammelnder Zunge; sie erreichen selten das 38. oder 40. Lebensjahr. Noch verbreiteter als in der Türkei ist das Opiumessen in Persien, wo man täglich morgens und abends einige Opiumkügelchen zu sich nimmt, deren Gehalt zwischen 0,03 und 0,2 g schwankt. Im allgemeinen wird das O. hier mäßig benutzt, und durch übermäßigen Genuß hervorgerufene Ausschreitungen, wie man sie z. B. in Singapur häufig beobachtet, kommen nicht vor. Auch Säuglinge erhalten in Persien, um sie zu beruhigen, einen opiumhaltigen Sirup, ohne daß eine schädliche Einwirkung auf ihre Gesundheit und normale Entwickelung festgestellt werden kann. Dagegen wird die große Kindersterblichkeit in den Fabrikbezirken Englands, das unter den europäischen Ländern die meisten Opiumesser besitzt, auf die Wirkung der den Kindern dargereichten opiumhaltigen Beruhigungsmittel zurückgeführt.

Während das Opiumessen bereits im Altertum begann, datiert die chinesische Erfindung des Opiumrauchens vom Anfang des 17. Jahrh. Ein chinesischer Opiumraucher verbraucht täglich 10 g Tschandu, also jährlich etwa 4 kg, entsprechend 5 kg O., und man rechnet einen Opiumraucher auf 200 Chinesen. Über die Wirkungen des Opiumrauchens lauten die Berichte sehr verschieden. Gutes Tschandu gibt, wenn die Verbrennungstemperatur nicht über 250° gesteigert wird, einen blauen, aromatischen Rauch von angenehmem Geschmack, der trotz des darin enthaltenen Morphiums keine nachweisbar üble Wirkung auf den Körper ausübt. Bei einer wenig höhern Verbrennungstemperatur entwickelt sich ein schwerer, weißlicher Rauch von scharfem, kratzendem Geschmack, und bei einer Temperatur von 350°, die beim Rauchen von schlechtem, aus Droß bereitetem Tschandu fast immer erreicht wird, bilden sich giftige Verbrennungsprodukte, wie Aceton, Pyrrol, Pyridin- und Hydropyridinbasen, die auf den menschlichen Körper höchst nachteilig wirken. Die akuten Opiumvergiftungen, die früher als unausbleibliche Folge des Opiumgenusses geschildert wurden, sind die Folgen des Rauchens von schlechtem Tschandu und finden sich deshalb, wenn auch nicht häufig, bei den niedern, schlecht ernährten Klassen der Bevölkerung Ostasiens, und zwar hauptsächlich in Hafenstädten, wo neben dem O. durch Vermittelung der europäischen Bevölkerung auch der Alkoholmißbrauch Platz gegriffen hat. Wollen die Chinesen rauchen, so legen sie ihren Kopf auf ein Kissen, nehmen mit einem nadelartigen Instrument etwas O., halten es an die Flamme eines Lichts, stecken es in den kleinen Kopf der Opiumpfeife (s. Tafel »Rauchgeräte II«, Fig. 21, und »Chinesische Kultur II«, Fig. 3 u. 4), bringen das Licht während des Einziehens an den Pfeifenkopf und ziehen mittels eines Zuges oder zweier Züge den Rauch in die Lunge; habituelle Raucher wiederholen dies mehreremal. Nach Berichten englischer Ärzte sind die Opiumraucher anfangs aufgeweckt, gesprächig und heiter, oft aber auch jähzornig und zanksüchtig. Man bemerkt Röte des Gesichts, funkelnde Augen, beschleunigte Respiration und Zirkulation, Wärmegefühl, allgemeines Wohlbehagen, größere Lebhaftigkeit der Empfindungen und der Phantasie etc. Später tritt dann Abspannung ein. Ein höchst unangenehmes Gefühl am nächsten Morgen treibt zu neuem Opiumgenuß an. Wird dieser versagt, so erleiden namentlich habituelle Raucher eine Plage, die nicht zu beschreiben ist. Plötzliche Unterlassung des Opiumrauchens, wenn es vorher stark und anhaltend betrieben wurde, hat die übelsten Folgen. Zur Erklärung der merkwürdig abweichenden Berichte über die Wirkung des Opiums ist auch die Rassenverschiedenheit und die Lage des Wohnsitzes in Betracht zu ziehen. Die nördlicher wohnenden Völker, Europäer, Amerikaner, überhaupt die weiße Rasse, sind gegen O. widerstandsfähiger als die südlichern farbigen Rassen, was vielleicht mit der vorherrschenden oder fast ausschließlichen Ernährung der letztern mit Pflanzenstoffen zusammenhängt. Der mäßige Opiumgenuß übt nach der immer mehr sich festigenden Ansicht der Ärzte keinen nachweisbar schädigenden Einfluß aus. In den Vereinigten Staaten erreichte das Opiumrauchen (abgesehen von den Chinesen) erst in den 70er Jahren des 19. Jahrh. größere Verbreitung. San Francisco, die pacifischen Staaten, Michigan und die Neuenglandstaaten mit New York an der Spitze sind die Hauptzentren des Opiumverbrauchs, der sich ganz auffallend rasch zu verallgemeinern scheint. Man schreibt dies in erster Linie der chinesischen Einwanderung zu, aber auch in Territorien ohne solche verbreitet sich der Genuß sehr schnell, und in England, wo bereits 1816 der Opiumgenuß in London, Manchester und andern Industriebezirken viele Anhänger besaß, hat das Übel solche Ausdehnung gewonnen, daß sich eine Anti-Opiumliga bildete und das Parlament eine Kommission ernannte, die nach Befragung von 161 indischen Ärzten zu dem Ergebnis gelangte, daß das O. als Genußmittel von denselben Gesichtspunkten betrachtet werden müsse wie der Alkohol. Der übermäßige Genuß des Opiums sei jedenfalls ein Übel, dessen Folgen man aber vielfach übertrieben hat. Auf Erwachsene sei der Gebrauch des Opiums vorwiegend von bestem Einfluß. Die Kommission sah Opiumraucher, die seit 20 Jahren dieses Erregungsmittel brauchten und kräftig und von gutem Aussehen waren. Die Militärärzte schreiben den Truppen auf ermüdenden Expeditionen sogar O. als bestes Erregungsmittel vor. In Frankreich hat sich das Opiumrauchen in den Häfen, namentlich in Toulon und Marseille, seit etwa 20 Jahren mit großer Schnelligkeit verbreitet. In Japan wird das Opiumrauchen mit Gefängnis bestraft. Auf Formosa haben die Japaner das Opiumrauchen mit großem Erfolg bekämpft, und 1905 wurde in Australien die Einfuhr von zum Rauchen geeignetem O. verboten.

