1. Auf grosse Hitze grosse Kälte.
In der Natur so oft wie in der Liebe.
2. Auf Hitz' und Regen folgt Gottes Segen. – Parömiakon, 2092.
3. Das hat a Hitz, hat's Mensch g'sagt, hat an halbaten1 Tanz kriegt. (Oberösterreich.)
1) Sie hat einen halben Tanz gekriegt.
4. Das hat Hitze, sagte Elias, als er auf dem feurigen Wagen sass, aber es geht zum Himmel. (S. ⇒ Tag.) – Hoefer, 254.
5. De Hitte bringet de Witte (Weisse) auf der Bleiche. (Hannover.) – Schambach, I, 346; für die Grafschaft Mark: Woeste, 69, 110.
Rath der Hausfrauen, beim Waschen nicht zu sparen und stets heisses Wasser zu haben, um die Wäsche weiss zu erhalten.
6. De Hitte geit met den Rake up. (Göttingen.)
Die Hitze verfliegt mit dem Rauch. Das erworbene Geld wird sogleich wieder ausgegeben, sodass nichts übrigbleibt.
7. Die Hitz gehet endlich mit dem Rauch auff. – Petri, II, 32.
8. Die Hitze des Bades kennt niemand, als wer darin gewesen ist.
9. Eine Hitze vertreibt die andere. – Frischbier2, 1629.
10. Es mnss doch eine Hitze sein, weren die Kolen noch so thewer. – Theatrum Diabolorum, 226b.
11. Grosse Hitz vnd kälte leidet sich nicht bey einander ohn schaden. – Petri, II, 359.
12. Grosse Hitze, harte Krume.
Vom Brotbacken entlehnt. Wen eine Menge harter Schicksale treffen, der wird selbst abgehärtet.
13. Hitz im Rath, eyl in der That geberen nichts dann schad. – Lehmann, 61, 14; Simrock, 8088.
14. Hitz' ist kein Witz.
15. Hitz' macht Witz, und Witz macht Hitz'. – Gruter, III, 50; Lehmann, II, 256, 57.
16. Hitz' um Sanct-Dominicus (4. August) ein strenger Winter folgen muss.
17. Hitze môt Hitze verdriben. (Oldenburg.) – Goldschmidt, II, 54.
[686] 18. Was die Hitze thut, ist nicht immer böser Muth.
Frz.: Les choses qui se font à la chaude sont excusables. (Lendroy, 349.)
19. Was nicht in erster Hitz geschieht, geschieht oft gar nicht. – Lehmann, 802, 3.
»Sachen seind also beschaffen, so sie nicht in erster hitz werden geschmidt, so bleiben sie liegen.«
20. Was wider die Hitze gut ist, ist auch gut gegen die Kälte. – Bücking, 302.
Die Naturlehre bestätigt in dem Abschnitt von den schlechten Wärmeleitern die Wahrheit dieses Sprichworts.
21. Wer nicht will in der Hitze arbeiten, muss in der Kälte Hunger leiden. – Winckler, XII, 36; XX, 66.
22. Zu viel Hitze verderbt den Braten.
Holl.: Het gebraad, dat door de hitte te veel aangejaagd woordt, verkorst, eer het murw wordt. – Te veel hitte verbrandt en bederft de vlade. (Harrebomée, I, 308.)
*23. Diese Hitze hat das Gras zu Heu gemacht.
Das ist die Ursache davon.
*24. Dös mösst' mer mit Hitz' und Froust ou' kumma. (Franken.) – Frommann, VI, 316, 180.
Ich habe wenig Neigung dazu.
*25. Er hat übersteigende Hitze.
Im Sinne von: Er ist nicht bei sich, nicht recht gescheit, nicht recht bei Troste. Er ist ausser sich, von sich; es ist nicht richtig mit ihm. Es spukt ihm im Oberstübel.
*26. Er lässt mit der Hitze den Gaul durchgehen.
*27. Es geschah in einer Hitze.
Im ersten Eifer.
*28. Hei kröggt opstîgende Hött. – Frischbier2, 1630.
*29. Lemle, in der gröschte' Hitz'? – Tendlau, 1018.
Wenn jemand sich auf eine gar zu lächerliche Weise verblüffen lässt. Lemle (Verkleinerungsform von Lahme) wurde gefragt, wenn er seinen Geburtstag habe. Als er zur Antwort gab: Im Juli, rief ihm ein neckisches Mädchen die obigen Worte zu, was ihn ganz verdutzte.
*30. Nu krigt he 't mit Hitz un Frost. (Pommern.)
Er fängt an Unsinniges zu reden oder zu thun.
31. Bei der jetzigen Hitze saufen die Kühe, sagte die Bäuerin, als eine Frau klagte, dass die Milch so wässerig sei.
32. Die Hitze fängt nicht mit dem anbrechenden Tage an. – Schuppius, Schriften, I, 71.
33. Hitze hat se, sagt se, hätt se; Kühlung, sagt se, braucht se, möcht se. – Klix, 26.
34. Hüt dich vor Hitz, meyd Arbeit gross' iss kalt, bad nit, dein Blut nicht lass. Misch den Wein mit ein Wassertrunk, wenig auch schlaff, das ist gesundt. Treib Schäfer dein beschornes Schaf, jetzt in den kühlen Schatten: [1443] und halte deinen Mittagsschlaf, das Gras kommt dir zu statten. – Egerbote, Juni, 1877.
35. In de Hitz kumme wie en Kühbauer. – Zeller, Vetter aus der Palz, 249.
*36. Er hat Hitz im Kopp. – Nadler, Fröhlich Palz, 24.
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