1. Das war getroffen, als ein Fleischer, der den Ochsen für den Kopff schlagen wollte, und schlug ihn für den Hindern. – Facet., 414.
»Dat is schlecht troffen, söä' de Schlächter, doa ha'r'n Osten in 't O' schloan.« (Schlingmann, 1231.)
2. Dat drâpst du, Pudel, bittst mi in 't holt'n Bên. – Hauskalender, III.
3. Dat es getroffe, sât der Jong, du worp he si Vaaer en Og us. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 180.
4. Dat hest drâpen, säd' de Kröpel, as em 'n Hund in't holten Bên bäten. (Mecklenburg.) – Raabe, 103; Günther, III; Hoefer, 461a; Lehrerzeitung, 1863, S. 132.
5. Dat is so'n Treffen, segt der Schlachter, un slêt den Ossen in 't Ôg. – Hoefer, 918.
6. Dat trüff in, säd' de Jung, un smitt den Ganten (Gänserich) dat Ôg ût. (Pommern.)
7. Dat was druapen, har de Junge saght, doa harre sin Vâr 'n Ouge ûtsmieten. (Kierspe in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 257, 68.
Wird gesagt, wenn ein Spieler einen guten Zug thut.
8. Drôpen (getroffen), säd de Jung, dôr smet he sîn Môder 'n Ôg ût. (S. ⇒ Miss 4.) – Hoefer, 550; Eichwald, 894; Firmenich, I, 406, 363.
[1301] 9. Es gilt treffen, nicht nahe herbey schiessen. – Lehmann, 755, 4.
10. Es meint einer offt, er will ein andern treffen vnd verwundt sich zum sehrsten. – Lehmann, 693, 43.
11. Es treffen nicht alle Kugeln.
It.: Le canno nate, le archi buggiate non si misurano. – Può vivere il più poltrone, e può morire il più valoroso. – Tocca a chi tocca.
12. Es trifft nicht jeder Pfeil.
13. Es trifft, sagt Samuel Schnabel in Tauchwitz. (Oberlausitz.)
Samuel Schnabel war um das Jahr 1840 Cantor in Tauchwitz, einem Dorfe unweit der Landskrone. Da ihm die Redensart: »Es trifft« eigen war, so hat dies zur Entstehung des Sprichworts Veranlassung gegeben, welches angewandt wird, um etwas besonders Scherzhaftes zu bestätigen.
14. Es trifft sich allwegen, dass man unter Gott (seiner Hand) ist. (Lit.)
15. Getroffen, getroffen, sag de Jung, doa har he sin Mour (Mutter) 't Ouge utsmiëtten. (Recklinghausen.) – Firmenich, III, 170, 6; für Gladbach: Firmenich, III, 517, 65.
16. Gut getroffen, a Ben atzwjä. (Lusdorf bei Friedland.)
Sagen spottweise die Knaben, wenn sie ein Stein, der ihnen galt, nicht traf. Es ist eine stehende alte Redensart für diesen Fall.
17. Man kann's nit allen treffen!
18. Man trifft nicht immer, worauf man zielt.
Frz.: Toujours ne frappe-t-on pas ce à quoy l'on vise. (Bohn I, 59.)
19. Mancher hats jhme gewiss vor, er wolle es treffen, aber es liegt am geraten. – Lehmann, 755, 13.
20. Mancher trifft's, wie der Gänseheilige Sanct- Martin, der die Vögel braten lässt, so er schützen soll. – Eiselein, 602.
21. Mancher triffts wie die Buler, die zielen nach dem weissen vnd schiessen ins Schwartz. – Lehmann, 755, 9; Simrock, 10401.
22. Mancher triffts wie ein künstlochischer Wind, der zielt nach den Versen vnd trifft die Nass. – Lehmann, 755, 2.
23. Mancher triffts wie ein Maulbeerbaum mit der Blüth vnd Frucht; er schlägt nicht auss, die Kält sey dann vorüber. – Lehmann, 756, 16.
24. Sie treffens nicht alle weg, die auffm Polster sitzen. – Petri, II, 523.
25. Treffen ist nicht allweg bey der kunst, es liegt mehrertheils an Gottes gunst. – Lehmann, 755, 3.
26. Treffen ist Trumpf. – Klix, 108.
27. Trifft's, so klappt's.
Die Russen: Wen es nicht trifft, dem gilt's nicht. (Altmann VI, 409.)
28. Viel treffens wie jener Fuhrmann, der hat die breite, weit Strass vor sich, vnnd fuhr bey dess Wirts Tochter in den engen pfad, wie der Student der Jungfraw den Krantz vnterm Hemd abgehoben. – Lehmann, 756, 22.