Der Mohn gehört zu den ältesten Arzneipflanzen, und für die Bekanntschaft mit seiner schlafmachenden Wirkung sprechen viel Zeugnisse. Theophrast kannte das O. unter dem Namen Mekonion, Dioskorides und Plinius beschrieben auch die Gewinnung, und man unterschied das Opos, den eingetrockneten Milchsaft der Kapsel, von dem minder wirksamen Extrakt der ganzen Pflanze, dem Mekoneion. Die Araber[80] verbreiteten es unter dem Namen Afiun. Im europäischen Mittelalter wurde O. wenig gebraucht, als Theriaka oder Turiaga bezeichnete man opiumreiche Latwergen oder das O. selbst. In Persien scheint die Benutzung des Opiums als Erregungsmittel zuerst aufgekommen zu sein. Im Sanskrit fehlt ein Name für O., während im ganzen Orient aus dem griechischen opos oder opios abgeleitete Bezeichnungen vorkommen. Offenbar hängt diese Erscheinung mit der Verbreitung des Islams zusammen, dessen Bekenner durch den Genuß des Opiums Mut und Todesverachtung erlangten und in rauschähnlichem Fanatismus erhalten wurden. Gewiß hat das Verbot des Weines den Mißbrauch des Opiums gesteigert. In Indien setzte sich die Mohnkultur zunächst in Malwa fest, sicher im Zusammenhang mit dem Einzug mohammedanischer Herrscher im 16. Jahrh. Die Chinesen holten damals viel O. aus Indien als Arzneimittel, während das Rauchen daselbst erst nach der Mitte des 17. Jahrh. gebräuchlich wurde. Die englische Ostindische Kompanie begann die Opiumkultur in Bengalen, monopolisierte sie und führte seit 1773 O. in immer steigenden Quantitäten in China ein. 1820 verbot die chinesische Regierung die Opiumeinfuhr, bewirkte dadurch aber nur die Organisation eines Schmuggelhandels, der endlich zu dem »Opiumkrieg« mit England führte. Dieser kam 1842 zum Abschluß, und 1858 erfolgte im Vertrag von Tientsin von chinesischer Seite die Zulassung des Opiums, die weiterhin 1876 durch die Tschifukonvention geregelt werden sollte. Im Finanzjahr 1873–74 wurden in Indien 6,358,495 kg O. produziert und davon nach China und den Ländern mit chinesischen Ansiedlern 6,144,132 kg ausgeführt. Seit 1853 wird in China selbst O. gewonnen. Über die Menge des gegenwärtig gewonnenen Opiums lassen sich keine Angaben machen. Indien führt 4,8 Mill. kg im Werte von 150 Mill. Mk. fast ausschließlich nach China und dem Malaiischen Archipel aus. Kleinasien verschickt jährlich 500,000 kg im Werte von 15,5 Mill. Mk. und Persien 450,000 kg im Werte von 13,5 Mill. Mk. Unter den Konsumländern nimmt China bei weitem die erste Stelle ein. Während es 1800 erst 245,630 kg einführte, betrug die Einfuhr 1880: 5,858,760 kg, ist seitdem aber wieder etwas gesunken (1893: 5,282,000 kg), weil die Opiumkultur in China sehr stark gewachsen ist. Nordamerika führte 1872: 110,000 kg ein und gegenwärtig (1906) mehr als das Doppelte. Im allgemeinen kann man wohl den Gesamtverbrauch von O. auf jährlich 18 Mill. kg schätzen. Vgl. Cooke, The seven sisters of sleep (Lond. 1860); Fayk-Bley, Monographie des Opiums (1867); Vignet, Étude sur l'opium (Par. 1875); Held, Les alcaloïdes de l'opium (das. 1895); Christlieb, Der indobritische Opiumhandel (Gütersloh 1878); Kane, Opiumsmoking in America and Chine (New York 1881); Wiselius, De opium in Nederlandsch-en in Britisch-Indie (Haag 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 79-81.
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