29. Was einen treffen kann, kann alle treffen.
Lat.: Cuivis potest accidere, quod cuiquam potest. (Binder II, 630; Philippi, I, 100.)
30. Wenn wir uns heute nicht treffen, so werden wir uns morgen begegnen.
Böhm.: Třebas se dnes nedohoníli, zítra es potkáme. (Skola, 29.)
31. Wenns zum Treffen kompt, so ist niemands daheym. – Theatrum Diabolorum, 478a.
32. Wenns zum treffen kompt, so läst die Katz das Liecht fallen vnnd läufft der Mauss nach. – Lehmann, 35, 14.
33. Wer einmal trifft, ist noch kein Schütze.
Poln.: Jakie nabycie, takie pozbycie. (Lompa, 13.)
34. Wer getroffen wird, der regt sich. – Pistor., IV, 93; Simrock, 10463.
35. Wer sich getroffen fühlt, der meldet sich (oder: zupft sich bei der Nase). – Gaal, 1203; Simrock, 10464.
Engl.: Let him whom the cap fite near it.
[1302] Frz.: Qui se sent galeux, se gratte. – Qui se sent morveux, se mouche. (Gaal, 1203; Lendroy, 103.)
It.: Chi si sente scottar, tiri a se i piedi.
Lat.: Conscius ipse sibi, de se putat omnia dici.
Schwed.: Den som känner sig träffad, må ta åt sig. (Marin, 8.)
36. Wer's trifft, dem klappt's.
37. Wirst du treffen, so wird's klappen.
*38. Dat ies gedroepen äs en Lîd (Glied) in de Mettwoerst. (Westf.)
Die Wurst hat keine Glieder oder Gelenke.
*39. Er hat ihn dahin getroffen, wohin man die Ochsen schlägt.
Holl.: Hij heeft hem geraakt op de plaats, daar men de oxen bolt. (Harrebomée, II, 154b.)
*40. Er hat's getroffen.
Lat.: Ade rem fetigisti. (Frisius, 79.)
*41. Er hat's getroffen; in die Fersen zielte er und in die Nase schoss er.
*42. Es traf mich wie ein Donnerschlag.
Holl.: Het treft mij als een donderslag. (Harrebomée, II, 571a.)
*43. Er trifft weder Kante (des Schiffs) noch Land.
Wenn man von einem Schiffe auf ein anderes oder aufs Land etwas werfen will, und fehlt, sodass der Gegenstand ins Wasser fällt. Auch um anzudeuten, dass in einer Rede weder Zusammenhang noch Schluss ist.
*44. Er trifft's beim Schuh. – Eiselein, 556.
*45. Er triffts beym Hintern am schlaff. – Eyering, II, 449; Eiselein, 312.
*46. Er trifft's wie der Blinde das Geländer. (Franken.)
Engl.: Hat or miss for a cow-heel. (Bohn II, 54.)
*47. Er trifft's wie der Kaplan Butterstein.
Wird ironisch angewandt, wenn jemand bedeutend irrt. Der in der Schweiz lebende Kaplan Butterstein galt in den funfziger Jahren für einen bedeutenden Meteorologen, hatte aber das Unglück, dass, sobald er Sonnenschein verkündet hatte, Regen und Sturm eintrat. (Vgl. Hackländer's Ueber Land und Meer, IV, 29.)
*48. Er trifft's wie der Kalendermacher das Wetter.
Helvoder, der Herausgeber eines Kalenders, bemerkte einmal gegenüber dem Vorwurf, dass das Wetter mit der Angabe des Kalenders im Widerspruch stehe und mit Beziehung auf deren Wohlfeilheit: »Für zwei Schillinge kauft man nicht viel Wahrheit.«
*49. Gerade getroffen, wie ein krummes Kuhhorn.
Frz.: Juste et quarré comme une flûte. (Kritzinger, 406b.)
*50. He droppt et uppen Plick. – Eichwald, 1515.
*51. Hei härrt horschnô droppen. (Soest.)
Er hätte (das Ziel) haarsnahe getroffen.
*52. Jetzt hast du's troffen, wie 's Kühstallfenster beim Mondschein. (Passau.)
*53. 'S trifft's aufs Haar. – Klix, 108.
54. Wie drapet us wedder, sä de Foss tun Wolf, un wenn nich eher, so doch bi 'n Kürschner up de Stange. – Schröder, 426.
*55. Getroffen beim Bauernschritt. – Schaltjahr, III, 239.
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